„Erniedrigung – Demütigung – Diskriminierung und Mobbing“ gegenüber den Schwachen der Gesellschaft, ist ein „gesetzlich geregeltes“ und eine tief reichende „geplante Ausgrenzen“ von Personen oder Personengruppen.
Die staatlichen Institutionen zwingen Behörden und ihre Mitarbeiter, „geplant und schwer beweisbar“, eine neue Umgangsweise mit Hilfebedürftigen Bürgern zu pflegen, mit dem Ziel Ausgaben zu sparen. Das Codewort lautet „Fordern statt Fördern“. Rauer Umgangston und das Ignorieren von Lebensleistungen, sind „gewollte“ und „nützliche“ und in „Schulungen antrainierte Strategie“ von Behördenmitarbeitern. Mal ein zynisches Beispiel.
Sechzig jährige Frau im Jobcenter. Frage des Fallmanager: „Na Frau „ Nutzlos“, was haben sie denn in ihren Leben so gemacht.“ Antwort von Frau „Nutzlos“: „Erst habe ich meine vier Kinder groß gezogen, dann meine drei Enkel, nebenher habe ich geputzt und Zeitschriften ausgetragen. Dann habe ich ehrenamtlich den Armen und Bedürftigen geholfen und dann noch meinen alten Vater bis zu seinem Tod gepflegt.“ Antwort und Einschätzung des Fallmanager: „Verstehe, sie haben also nie gearbeitet.“
Natürlich werden nun einige sagen, etwas übertrieben dargestellt, was es aber nicht ist, denn die Berücksichtigung und Würdigung von Lebensleistungen spielt heute keine Rolle mehr.
Die Fürsorgepflicht des Staates wurde den Interessen von Wirtschaftsunternehmen geopfert, was diese dankbar angenommen haben. Sie bestimmen die Regeln, wie man mit den Heer der Erwerbslosen in den ARGE / Jobcenter / Optionskommune umzugehen hat. Die erlassenen Vorgaben der Politik und weiter gegeben durch die BA für Arbeit, lassen sich auf die Formel “Geld sparen” zusammenfassen. In manchen Jobcentern werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelrecht unter Druck gesetzt, Leistungen zu kürzen, in welcher Höhe und mit welchen Methoden, bestimmen von Anfang an, Lobbyisten der Wirtschaft. Ziel ist es, Erwerbslosen klar zu machen, dass sie nicht mehr die freie Wahl des Arbeitsplatzes und auch nicht mehr die uneingeschränkten Bürger- und Menschenrechte zu beanspruchen haben, was zum Verlust der Existenz, der Wohnung, der Selbstachtung führen kann und endet nicht selten in Selbstaufgabe, Kriminalität und Selbsttötung.
Die Agenda 2010, mit all deren Inhalt und Maßnahmen, wurden somit zum Instrument der Exekution des Sozialstaates und gewährleistete maßlose Gier und grenzenlose Profite der Wirtschaft. Wirtschaftsbosse wollen unter allen Umständen, dass sich das System der Angst von Arbeitnehmer verfestigt und man somit bereit ist, Sklavenlöhne zu akzeptieren. Das Heer der Erwerbslosen wird gerne missbraucht um sie gegen Arbeitnehmer auszuspielen. Denn wer von einer Armutsbehörde an die Wirtschaft „verkauft“ wird, hat keine Wahl, entweder Arbeit mit Sklavenlöhne annehmen, oder Entzug aller finanziellen Mittel.
So lässt es sich gut von Wirtschaftsbossen, gegenüber Arbeitnehmern argumentieren, wenn es um Lohnzurückhaltung geht. Die Botschaft ist klar, es geht auch billiger.
Und Botschaften bedürfen einer breiten Öffentlichkeit, dafür sorgen die üblich hierfür zuständigen Medien in Wort und Bild, damit auch der Letzte sich den billigen Arbeitsmarkt unterwirft. Und so manche Aussagen erinnern an die unsägliche Geschichte in Deutschland. So bezeichnet am 07.08.2008 die Bild am Sonntag, die damaligen “6,8 Millionen Hartz – IV – Empfänger” als “Last“. So ist das in Deutschland, jede Gesellschaftsordnung hat so ihre nutzlose „Rasse“.
Aber so manche Erniedrigung, Demütigung und Diskriminierung wird oft gar nicht gleich wahrgenommen. Der ehemalige “Wetten-Dass”- Moderator Thomas Gottschalk bezeichnete Bierdosen als Hartz-IV-Stelzen und erhielt dafür viel Applaus. Da hat der Besucher doch vergessen, dass der Herr Gottschalk, seine Millionen Vergütungen, all die Jahre aus erzwungenen Gebühren erhielt.
Und Anne Will nannte eine Hartz-IV-Talkshow “Hungern muss hier keiner – Ein Land redet sich arm.” Das kann Frau Will auch nur deshalb so in den Raum stellen, weil sie selbst, fern ab der Realität, in einer Welt der Elite ihr Dasein fristet.
Der Bielefelder Soziologe und Konfliktforscher Wilhelm Heitmeyer hat solch Verhalten, in einer Studie, über Vorurteile gegenüber gesellschaftlichen Minderheiten und armen Menschen, als “Syndrom der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit” diagnostiziert. Aber die durch Printmedien und selbsternannten Promis und Eliten verbreitenden und diskriminierenden Darstellungen von sozial Abgehängten Bevölkerungsschichte, ist nichts anderes als Lobbyarbeit für die gierigen Eliten selbst, weil diese so manches Medium und viele Mietmäuler (Professoren, Wissenschaftler, Doktoren & Experten, die für Geld das erzählen, was der Kunde hören will) durch die Elite finanziert werden. Diese „gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ ist ein gefährlicher Sprengsatz unserer Gesellschaft, dass zu begreifen ist die Politik nicht in Lage und die selbsternannte Elite zu blöööööd!