Medien

Verschwörungen, Verschwörungstheorien, ihre Verbote … und die Angst der Presse.

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Sonntag, 9.9.2012. Eifel. Heute kann ich es mir sehr bequem machen: der Artikel ist schon lange fertig. Das hat eine besondere Geschichte Wir hatten eine Einladung zu einem Printprojekt bekommen, das sich viel vorgenommen hatte:

Alles tabulos und knackig. Mit viel Lust an Brüchen, Überraschungen, Kontroversen. Nicht von linientreuen Redakteuren für ein erstarrtes Publikum, sondern von jungen Wilden für wilde Junggebliebene.

Unser Ziel ist es, einen neuen, unabhängigen Journalismus ins Leben zu rufen und langfristig zu fördern.

Das hörte sich ja gut an – obwohl die scheinbar nur halb so viele Leser haben wie wir. Ich habe ein wenig über die Hintergründe recherchiert, was mich dazu brachte, einen kleinen Artikel für sie zu schreiben – es ist nicht das erste Blogger/Print/Projekt das ich so mit meinen bescheidenen Mitteln unterstütze. Jetzt schreibe ich ja recht eigentümlich (wie es sich für echte Eifelphilosophen auch gehört – denn sonst könnte man ja auch direkt bei unseren Nachahmern und Trittbrettfahrern lesen … wenn es die überhaupt noch gibt) und gehe nicht davon aus, das dies einem breiteren Publikum gefällt, zumal man mir schon seit Jahren in den Ohren liegt, das ich fürs Internet (und für die moderne Zeit) viel zu lange Texte schreibe. Trotzig, wie ich nunmal bin, schreibe ich nun doppelt so lange … und die werden überraschenderweise sogar bei Sonnenschein gelesen, wie ich höre, auch von einer durchaus gut betuchten Leserschaft.

Natürlich ist auch meine Methode recht eigentümlich – ich übertrage einfach die Prinzipien des Pharmamanagements auf die Politik und berücksichtige bei jeder Analyse der politischen Situation die schlimmstmöglichen Folgen. So planen Gewinner – hatte man mir gesagt.  Beobachtet man aus der Perspektive der Wirtschaft (die auch jeder Kreditberater im Auge hat) nun das bunte Treiben der Politik, so wird einem Angst und Bange: die deutschen Medien haben sich seit Jahren in einen Wohlfühlfunk verwandelt, der dem Bürger ganztägig auf breiter Front suggeriert, das alles wunderbar in Ordnung ist, auch wenn … die führende Supermacht der Welt den kleinen Irak grundlos angegriffen hat und weltweit mit Drohnen mordet. In den USA hat man Michael Moore, der dort medial die Fragezeichen an die Wand malt, wir jedoch haben Günter Jauch, der lieber Armenbashing betreibt und so die neue Kultur in Deutschland beschreibt: wer Arm ist, hat Strafe verdient.

Seit Jahren wird es deshalb Zeit für eine neue Partei, eine neue Bürgerbewegung und vor allem: für ein neues Presseorgan, das berücksichtigt, das die Mehrheit der Deutschen Hartz IV beschissen finden, gegen Kriege im Ausland ist und auch keine Sympathie für die globale Bankenrettungsorgie hat, die Politik und Finanzwelt gerade auf unsere Kosten veranstalten. Die absolute Mehrheit der Deutschen weiß noch, das Steuergelder UNSERE Gelder sind und Sozialleistungskürzungen, grenzenlose Diätenerhöhungen und notgeile Prestigeprojekte deshalb eine absolute Frechheit darstellen.

Nun – es war angesichts der Rahmenbedingungen nicht wirklich überraschend, das der Artikel nicht angenommen wurde – und ich hätte da auch kein Wort drüber verloren, wenn nicht mein Freund Werner meinte: da musst du was drüber schreiben:

Hihi, die haben Angst vor der Wahrheit.
Stell den Artikel mit seiner Antwort in den nso.  “Was sich xxx nicht traut” oder so 

Angst vor der Wahrheit?

