Der Arbeitsmarkt wird nie allen offen stehen, führt Alt seine Gedanken im dpa-Interview aus. Auch bei bester Arbeitsmarktlage werde es künftig mehrere hunderttausend Menschen geben, die wegen ihrer objektiv geringen Leistungsfähigkeit unter jetzigen Bedingungen keinen Arbeitsplatz fänden. Er plädiert deshalb für eine längerfristige Unterstützung des harten Kerns von Langzeitarbeitslosen, ähnlich wie bei Menschen mit Schwerbehinderung. Ihre Beschäftigung sollte staatlich bezuschusst werden. „Das käme billiger, als ihnen dauerhaft Hartz IV zu zahlen – und die Menschen würden etwas Produktives leisten“, so Alt gegenüber der dpa.
PS: Ist es nicht vielmehr die Wut des kleinen Arbeitsmannes oder Frau die über den selbst auferlegten Zwang sich hier empört. Sie richten sich gegen alles, was diesem Zwang nicht zu unterliegen und ein Leben ohne Arbeit zu führen scheint – die Betonung liegt auf scheint, obgleich das schaffende Kapital dass sich von den anderen geschaffenen Mehrwert ohne eigene Arbeit aneignet – das leistungslose Einkommen. Die Ideologie des Sexismus, Rassismus, Antiziganismus und Antisemitismus sind auch hier ganz klar in der Erotisierung des Arbeitsethos der hier propagiert wird zu finden. Dass sich der innere und äußere Zwang zur Arbeit nicht verringert, sondern durch die zunehmende Verknappung der Arbeitsplätze sogar verschärft sind die Bedingungen für die Herausgefallenen noch härter geworden. Es sind inzwischen zu viele. Der Sachzwang Menschen in Arbeit zu bringen wird indes mit der Politik des Hungers ergänzt und zeitgleich vernebelt es die Probleme der Wahrnehmung: Nicht das allmähliche Verschwinden der Arbeit sei schuld an der Arbeitslosigkeit, sondern die Arbeitslosen seien es, die mit allen zur Verfügung stehenden Zwangsmitteln in gar nicht mehr existierende Arbeit gebracht werden müssen. Kosten und Mühen werden nicht gescheut gepaart mit schwarzer Pädagogik damit ja kein demonstrativer Müßiggänger – oder in ihrem Sprachgebrauch zu antworten: kein „fauler Arbeitslose“ – entkommt. Austeritätsprogramme sollte man Herrn Alt aufzwingen, damit er wieder Empathie empfinden lernt.