Freitag, 11.10.2013. Eifel. Heute erlaube ich mir einmal etwas ganz Besonders: etwas Persönliches. Ich reagiere in der Regel nicht auf solche Angriffe, weil daraus nie etwas Konstruktives erwachsen kann. Darum habe ich auch die Eifelphilosophenbeobachtungsseite völlig ignoriert – mal ehrlich: wie machtvoll bin ich eigentlich in dieser Republik, in der ich täglich meine Ohnmacht hinausschreibe, dass man mich unter strenger Beobachtung stellt? Völlig bescheuert, so etwas – aber so sind Menschen halt und dafür mag ich sie.
Nun hat mir der geschätzte Dude heute eine Artikel geschickt, der sich auf mich beziehen soll – meint er. Nun – mein Name wird nirgendwo erwähnt. Schon dass ist eine unglaubliche Erbärmlichkeit: wenn ich ein Problem mit einem Menschen habe, dann sollte ich das offen aussprechen – oder eben schweigen. Als mich die Allianz der Neonaziblogger eingeladen hatte, ihre Bloggergewerkschaft mit zu gründen um sich besser gegen Razzien der Polizei schützen zu können, war meine Antwort sehr deutlich – so deutlich, dass sie wohl nie wieder Texte von mir verlinken werden.
Damit kann ich gut leben: ich arbeite beständig an der Abschaffung eines EGO´s, dass man verletzen könnte. Das möchte ich auch jedem empfehlen, der ein freies, glückliches Leben ohne Zwang anstrebt – nebenbei bemerkt. Man braucht dann auch keine großen Leserzahlen, um glücklich zu werden. Mir sind zehn intelligente, aufmerksame, wache Leser lieber als hunderttausend Glatzen, die „DOITSCHLAND“ brüllen.
Es ist im Prinzip auch ein ganz schlechter Stil, ÜBER einen Menschen zu reden … dann auch noch in der Öffentlichkeit … als einfach mal MIT ihm zu reden. Ich bin doch jetzt ein wenig soweit eine öffentliche Person, dass man mir abnehmen kann, wenn ich sage: mit mir kann man reden. Zwar habe ich auch noch eine Menge menschlicher Schwächen (manche pflege ich sogar noch intensiv), aber Sprachlosigkeit, Unfairniss und Desinteresse an Menschen, die bei uns lesen gehört nicht dazu. Ich lasse mich ja sogar übel beleidigen und beschimpfen, wenn die gewünschte Unterstützung bei Hartz-IV-Problemen nicht schnell genug kommt.
Nun – tun wir mal so, als sei ich gemeint. Tun auch auch mal so, als sei der Herr Göller mit einer gewissen sozialen Ängstlichkeit geschlagen, die ihn daran hindert, direkt das Wort an Menschen zu richten, anstatt dass wir annehmen, dass er auf üble Art und Weise rufmörderisch vorgehen möchte, in dem er unheimliche, verschwörerische Absichten unterstellt, deren Sinn und Zweck sich „normalen“ Menschen nicht entschließt.
(Fast) kein Text ohne NS-Vergleich
Das ist an sich in Deutschland kein Verbrechen. Gut: die Deutschen hören das nicht gerne – diese Geschichte mit der NS-Zeit versaut uns den nationalen Lebenslauf, deshalb machen wir viele Worte und verdrängen die dort gemachten Erfahrungen, tun so, als sei das ein kleiner Unfall gewesen, der jedem mal passieren kann. Nun -damit haben sie sogar Recht: es kann jedem passieren. Aber es kein kleiner Unfall, sondern der Sozial-GAU, das Tschernobyl der Kultur.
Was treibt diesen Mann?
Ich würde raten, ihn einfach mal zu fragen. Bei Menschen geht das. Bei mir braucht man noch nicht einmal zu oraklen – ich stehe oft zu meiner Zielrichtung: die Übertragung von strategischen Prinzipien des Managements auf die Politik, d.h.: even the worst case.
Ist das böse Absicht, oder ist der besessen?
Da haben wir die erste gemeine Unterstellung. Geisteskrank oder böse – hier komme ich um einen Nazi-Vergleich nicht herum: das ist Stürmermentalität. Der politisch Andersdenkende kann ja nur böse oder verrückt sein, weil die eigenen Position unschlagbar wahr und heilig ist. Wie wäre es denn mal mit einer nüchternen Analyse darob, ob der Mann nicht Recht haben könnte? Immerhin argumentiere ich nicht einfach so in der Luft herum, sondern unterlege Aussagen mit Fakten aus handelsüblichen Medien.
