Ausland

Imperialismus – Made in USA

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Leben wir heute in einer Demokratie? Oberflächlich/national betrachtet schon. Wenn man aber das weltpolitische Geschehen anschaut, offenbaren sich Strukturen eines Imperialismus. Die propagierte Demokratie und Freiheit jedes Erdenbürgers verkommt immer mehr zur Farce.

Laut Wikipedia kommt der Begriff Imperialismus aus dem lateinischen imperare „herrschen“ und imperium „Weltreich“. Man betitelt (oder sie tun es selber) die Staaten, welche das Bestreben eines Staatswesens oder dessen Anführers, seinen Einfluss auf andere Länder oder Völker auszudehnen, bis hin zu deren Unterwerfung und Eingliederung in das eigene Umfeld. Dazu gehört eine ungleiche wirtschaftliche, kulturelle oder territoriale Beziehung aufzubauen und aufrechtzuerhalten.

Seit Jahrzehnten sprechen die USA von Demokratie, besser noch – sie bezeichnen sich als das demokratische Land auf der Erde. Wie gesagt, sie sprechen davon. Handeln tun sie nicht danach. Im Gegenteil, es wird alles gemacht, damit der imperialistische Einfluss auf der Welt wächst. Wie haben die Amerikaner das geschafft?

 

Ausdehnung

Als die ersten Auswanderer in der neuen Welt ankamen, waren sie die Vorhut des neuen Imperialismus. Es wurden militärische Forts erstellt, um die einheimische Bevölkerung zu unterdrücken und immer mehr in die Schranken zu weisen. Hilfsmittel waren militärische Stärke und falsche Verträge, welche von den Besatzern meist nicht eingehalten wurden. Schlussendlich unterlagen die ursprünglichen Völker den neuen Armeen.

Von 1775 – 1783 kämpften die Menschen in der neuen Welt für ihre Unabhängigkeit vom britischen Imperium. 200 Jahre später basteln sich die Nachkommen der damaligen Freiheitskämpfer ihr Eigenes.

 

Technik

Um ein Imperium zu schaffen braucht es einen Wissensvorsprung. Alle grossen Reiche der Geschichte waren technisch fortgeschrittener als die eroberten Länder. Das war bei den Mongolen so, bei den Römern, Ägyptern, Briten, Franzosen und auch anfangs bei den Deutschen. Die technisch unterlegene Bevölkerung hatte niemals auf Dauer eine Chance. Wenn Kanonen auf Holzwaffen treffen, ist der Ausgang einer Schlacht vorhersehbar. Heute ist es Atom gegen Stahl.

Also wird so viel wie möglich in die technische Entwicklung, meistens Kriegsgerät, investiert, um seinen Vorsprung aufrecht zu erhalten. Ausserdem werden aufstrebende Nationen in ihrer technischen sowie kulturellen Entwicklung gestört. Dies erreicht man unter anderem mit Embargos, Blockaden und hohen Zöllen.

 

Präsenz

Ein Imperium zeichnet sich dadurch aus, dass es Gebiete besetzt. Egal, ob in dem jeweiligen Land Frieden oder Krieg herrscht. Es werden Militärbasen errichtet und Truppen stationiert. Die Bevölkerung der besetzten Gebiete muss sich der Diktatur seiner Besetzer unterwerfen. Die Deutschen können ein Lied davon singen. Aber auch afrikanische Staaten bis hin zum asiatischen Raum wissen was es heisst, imperialistisch annektiert zu werden. Zurzeit besitzt die USA weltweit ca. 716 Militärbasen in 38 Ländern(2009). Dabei wird keine Rücksicht auf die einheimische Bevölkerung genommen, siehe aktuell Italien. Im Gegenteil. Die Besatzer zeichnen sich durch Arroganz und Respektlosigkeit aus. Jeder, der in der Nähe einer fremden Militärbasis wohnt, kann dies bestätigen. Zum einen sind es die permanenten Lärm- und Luftemissionen und zum anderen die stationierten Truppen, welche alkoholisiert im Ausgang gerne mal die Kontrolle verlieren.