Nun … ich zittiere mal aus der Antwort:

hallo yyy, herzlichen dank für den artikel, aber leider ist das nichts für uns. er suggeriert potentiellen selbstdenkern ein maximum an strafandrohung (drohnen, kzs), womit diese und damit auch die kunden eines selbstdenkenden journalismus (also unsere leser) eingeschüchtert bzw. abgeschreckt werden. das hilft allein unserer journalistischen oder staats“dienst“lichen konkurrenz. liebe grüße,xxx
liebe grüße, xxx

Na ja, „Even the worst case“-Strategien bringen selten „Heile-Welt-Atmosphäre“ … aber wichtig ist doch, ob die Perspektive wahr sein könnte und nicht, ob sie das Wohlempfinden des Lesers stört – jedenfalls dachte ich das immer.  Worst-Case-Szenarien werden in der Wirtschaft entwickelt, um schnell Handlungsoptionen an der Hand zu haben, falls wieder erwarten etwas schief geht. Hat man aber sogar diesen Fall im Griff … kann man auch mal abschalten und das Leben genießen. Worst-Case-Szenarien können aber auch wahr werden … und je früher man erkennt, das das Geschäft in die roten Zahlen rutscht, um so eher kann man gegensteuern. Das gilt auch für die Demokratie, die soziale Marktwirtschaft und die Etablierung der allgemeinen Menschenrechte: Gesellschaften driften nicht von selbst in Diktaturen ab – da gibt es sehr viele Hände, die nachhelfen müssen. Merkt man das früh genug, kann man noch dafür sorgen, das die Verbrecher ins Gefängnis anstatt in den Aufsichtsrat kommen. Sitzt man selber erst drin … weiß man, das man gepennt hat.

Nun denn: urteilt selbst. Der Artikel erscheint jetzt hier … ich traue mich das einfach mal:

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Verschwörungen, Verschwörungstheorien, ihre Verbote und sonstige Auswirkungen auf unseren Alltag

Man muss sich schon wirklich genau überlegen, ob man für ein Blatt wie (xxx) schreibt. So weit sind wir schon wieder. Wir kennen das in Deutschland – in den siebziger Jahren musste man sich genau überlegen, ob man für linke („kommunistische“) Blätter schreibt, in den dreissiger Jahren musste man genau überlegen, ob man für jüdische Blätter schreiben wollte. Beides ließ man nach kurzer Überlegung sein, weil man merkte, das man es mit Gewalten zu tun bekam, die für die persönliche Sicherheit äußerst bedenklich waren – Berufsverbote oder Konzentrationslager  folgten sofort.

Heute gibt es ein anderes „No-go“: Verschwörungstheorien. Was das ist? Nun, manche Menschen gehen davon aus, das politische Entscheidungen nicht ausgewürfelt oder nach intensivem Studium des Vogelfluges getroffen sondern mit Vorsatz, Absicht und gründlicher Überlegung gefällt werden, ohne die Öffentlichkeit vollumfänglich über die gesamten Pläne zu informieren. Seit den Gerüchten über die Massenpanik, die Orson Wells mit seinem Hörspiel „Krieg der Welten“ 1938 erzeugt haben soll, weiß man, das man dem Bürger nicht alles sagen darf. Angela Merkel hat dies beherzigt – und die deutsche Presse folgt ihr bis zum heutigen Tag.

Das wird nun manch einen Leser verwundern, da ja bekanntermaßen behauptet wird, wir würden in einer Demokratie leben, in der der Journalist die Verschwörungen von Wirtschaft und Politik ganz schnell aufdeckt und so für die Beachtung aller Menschenrechte im Lande sorgt – und auch dafür, das die Verfassung nicht hintenherum untergraben wird: deshalb spricht man ja von „Vierter Gewalt“.

Was wir nicht erfahren: am 8.Oktober 2008 gab es ein Treffen führender Chefredakteuere mit der Kanzlerin. Jakob Augstein berichtet davon im Freitag (1).

Der Hintergrund? Frau Merkel wollte, das zurückhaltend über die Krise berichtet wird. Die Leitmedien folgten dem Leittier und berichten bis heute beschönigend über die größte Wirtschaftskrise seit 1929. Am 8. Oktober 2008 verwandelten sich die Mainstreammedien in ein Regierungsorgan. Zu Recht würde man diese Veranstaltung eine Verschwörung mit dem Zweck der Vertuschung der realen Bedrohung der deutschen Wirtschaft durch die Wirtschaftskrise nennen.

Ohne Herrn Augstein wüssten wir überhaupt nichts über diese Verschwörung, die Eklatant gegen die Ziffer 1 des Pressecodex des deutschen Presserates verstößt:

Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse. 