Ich rede von einem prominenten Blogger, der teils sehr scharfsichtig, teils aber auch Dinge unterschlagend oder leichtfertig auslassend, die zur Sache gehörten, auf jeden Fall immer sehr eloquent, Missstände dieser Welt anprangert, dabei aber anscheinend nicht darauf verzichten will oder kann, mit NS-Vergleichen aufzuwarten.
Also – prominent dürfte ich nicht sein. Würde ich die Vergasung von Juden fordern, hätte ich zehnmal mehr Leser – und Polizeirazzien. Ja – das gibt es in unserer sauberen, aufgeklärten deutschen Welt. Das fällt dem Herrn Göller scheinbar nicht auf – dabei gäbe es da gut zu tun. Da bekommt man dann auch schon mal das Versprechen eines „Hausbesuches“, den man nicht vergessen wird. „Die“ sind noch ganz aktiv in Deutschland – und sie sind viele.
Ohne Beleg, dass ich Dinge unterschlage oder leichtfertig auslasse, die zur Sache gehören, ist die Aussage nur eine weitere hohle Unterstellung. Ich kann dementgegen sagen: noch NIE habe ich irgendetwas unterschlagen oder leichtfertig ausgelassen, das zur Sache gehört. Beide Seiten einer Sache zu sehen, gehört zu meiner Methodik. Es mag aber sein, dass ich Dinge nicht erwähnt habe, die Herr Göller für wichtig hielt. Ich werde auch in Zukunft nicht nachfragen, wie Herr Göller dazu steht – wüßte auch nicht, wie man auf die Idee kommen könnte, dass ich das zu tun hätte.
Um es mal vergröbert zu sagen: Jeder, der heute von den Reichen in Armut gestoßen wird, ist quasi ein Jude. Auschwitz lebt. Überall. Immerzu.
Viele von ihnen fühlen sich so. Unlängst habe ich auch eine Arbeit zitiert, die belegt, dass die soziale Ausgrenzung von Armen (Arbeitslosen) ähnlich der Ausgrenzung von Schwarzen in den Südstaaten der USA ist. Was mit solchen Ausgegrenzten geschieht, wenn die Ressourcen knapp werden, ist in der Menschheitsgeschichte hinreichend belegt.
Was bezweckt so einer mittels seiner Vorgehensweise?
Nicht viel: ich möchte nur beschreiben, wohin der augenblickliche kulturelle Kurs führen kann, wenn man ihn nicht ändert.
Will er wachrütteln, schockieren, einfach nur Aufmerksamkeit?
Wieder eine beleidigende Unterstellung. Womit habe ich das verdient? Wieviel Aufmerksamkeit hat man wohl als anonymer Blogger? Die Gunst von Zahlen? Aber: wachrütteln: gelänge mir das, wäre ich ein glücklicher Mensch.
Will er, dass ihm ob des Vergleichs keiner mehr zu widersprechen wagt?
Ich wüßte nicht, welchen Nutzen es haben sollte, dass mir keiner mehr widerspricht. Ich finde es sogar gut, wenn mir jemand widerspricht – nur so kann ich lernen. Wenn ich aber wirklich wollen würde, dass mir niemand widerspricht, würde ich andere sprachliche Mittel einsetzen.
Wägt er seine Vergleiche überhaupt noch?
Sehr gründlich sogar. Aber: merkt das Herr Göllner überhaupt?
Meint der, gegen skrupellose Plutokraten könne man nur noch mit dem NS-Vergleiche an, egal, wie schräg der sitzt?
Gegen skrupellose Plutokraten kommt man mit Worten überhaupt nicht an. Auch nicht mit NS-Vergleichen. Die selbst sitzen aber nicht schräg: sie sind nur unbequem für den Wohlstandsbürger, der durch sie zur Tat aufgefordert wird: zu Nächstenliebe, Mitleid und Hilfeleistung, zu Widerstand anstelle von bravem Gehorsam: ich denke, dass stört diesen Kritiker am Meisten: ihn – und die achtzig Millionen anderen.