 

Militär

Die globale Präsenz der USA sucht seinesgleichen. Es gibt kein Land auf der Welt, das derart viele Basen auf dem Globus verteilt hat. Einige Länder sind regelrecht zugepflastert. Auch hier kann Deutschland mit einer Spitzenposition glänzen. Allein die USA haben hier noch über 56’000 Soldaten stationiert (Stand 2009). Auf der ganzen Welt sind es über 250’000. Darüber hinaus sind die USA in weiteren 100 Ländern auf irgendeine militärische Art präsent. Im asiatischen Raum ist neben Südkorea die Insel Okinawa Amerikas Bollwerk. Obwohl die Insel 1972 wieder an die Japaner zurückgegeben wurde, sind derzeit immer noch 35’000 Soldaten auf 38 Basen stationiert. Warum darf die USA auf der ganzen Welt Militärbasen errichten und warum darf das kein Land in den USA? Oder kennt jemand eine russische Basis auf Hawaii oder eine Japanische neben New York? Imperialismus erlaubt keine oppositionellen Kräfte, schon gar keine Militärischen.

 

Finanzen

In seinem ersten Amtsjahr bewilligte Präsident Obama einen Militärhaushalt von 680 Milliarden Dollar. Das sind 30 Milliarden mehr, als sein Vorgänger Bush verpulvern konnte. Es ist davon auszugehen, dass in Zukunft die Zahlen eher grösser als kleiner werden.

Zudem ist es wichtig, die Leitwährung im internationalen Handel zu sein. Die Finanzmärkte werden manipuliert, um der eigenen Währung/sich einen Vorteil zu verschaffen. Wieso sind alle Ratingagenturen in Amerika zu Hause? Wieso ist das Rating von den USA immer noch so hoch. Aufgrund der Verschuldung und dem Unvermögen, den eigenen Haushalt zu sanieren, müssten die USA eigentlich auf Ramschniveau gehandelt werden. Länder, die sich vom Dollar abwendeten respektive diesen Schritt planten, wurden/werden militärisch davon abgehalten. Man erlaubt keinem Aussenstehenden einen detaillierten Einblick in die Finanzgeschäfte und Reserven. Die Deutschen suchen ihr Gold und die Schweizer haben mit der Suche erst gar nicht angefangen.

 

Wirtschaft

Hauptmotor in einem imperialistischen Reich ist die Rüstungsindustrie. Weltweit ist Amerika führend im Waffenexport, gefolgt von Russland und Deutschland. Wenn eine Industrie ein Produkt herstellt, möchte sie es auch verkaufen. Also schafft sie Absatzmärkte. So produzieren die USA überall auf der Welt „kleine“ Scharmützel, um ihre Rüstungskonzerne zu mästen. Sollte dies nicht ausreichen, wird Angst-Propaganda betrieben. Dann darf sich der einfache Bürger mit Kriegsgerät eindecken und seinem Sprössling eine Kid-Gun schenken – mit teils schwerwiegenden Folgen.

Der Rest der Wirtschaft leidet an schlechter Infrastruktur, maroden Verkehrsnetzen und einem miserablen Energiehaushalt. Für Letzteres scheint eine Lösung gefunden. Die USA machen sich mit Hilfe der Gasförderung (Fracking) immer mehr von ausländischen Öllieferanten unabhängig. Die Kehrseite der Medaille ist die Zerstörung von bewohnbaren Flächen, was der Film „Gasland“ eindrücklich demonstriert.

 

Bevölkerung

Ein Imperium gilt nicht gerade als Sozialstaat. Die eigene Bevölkerung mit ihren Bedürfnissen wird weitestgehend ignoriert. Mittlerweile ist in den USA jeder Siebte (47 Mio.) auf Lebensmittelmarken angewiesen. Bei den Kindern ist es jedes Vierte (27 Mio.). Damit das Volk ruhig bleibt, wird Einschüchterungs-Politik betrieben. Die FEMA (Federal Emergency Management Agency) hat im ganzen Land über 800 Internierungslager errichtet für insgesamt 16 Mio. Menschen. Zudem kaufte sie 1,6 Mia. Patronen, verteilten hunderttausende Särge und Leichensäcke. Das schüchtert ein. Der Polizeiapparat wird mit High-Tech-Ausrüstung von der Finanzwirtschaft gesponsert und diese bedankt sich dafür, indem sie friedliche Occupy -Demonstranten vor den Pforten der heiligen Börsen-Hallen niederprügelt.

Des Weiteren werden die Rechte des einzelnen Bürgers immer mehr eingeschränkt. Meinungsfreiheit kann man nur mit reduziertem Wortschatz praktizieren. Die Medien verbreiten Unwahrheiten, um die Bevölkerung zu beeinflussen/manipulieren. Kritische Fragen sind seltsamerweise erlaubt, werden nie ehrlich beantwortet, aber dafür geahndet. Die Fragesteller müssen mit Konsequenzen rechnen. Dem Volk wird Sicherheit suggeriert, aber dafür die Freiheit genommen.