Eigentlich ein Skandal – vielleicht sogar der Größte in der Geschichte der Bundesrepublik – aber man muss lange suchen, bis man überhaupt nur vage Andeutungen darüber findet.  Wie ernst der deutsche Journalismus den Codex des Presserates (Originalfassung 12.12.1973, Zitat aus der überarbeiteten Fassung vom 3.12.2008) nimmt, kann jeder Leser selbst beurteilen. Einfach mal die Berichterstattung über Hartz-IV-Empfänger quer durch die großen Leitmedien betrachten – da ist von „Wahrung der Menschenwürde“ nicht mehr viel zu erkennen.

Und schon sind wir mittendrin in dem, was wir normalerweise Verschwörungen nennen und die wir nur aufdecken können, wenn wir zuvor Theorien über sie gebildet haben – und schnell merken wir, warum die Beschäftigung mit diesen Theorien in Deutschland verpönt und gesellschaftlich geächtet ist, wie früher Juden und Kommunisten geächtet waren und heute Arbeitslose geächtet sind.  Diese Ächtung ist – wie die früheren Ächtungen auch – sehr erfolgreich, so erfolgreich, das die Verschwörungen selbst ganz offen über die Bühne gehen können.

Man kann über sie im Spiegel nachlesen (2) oder im Manager Magazin (3) – und findet oft irgendwo einen McKinsey-Mann, der das Treiben organisiert.  Was bespricht eigentlich ein Günter Jauch mit Top-Managern der Commerbank, der Post, der Allianz oder der EoN – und was hat ein Oliver Bierhoff in dem ebenso erlauchten wie geheimen Gremium zu suchen?

Wir dürfen uns darüber keine Gedanken machen. Ebensowenig geht es uns irgendetwas an, was denn eigentlich bei den Bilderbergergesprächen thematisiert wird. Seit nunmehr 58 Jahren treffen sich dort jedes Jahr handverlesene und äußerst mächtige Menschen aus Politik und Wirtschaft und besprechen (oder beschließen) dort irgendetwas. Ebensowenig erfahren wir etwas über die Atlantikbrücke, das Weltwirtschaftsforum in Davos, die Münchener Sicherheitskonferenz oder die Treffen der Trilateralen Kommission. All diese Treffen, Zirkel und Geheimcliquen sind nachprüfbare gesellschaftliche Realität – warum aber die Reichen und Mächtigen viel von ihrer eigentlich ja sehr knappen und angeblich äußerst kostbaren Zeit investieren, um sich untereinander abzusprechen, erfahren wir nicht.

Noch bizarrer wird es, wenn man in die USA schaut. Dort findet jährlich der Ringelpitz vom Bohemian Grove statt – und hier sind wir mittendrin im Diskussionsverbot. Wer diesen Begriff in den Mund nimmt, ist sofort Kommunist, Jude, Arbeitsloser oder noch schlimmer: Verschwörungstheoretiker.  Ist ja auch sehr bizarr, was dort vor sich geht: simulierte Menschenopfer vor einer riesigen Eulenfigur, fackeltragende Menschen in roten Roben – der Stoff, aus dem Horrorfilme gemacht werden. Man fragt besser gar nicht nach, was die dort machen. Bedauerlicherweise treffen sich dort Menschen (hier ausschließlich Männer), die nicht unserer Fantasie entspringen, sondern reale politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Macht haben – und auch in der Atlantikbrücke und bei den Bilderbergern regelmäßige und gern gesehen Gäste sind: Helmut Schmidt,  Henry Kissinger, Alan Greenspan, die Familie Bush, Arnold Schwarzenegger, Richard Nixon – um nur ein paar zu nennen.

Natürlich kann man sich fragen: „Was hat das eigentlich alles mit mir zu tun? Ich will nur mein Leben leben und bin auch kein Jude, kein Kommunist, kein Arbeitsloser!“

Nun – diese Menschen bestimmen unseren Alltag. Sie setzen die Leitlinien fest, nach denen wir leben müssen. Adolf Hitler (NSDAP) hat das zum Beispiel mit folgendem Satz getan – „wer nicht arbeitet, soll nicht essen“ (4). Den Satz gibt es aktuell wieder von Franz Müntefering (SPD) „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“ (5).  Hitlers Überzeugung hat vielen Millionen Menschen das Leben gekostet, an Hartz IV sind bislang nur ein paar verhungert – aber die „Arbeitsmarktreform“ hat per Gesetz durch gezielte Enteignung im Falle der Arbeitslosigkeit (was, wie man weiß, heute jeden irgendwann mal treffen kann) eine neue verarmende Unterschicht geschaffen und ein Millionenheer von Kindern, die in ihrem Leben keinerlei Chancen mehr haben.