Ich werde in diesem Falle sehr misstrauisch, weil er diesen teilweise völlig verzogenen Unfug immer wieder sehr geschickt (für die es brauchen) in seine ansonsten über weite Strecken gut nachvollziehbaren Erwägungen einbaut, die ansonsten durchaus von einigem Überblicke zeugen.
Möglicherweise sollte Herr Göller einfach mal seinen typisch deutschen „Nazi´s-gab-es-eigentlich-gar-nicht“-Filter ausbauen: dann wird er merken, dass es gar kein völlig verzogener Unfug ist. Allerdings braucht man dafür auch ein gewisses Maß an historischer Bildung – gerade was die Aufbauzeit der NSDAP betrifft. Je mehr man sich damit beschäftigt, um so gruseliger wird es.
Tut mir leid: Ich werde misstrauisch, wenn ich so etwas sehe.
Von mir aus: gern. Aber bitte nicht haltlose Unterstellungen in den Raum setzen, die an „üble Nachrede“ gemahnen. Es könnte sein, dass ich für einen Moment meine Fassung verliere und mich rechtlich gegen solche üblen Machwerke wehre.
Kommt irgendein tumber Tor immerzu und zu allem mit Nazigeschrei daher, so ist das schon lange nichts Besonderes mehr.
Noch mehr tumbe Toren gibt es aber, die bar jeden Nazigeschreis das Leid ihrer Mitmenschen bequemerweise nicht sehen – und den seltsamen Kurs dieser Demokratie nicht wahr haben wollen. Ich empfehle dazu: sich selbst einfach etwas mehr Bildung gönnen – und die Welt (samt Eifelphilosophen) wirkt gar nicht mehr so kompliziert. Auf einmal wird klar, warum ein „scharfsichtier“ Mensch mit „Überblick“ „völlig verzogenen Unfug“ von sich gibt: einfach, weil er Recht hat und es wahr ist. Schon mal daran gedacht – oder kommen nur haltlose Unterstellungen in Frage?
Baut aber jemand praktisch jeden Text auf diesen Vergleich bzw. auf ihn hinzielend auf, ihn immerhin prominent ein, überaus beredt, aber ebenso verdreht, so verliert er bei mir in jedem Falle ein ums andere Mal an Glaubwürdigkeit.
Ich möchte mal ganz klar werden: ich schreibe nicht, um für Markus Göllner glaubwürdig zu werden. Das mag in der Tat jetzt überraschend sein: aber ich kenne den Typen überhaupt nicht, noch habe ich vor, meine Texte zu Revision vorzulegen, um bloß nicht einem bequemen, naiven und wirklichkeitsfremdem Weltbild zu schaden
Dem Manne wird von mir jedenfalls nicht so schnell geholfen werden.
Ich kann mich nicht erinnern, Herrn Göller um Hilfe gebeten zu haben. Sehe ich seine Ausführungen an, wüßte ich auch nicht, welche Art von Hilfe er zu bieten hätte.
Nun werden sich einige Leser fragen: warum habe ich mich eigentlich mit diesem Stumpfsinn auseinandergesetzt? Nun – ich könnte antworten: ich sammle halt Dokumente deutscher Dämlichkeit – und das ist eins davon.
Das wäre aber nicht genug.
Von diesen Typen, die so tun, als wäre die Nazizeit eine Erfindung von Hollywood, geht eine große Gefahr aus. Aus ihnen besteht die Masse der Mitläufer, sie sind es, wegen der wir Geschichte wiederholen müssen, weil wir aus den Erfahrungen nicht gelernt haben.
Die Frage kann man sich gerne selbst stellen: wie muss eigentlich so ein Typ drauf sein, wenn er – mit üblen Methoden – gegen Nazivergleiche wettert, aber den laufenden Rechtsruck in Deutschland nicht bemerkt – oder für unwichtig hält?
Es hat nicht viel gefehlt, dann hätten wir Arbeitslose gehabt, die wir in Lager gepfercht hätten, die Uniformen getragen hätten, die sie als Arbeitslose deutlich erkennbar machen und die um ihr Leben fürchten müssen, wenn ihre Arbeitsleistung vor den Augen ihrer Herren zu gering war. „Wer arbeitet, soll auch nicht essen“ ist kein cooler Spruch, sondern einen Morddrohung.