 

Angst

Menschenwürde und Respekt sind Tugenden, die sich ein Imperium nicht leisten kann. Angst hingegen schon. Den USA ist es schlichtweg egal, ob sie bei den ganzen Spionageskandalen erwischt wurden. Im Gegenteil. So eine Werbung für das weltumspannende Spionagenetz gibt es nicht alle Tage. Jetzt weiss die ganze Welt offiziell, wie stark die USA alles kontrollieren wollen und vieles auch können. Das vermag vermutlich kein anderes Land. So hat man dank der Medien über Nacht seine „Angstdosis“ auf dem Globus verteilen können und jeder, der am Morgen die Zeitung las, erkannte sich als Spionageopfer und wurde kurz einmal blass. Besser geht’s nicht.

 

Propaganda

Es werden Feindbilder geschaffen, die nur mit Falschinformationen zustande kamen. Man erinnere sich an die Aussage von Powell, als er die Massenvernichtungswaffen des Iraks erwähnte. 9/11 war sicher eine Tragödie für alle direkt Betroffenen, wer aber ein bisschen gräbt stellt schnell fest, dass es auch hier Ungereimtheiten gibt, die auf eine *False Flag“ Aktion hindeuten können. Das Feindbild „Terrorismus“ ist die beste Werbemasche für Kriegstreiberei schlechthin. Man muss keine detaillierten, örtlichen oder menschlichen Ziele benennen, sondern kann die ganze Welt als terroristischen Haufen abstempeln. Das rechtfertigt die militärische Omnipräsenz überall auf der Erde. Sicher ist Terrorismus da, es vergeht fast kein Tag ohne Autobombe. Aber ist eine militärische „Lösung“ wirklich die einzige Option? Wenn man den imperialistischen Grundgedanken folgt, ist die Antwort – ja.

 

Kolateralschaden

Wo etwas explodiert geht in der Regel etwas kaputt. Gezielt eingesetzt kann man die Zerstörung- und Tötungseffizienz enorm steigern. Drohnenangriffe sind hervorragend für solche Aktionen geeignet. Leider werden Unbeteiligte immer wieder Opfer solcher Angriffe. In den Medien wird das Wort „mutmasslich“ verwendet. Die Angriffe galten „mutmasslichen“ Terroristen. Das heisst, die Angreifer sind sich eigentlich nie sicher, ob ihr Angriffsziel ein Terrorist ist oder nicht. Dieses Schicksal teilen jetzt auch die amerikanischen Bürger, egal wo sich auf der Welt befinden. Allein der Verdacht auf Terrorismus reicht für ein Todesurteil, dass kein Richter ausgestellt hat. Erwischt es dabei Unschuldige, heisst es sorry. Wenn der Verlust der eigenen Bevölkerung und/oder Unbeteiligten einfach so in Kauf genommen wird, wirken Wörter wie Freiheit und Demokratie schon ironisch.

 

Fazit

Die ganzen Eigenschaften des Imperialismus, respektive denen, die ihn anstreben erinnert stark an die Star Wars Saga. Die heutigen Jediritter heissen vermutlich Manning, Snowden, Assange, Anonymous und viele mehr. Ihre Lichtschwerter sind die Computertastatur. Wie die Geschichte in Star Wars ausging, ist den meisten bekannt. In der realen Welthistorie war es auch immer das Gleiche. Alle Imperien zerfielen nach einer gewissen Zeit. Die USA haben ihr Imperium auf so wackeligen Beinen aufgestellt, das es nicht viel braucht um es kollabieren zu lassen. Finanz- Wirtschafts- Immobilienkrise, Arbeitslose, Armut, verseuchtes Land und Naturkatastrophen warten nur darauf, von den Zügeln gelassen zu werden. Es braucht eine genannte Komponente und der imperialistische Traum wird zum Albtraum. Da wir in einer sehr schnellen Zeit leben, erfordert es von uns nur Geduld und das grössenwahnsinnige Gebilde zerbröselt von selbst wie eine Sandburg im Regen. Früher dauerte ein Zerfall aufgrund des langsameren Gesellschaftstempos Jahrzehnte oder Jahrhunderte. Heute wird es nur noch Jahre brauchen. Wir sitzen in der ersten Reihe und geniessen bestes Kino.

Die Macht, mit uns sein, sie wird.

 

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