Wer sich nun die Mühe macht, die Namen der großen „Netzwerker“ (und ihrer Firmen) abzugleichen mit den Namen der Hartz IV-Kommission, wird schnell feststellen, das es da erstaunliche Paralellen gibt. Man möchte meinen, der Führer (oder Kanzler) schenkt der globalisierten Wirtschaft eine Arbeitsmarktreform, die eklatante Folgen für das soziale Klima in Deutschland hat und uns alle trifft – direkt oder indirekt. Das die gleichen Menschen in mehr oder minder großer Ausprägung durch die Deregulierung der Finanzmärkte auch ursächliche für die aktuelle Wirtschaftskrise verantwortlich sind, überrascht da nicht mehr groß – auch nicht, das in der Gestalt des Jörg Asmussen einer der Haupttäter nun Karriere in der EZB macht und dort den Schaden beheben soll, den er zuvor mitverursacht hat. Nebenbei hat man Forderungen der US-Wirtschaft befriedigt, denen der deutsche Sozialstaat samt seiner starken Gewerkschaften ein Dorn im Auge war und die begierig nach den finanziellen Reserven des deutschen Steuerzahlers schielten – Reserven, die sie aktuell über den „Rettungsschirm“ ungehindert abzapfen dürfen.

Was wir  merken können ist, warum in Deutschland das Nachsinnen über Verschwörungen so verpönt ist: es gibt einfach sehr viele davon an denen viele Menschen sehr gut verdienen. Vielleicht geht es auch wirklich nur darum (und nicht um die gewaltsame Reduzierung der Weltbevölkerung): einfach mal ein paar Millionen mehr machen als der Nebenmann. Schon das ist volkswirtschaftlich sehr bedenklich: da Geld ein geschlossener Kreislauf sein sollte, fehlen die Millionen des Multimillionärs Günter Jauch Millionen anderen Menschen in den Taschen. So gesehen ist der Umgang des Millionärs Jauch mit dem Hartz-IV-Empfängers Johannes Ponader in der ARD-Talkshow vom 6.5.2012 besonders bezeichnend für die Degeneration unserer Kultur:  dort drängelte (oder nötigte)  der Herr Jauch den politischen Geschäftsführer der Piratenpartei überraschend respektlos dazu, zuzugeben das er gelegentlich Hartz IV – Empfänger ist. Erinnert an Zeiten, wo man Menschen dadurch aus der Bahn (und dem Leben) schießen konnte, dass man ihnen jüdische Wurzeln nahelegte oder Nähe zum Kommunismus. Das geht wieder in Deutschland.

Doch zurück von täglich erlebbaren Auswirkungen realer Verschwörungen in unserem Arbeits- und Medienalltag hin zu den harten Fakten internationaler Politik, die uns viel mehr zu denken geben sollten.

In der ARTE-Filmdokumentation über Fidel Castros Engagement in Afrika (Titel: „Fidel Castro, Revolution und Krieg“) erfahren wir nebenbei von dem am 6. Dezember 2008 verstorbenen CIA-Agenten Lawrence Devlin, das er von der US-Regierung den Auftrag bekam, den in den ersten kongolesischen Parlamentswahlen vom 25.5.1960 als Sieger hervorgegangenen Patrice Lumumba durch vergiftete Zahnpasta zu töten. Der Auftrag soll von Präsident Eisenhower persönlich gekommen sein. Wer das Glück hat, den Film „Mord im Kolonialstil“ von Thomas Giefer aus dem Jahre 2000 zu sehen (in ihm präsentiert ein belgischer Polizeikommissar als denkwürdige Trophäe auch Lumumbas Schneidezähne), weiß, das das CIA und die Belgier Eisenhowers Befehl letztlich auf anderen Wegen ausgeführt haben.

2012 leben wir mit ganz anderen Realitäten. Angestoßen durch die Anschläge des 11.9.2001 in New York (in dessen Folge der US-Präsident George Bush das erste Mal ein Verbot von Verschwörungstheorien aussprach, das inzwischen die ganze westliche Welt eifrig verfolgt) leben wir in einer politischen Realität, in der die US-Armee Angriffskriege gegen andere Staaten führt, nachdem zuvor die ganze Welt mit billigen Lügen über angebliche Massenvernichtungswaffen der Opfer getäuscht wurde. Im Rahmen dieser Kriege wurden auch Deutsche wieder zu den Waffen gerufen – ein Szenario, das jahrzehntelang als undenkbar galt. Ebenso undenkbar war eine Drohnenflotte, die auf Befehl des US-Präsidenten weltweit gezielt Morde ausübt – für uns inzwischen alles Alltag, den wir gelangweilt hinnehmen.