Natürlich: ist man selber nicht auf der Abschussliste, kann dass schon sehr verstörend sein. Immerhin: Millionen von Menschen konnten in Hitlerdeutschland gut leben. Darüber reden wir nur nicht so oft – aber für viele arische, rechts gesinnte oder bloß bürgerliche Kreise war die Zeit ein Paradies: die doofen Linken verschwanden von den Straßen, die doofen Arbeitslosen war man endlich los, es gab jüdisches Eigentum, an dem man sich bereichern konnte – das Leben war schön!
Diese Einstellung gibt es jetzt auch – und Herr Göllner demonstriert sie sehr schön: da kratzt doch jemand an der bundesdeutschen Edelfassade …. der kann nur böse oder geisteskrank sein.
Das meinten ab 1933 auch viele Deutsche, wenn man leise Zweifel an der Hitlerei übte.
Wir werden in Deutschland die Hitlerei auch wiederbekommen – eigentlich war sie nie wirklich weg. Wir bekommen sie wieder, weil wir keine ordentliche Linke aufbauen können, weil lieber jeder Linke für sich selber herumlinkt, anstatt am Aufbau schlagkräftiger Organisationen mit zu wirken. Das traut man sich aber nicht, denn: links sein ist in Deutschland verboten. Rechte Neonazis morden jahrelang ungestört in Deutschland herum, während man die Linke im Bundestag vom Verfassungsschutz beobachten läßt, ohne dabei zu merken, dass man gerade vom Volk gewählte Abgeordnete einer „Sonderbehandlung“ unterzieht, die es in einer Demokratie gar nicht geben dürfte.
Ohne Linke aber – wo soll der Frust hin?
Und ohne Führer – wie soll denn der desorientierter, politisch ungebildete Bürger seine Richtung zu finden?
Ja – ich merke langsam, warum ich ausnahmsweise mal auf eine Schmähkritik geantwortet habe: sie ist ein wichtiges Dokument. Fragt man sich, wie es wieder so weit kommen konnte: hier ist die Antwort. Man findet sie aber auch in den Dokumenten, die zu Beginn der dreißiger Jahre produziert wurden – auch hier versuchte man, die Warner vor der Hitlerei lächerlich zu machen: immerhin hatte der „Führer“ ja so viel Gutes für Deutschland getan … oder hatte es zumindest vor.
Was Herr Göller noch nicht weiß – ich halte mich mit meinen Vergleichen sogar sehr zurück. Ich beschreibe nur die allgemein sichtbaren Strukturen, ohne die von der Soziologie schon deutlich beschriebenen Subkulturen zu berücksichtigen. Würde ich dies als Grundlage meiner Argumentation nehmen, hätten wir nicht 1931, sondern 1938. Aber auf diesen Pfad möchte ich nicht beschreiten, weil ich lieber die Hoffnung verbreite, man könnte noch etwas ändern.
Das ginge auch, wenn alle Deutschen an einem Strang ziehen würden und sich bewusst machen würden, welche Werte für eine Demokratie unverzichtbar wichtig sind.
Würden wir aber noch ein Bewußtsein von echten Werten haben: es würden schon längst alle Alarmglocken klingeln.
Nun – Herr Göller scheint hier selbst eine ähnliche Meinung wie ich zu vertreten – weshalb seine aktuellen Ausfälle noch merkwürdiger wirken. In einem kurzen Statement zum Thema „Desinformokratie“ schrieb er dereinst spöttisch:
Im Grunde genommen wissen wir fast nichts Verlässliches, außer wo und dass da eine Ölplattform abbrannte und dass es sich insgesamt um ein Riesenproblem handelt.
Nach fast drei Monaten ist das der tatsächliche Informationsstand dieser superfreien, total demokratischen, absolut entfaschistisierten westlichen Welt.
Wenn Herr Göller indirekt der Welt vorwirft, sie sei nicht frei, demokratisch sondern eher faschistisch, dann ist das ok.
Mache ich das, bin ich verdächtig.
Warum eigentlich?
Oder … versucht man hier seine eigenen Leserzahlen aufzubessern, in dem man einen angeblich „prominenten“ Blogger in den Schmutz zieht?
Nebenbei bemerkt: den Terminus „Blogger“ mag ich nicht. Er ist ein abwertender Begriff der Systemschreiber, um sich von Autoren zu distanzieren, die keine toten Bäume zur Veröffentlichung ihrer Gedanken brauchen. Für mich sind das alles Journalisten – nur glaubwürdiger, weil unbezahlt.
