Alltagsterror

Ich bin „Arm und Glücklich“

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Ich bin mir fast sicher, dass beim Lesen der Überschrift, der/die Eine oder Andere sich gefragt haben mag, was ist denn mit dem los, was hat der denn genommen? Arm sein und doch glücklich? Nun gut, solche Gedanken kann ich durchaus nachvollziehen, aber ich kann versichern, dass ich weder durchgeknallt bin, noch habe ich von dem grenzenlosen Sortiment der Pharmaindustrie fahrlässig genascht.

Na und mit dem glücklich sein ist dann auch nicht wirklich wörtlich zu nehmen. Und dennoch, wenn ich so zur Kenntnis nehmen muss, was meine Mitmenschen, so täglich alles aushalten und sich herumschlagen müssen, dann kann Armut auch von „Vorteil“ sein. Und es sind oft die ganz banalen Dinge im Leben die mich einfach nicht mehr betreffen.

So zum Beispiel die Meldung, dass die Benzinpreise, wie eigentlich immer, zu Ostern steigen werden. Als wäre das nicht genug, hat ein Wichtigtuer oder Lobbyist dann die Gunst der Stunde genutzt und vorausgesagt, dass 2020, der Spritpreis grundsätzlich immer über zwei Euro pro Liter kosten wird. Und auch die ganzen Planspiele eine Maut einzuführen kann mich nicht mehr erregen. Warum das so ist, ganz einfach.

Seit dem mich die Politik per Gesetz arm gemacht hat und mich quasi gesellschaftlich entsorgt hat, stand ich vor zwei Möglichkeiten, mein Auto behalten und meine Almosen/Rente durch den Auspuff zu jagen, oder mein Auto auf den Schrottplatz zu bringen, damit ich meiner Familie noch das nötigste zum Leben sicher stellen kann. Ich habe mich für den Schrottplatz entschieden. Aus heutiger Sicht, eine meiner besten Entscheidungen, welche ich je in meinen 56 Lebensjahren getroffen habe.

Auch muss ich mir keine Sorgen machen dass ich eine Zwangsabgabe von meinen ersparten abgeben muss, um für die Dummheit der Politiker zu bezahlen und Banken zu retten. Da kann ich mich ganz entspannt zurück lehnen, denn ich habe keine Ersparnisse (noch nie gehabt) ich wurde bereits als DDR Bürger schon einmal enteignet, auch das verdanke ich einer deutschen „klugen Politik“, also werde ich da auch keine schlaflosen Nächte haben.

Ich muss mir auch keine Sorgen machen wie ich meine Almosen/Rente vor dem Finanzamt in Sicherheit bringe kann, zu gut Deutsch, wie ich den Staat am besten bescheiße, denn ich habe mir kein Vermögen durch kriminelle Machenschaften ansparen können. Das wiederum erspart mir die Fahrt in die Schweiz oder sonstigen Steueroasen in der Welt, was auch letztlich Fahrtkosten spart. Und das was mir und meiner Familie an finanziellen Mitteln zur Verfügung steht, reicht schon lange nicht mehr aus, um uns außerhalb des Wohnortes zu bewegen, oder anders gesagt, die Mobilität meiner Familie und mir ist sehr übersichtlich, was wiederrum  der Überwachungsbehörde für Armut in die Hände spielt.

Also alles im grünen Bereich, oder? Mal ganz abgesehen habe ich keine Sorgen mit meinen nicht vorhandenen Vermögen, sogenannte Freunde anzuziehen, welche sich nach der Höhe des Kontostandes definieren und die Medien interessieren sich auch keinen Scheiß um mich.

Auch kann ich nicht ins Visier von Abzockern, Spekulanten, kriminellen Bankern, Versicherungsbetrügern kommen, weil eben bei mir nichts zu holen ist. Das wiederum kann Leben verlängern, oder etwa nicht? Ach von den alttäglichen Sorgen der Armen/ Reichen, von deren dekadenten Lebensstiel, Schmarotzertum bleibe ich verschont.

Aber wie das so ist im wahren Leben wird das „Glück“ eines Armen, wie ich es bin, von Sorgen begleitet, welche das „Glück“ relativ erscheinen lässt. Mein „Glück“ wäre perfekt wenn ich meiner Familie und mir sicher sein kann, die Miete auch in Zukunft aufbringen zu können, das Licht auch an den Tagen noch angeht wenn es dunkel wird, meinen Kindern die Mägen immer füllen kann, meine Familie es immer warm hat, wenn es kalt wird.

Und dennoch wird eines bleiben, wenn all mein „Glück“ mich einmal verlässt, habe ich eine Botschaft an die Mächtigen von Politik, Wirtschaft, des Kapitals, Eliten und Gier

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