Angesichts dieser Fakten merkt man, warum es gefährlich ist, sich über Verschwörungen so seine Gedanken zu machen und gelegentlich Theorien darüber zu bilden, die frecherweise nicht ganz den Presseerklärungen der Regierungssprechern entsprechen: die Verschwörungspraktiker legen großen Wert darauf, unerkannt zu bleiben.

Derselbe Eisenhower, der Lumumba töten ließ, warnte übrigens in seiner Abschiedsrede vom 17.1.1960 (zufälligerweise der Tag, an dem Lumumba starb) vor der Macht des „militärisch-industriellen Komplexes“ (6):

„Wir in den Regierungsräten müssen uns vor unbefugtem Einfluss — beabsichtigt oder unbeabsichtigt — durch den militärisch-industriellen Komplex schützen. Das Potential für die katastrophale Zunahme fehlgeleiteter Kräfte ist vorhanden und wird weiterhin bestehen. Wir dürfen es nie zulassen, dass die Macht dieser Kombination unsere Freiheiten oder unsere demokratischen Prozesse gefährdet. Wir sollten nichts als gegeben hinnehmen. Nur wachsame und informierte Bürger können das angemessene Vernetzen der gigantischen industriellen und militärischen Verteidigungsmaschinerie mit unseren friedlichen Methoden und Zielen erzwingen, so dass Sicherheit und Freiheit zusammen wachsen und gedeihen können.“

Ich schätze mal, das er wusste wovon er sprach.

Heute dürfte es das nicht mehr sagen – heute sind „wachsame und informierte Bürger“ automatisch „Verschwörungstheoretiker“.

Dafür räumt der Komplex weltweit jetzt so richtig ab – aber darüber reden wir ja auch nicht.

Und deshalb muss man sich ernsthaft Gedanken darüber machen, ob man für ein Medium wie (xxx) wirklich schreiben sollte.

Minimal riskiert man, von Gebührenmillionären wie Günther Jauch öffentlich vorgeführt zu werden.

Im Extremfall … droht die Drohne.

Man sehnt sich geradezu nach den zivilisierten Zeiten zurück, in denen man sich nur vor seiner eigenen Zahnpasta in Acht nehmen musste.

 

1: http://www.freitag.de/autoren/jaugstein/wozu-noch-journalismus-beitrag-zu-einer-serie

2: http://www.spiegel.de/fotostrecke/uebersicht-die-wichtigsten-netzwerke-der-deutschen-wirtschaftselite-fotostrecke-66640.html

3: http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,740738,00.html

4.http://www.hagalil.com/archiv/2000/01/haider-1.htm

5.http://www.zeit.de/online/2006/20/Schreiner

6.http://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C3%A4risch-industrieller_Komplex

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So – das war jetzt der „gefährliche“ Artikel. Hat jetzt jemand echt Angst, morgen ins KZ zu kommen … oder von einer Drohne ermordet zu werden? Keine Sorge, das droht erst, wenn der ökonomische Putsch sämtliche Machtzentralen der Gesellschaft komplett übernommen hat und sich der Widerstand nicht nur in wenigen Worten regt.

Ich habe die Namen der Beteiligten unkenntlich gemacht, weil ich das Projekt insgesamt begrüße (aber auf Dauer eh´ Schwierigkeiten mit den ganzen Nacktfotos hätte … da kriege ich privat vor Ort Riesenärger, wenn ich für ein „Tittenmagazin“ schreibe. Ganz ehrlich. Ich bin halt kein junger Wilder, sondern ein alter Denker)und ihm keinen Schaden zufügen möchte.

Die Begründung der Ablehnung jedoch macht mir – Angst. Wenn man schon so eine Schere im Kopf hat, dann … ist man vom Journalismus im eigentlichen Sinne ganz weit weg – und es muss wirklich schon schlimm um Deutschland stehen, wenn sogar die jungen Wilden Angst vor der unbequemen Gedanken haben.

Und ich muss mir wohl langsam Gedanken darüber machen, wann ich wohl aus dem Verkehr gezogen werde, damit ich nicht mehr die Bürger erschrecke.

Dabei bin ich so gerne Bürgerschreck … jetzt Original vom „Nachdenkmagazin, das sich was traut“ – oder?

 

 



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