Alltagsterror

Das Småland-Syndrom

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smalandsyndrome

Unter dem Småland-Syndrom versteht man ein psychologisches Phänomen, bei dem meist weibliche Opfer von schwedischen Möbelhäusern ein positives emotionales Verhältnis zu ihren Peinigern aufbauen. Dies kann dazu führen, dass das Opfer mit den Tätern sympathisiert und mit ihnen kooperiert.
Das deutlichste Symptom ist der exzessive Kauf überflüssiger Gegenstände, wie z.B. Plüschelche, Platzdeckchen oder Kästchen und Körbchen aller Materialien und Größen.Ursachen:

  • In erster Linie manifestiert sich die Wahrnehmungsverzerrung, die zum Småland-Syndrom führt, darin, dass die subjektive Wahrnehmung der Kundin nur einen Teil der Gesamtsituation erfassen kann. Das Opfer erlebt eine Zurückhaltung des Lebenspartners vor Ort, es fühlt sich mit zunehmender Dauer des Einkaufs allein gelassen. Dagegen wird das Agieren der Verkäufer und Angestellten überproportional wahrgenommen, schon kleinste Zugeständnisse (das Anbieten von Nahrung, wie z.B. Hotdogs, auf die Toilette gehen lassen oder penetrantes Duzen) werden als große Erleichterungen empfunden. Das Opfer erlebt eine Situation, in der es ausschließlich „Gutes“ von den Tätern erfährt. Es kommt zu der für Außenstehende subjektiv nicht nachvollziehbaren Folge, dass ein Opfer mehr Sympathie für seine Peiniger empfindet als für die eigene finanzielle Situation.
  • Täter werden sich Opfern gegenüber oftmals wohlwollend verhalten, weil sie die Opfer als Vermögenswerte ansehen oder um eine Eskalation der Situation zu vermeiden. Hieraus kann eine emotionale Bindung und Dankbarkeit von Opfern gegenüber Tätern entstehen.
  • Der maximale Kontrollverlust bei einem Einkauf ist nur schwer zu verkraften. Erträglicher wird dies, wenn sich das Opfer einredet, es sei zum Teil auch sein Wille, beispielsweise, da es sich mit den Motiven der Tätern identifiziert.

© Steve Geshwister, linophil & colorophorm



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