Was bleibt eigentlich an Aussage des Herrn Göller übrig?
„Der Eifelphilosoph ist sehr verdächtig, weil er Naziparalellen zieht“!.
Und?
Das darf man doch noch, oder?
Wenn sie falsch sein sollten: bitte, ich diskutiere gerne – und lerne auch gerne dazu. Ich würde es sehr begrüßen, wenn man mich von meiner Meinung abbringen würde: ich erwarte selbst für meine eigene Zukunft nichts Gutes aufgrund der Degeneration der politischen Kultur in diesem Land.
Allerdings habe ich meine Meinung nicht aus der Luft gegriffen, sondern sehe Paralellen zu Deutschlands dunkelster Zeit – einer Zeit, die für die gesamte Menschheit seht bedeutsam war: Hitler hat bewiesen, wie schwach und wirkungslos die gesamte Kultur der „Aufklärung“ war … ganz entgegen dem, was in den Schulen gepredigt wird.
Wir brauchen dringend einen neuen Schub an Aufklärung in diesem Land – ja, in der ganzen westlichen Welt … sonst wird sich der Terror wiederholen.
Folge ich Alex Jones in seiner Argumentation um nine-eleven, ist es schon viel zu spät dafür.
Und sehe ich, dass das Rote Kreuz von der „schlimmsten humanitären Krise seit sechs Jahrzehnten in Europa“ spricht (siehe Spiegel), dann merke ich wieder, wohin „even the worst case“ als Prinzip führt: dazu, dass man gar nicht genug Nazivergleiche machen kann, damit es nicht wieder so endet.
Augenblicklich jedoch … läuft alles auf einen großen Genozid an den Armen in Europa hinaus. Ja – in Europa, nicht nur in Deutschland:
Demnach sei in den Jahren 2009 bis 2012 die Zahl der Menschen, die Nahrungsmittel von den Hilfsorganisationen bekamen, in 22 Ländern Europas um 75 Prozent gestiegen.
Laut französischem Roten Kreuz konnten sich Dreiviertel der Hilfsempfänger ohne Suppenküche und Lebensmittelspenden die Miete für ihre Wohnung nicht leisten.
Nun – vielleicht meinte der Herr Göller ja gar nicht mich. In diesem Fall möchte ich mich schon jetzt für meine Ausführungen entschuldigen.
Ich persönlich jedoch besitze nicht genügend Einbildungskraft, um die Zahlen und Fakten des Roten Kreuzes zu ignorieren- noch kann ich die Absicht leugnen, die hinter dem Gebrauch des Begriffes „Sozialromantik“ einhergeht.
Die Ablehnung von „Sozialromantik“ führt halt direkt nach Ausschwitz – früher oder später, je nach Weg, den man nimmt. Der Gebrauch solcher Wortmonstren ist keine Bagatelle, sondern unverhohlene Tötungsabsicht … wenn man einfach linear weiterdenkt. Und bevor ein Vernichtungslager überhaupt gedacht werden kann, braucht es gewisser Ideen, Geisteshaltungen und Grundwerten: es beginnt immer mit Ideen und endet mit Toten.
Die Ideen – haben wir schon. Es wird sich zeigen, ob der humanistisch-demokratische Geist in diesem Land stark genug ist, ein Gegenbewusstsein gegen diese politische Strömung zu bilden – oder eben nicht. Wenn nicht …. dann bekommen wir wieder „unwertes Leben“. Wir haben schon Minister, die dies offen ausgesprochen haben, viele Politiker gaben ihnen Recht, von Wirtschaft und Medien kam donnernder Applaus, als Menschen wieder zu „Parasiten“ wurden.
Und was macht man mit Parasiten?
Und auch wenn es manche nicht begreifen: das ist die geistige Grundlage für Massenvernichtung. Ist die erstmal geschaffen, ist es nur noch eine Frage des „wann und wo“ – aber nicht mehr die Frage des „ob“
Was bitte schön sollten „wir“ auch sonst mit Schmarotzern machen, die „uns“ nur auf der Tasche liegen, die unsere schöne Weltsicht nicht teilen und deshalb nur böse oder verrückt ein können?
Na – was schon?