Guten Tag Mitbürger.
Gehören Sie auch zu den Menschen, die gerne reich wären und die damit verbundene Achtung und Freiheit in unserem Land genießen wollen? Dann kann ich Ihnen sagen, was sie dazu tun müssen. Leihen Sie sich von der EZB 100 Millionen Euro zu 0 % Zinsen. Gehen Sie mit diesem Geld an die Börse und kaufen Sie etwas – irgendetwas, egal was. Wenn Sie dort irgendetwas kaufen, wird der Markt Ihnen folgen, was immer Sie kaufen wird dort enorm an Wert gewinnen. Sie können aus dem Spiel aussteigen, wenn Sie genug haben. Ist Ihre erwählte Aktie nach einer Stunde um 5 % gestiegen, steigen sie aus – Sie haben gerade fünf Millionen Euro verdient. Zahlen Sie der EZB das Geld zurück und behalten Sie den Rest. So wird man Millionär – nicht durch blöde Arbeit. Während Bauarbeiter in Deutschland als pseudoselbstständige Ein-Mann-Unternehmen verheizt werden, gestandene Feinmechaniker mit gebrochenen Zehen zur Arbeit humpeln müssen, führende Islamwissenschaftler ständig zwischen Zeitvertrag und Arbeitslosengeld pendeln und sogar fernsehbekannte ARD-Korrespondenten ihre Familie nur noch dank Jobcenter über die Runden bringen, können andere in einer Stunde fünf Millionen Euro verdienen und sich den Rest des Lebens auf einer Yacht räkeln – was ja auch eine erträgliche Art und Weise ist, sein Leben über die Runden zu bringen.
Mal ehrlich: das könnte Ihnen doch auf gefallen, oder? Ich glaube jedenfalls, Sie wären der ideale Kandidat dafür. Sie arbeiten hart, schleppen sich auch krank zum Job, zahlen brav und redlich Ihre Steuern, erziehen Ihre Kinder zu ordentlichen Staatsbürgern, helfen im Verein aus wo Sie nur können und gehen sogar zu jeder angesagten Wahl.
Sie hätten es verdient.
Das Problem ist nur: IHNEN wird keine Bank mal eben 100 Millionen Euro leihen. Jedem anderen, aber IHNEN nicht. Jeder hirnlose Faulpelz und Laumalocher, jeder wahre Sozialschmarotzer und Gesellschaftsparasit kann sich auf diese Art und Weise mit 28 Jahren superreich aus dem Arbeitsleben verabschieden, während SIE bis 72 durchhalten müssen.
Gemein, oder?
Ich finde das sehr gemein. Das haben Sie nicht verdient. In einer gerechten Welt sollte das Geld zur Arbeit fließen – und nicht zum Glücksspieler. Geld sollte zu den Menschen fließen, die die Wirtschaft lebendig halten, die der Gesellschaft durch ihre Kinder eine Zukunft ermöglichen, die durch ihr Leben und ihre Arbeitskraft jenes Wunder der modernen Zivilisation gestaltet haben, das Krieg, Krankheit, Hunger und Kälte weit aus dem Alltag verbannt hat und uns eine Lebensqualität ermöglichte, die weit über den Standard der Könige, Kaiser und Päpste der alten Zeiten hinausreicht.
Doch dort kommt das Geld nicht an.
Es fließt in großen Strömen zu jenen, die die Lücken im System finden und sich durch raffinierte Tricks unendlich bereichern – mit schrecklichen Folgen für ihre Mitmenschen, denn dort fehlt das Geld um Löhne zu zahlen, Renten zu finanzieren, Steuern zu begleichen.
Ungerecht, oder?
Ich finde, das ist sehr ungerecht.
Viele Menschen sind unzufrieden mit dieser Situation – verständlicherweise. Linke, Rechte, Reiche, Arme, Gesunde, Kranke, Alte, Junge, Unternehmer, Arbeiter – quer durch die ganze Gesellschaft findet man Menschen mit Anstand und einem verantwortungsbewussten Gerechtigkeitssinn, die nicht teilhaben wollen an diesem grassierenden Wahnsinn, der aktuell eine Volkswirtschaft nach der anderen vernichtet.
Alle wissen – mit einem kleinen Seitenblick auf die rasant wachsenden Staatsschulden: das kann nicht mehr lange gut gehen.
Die Frage ist nun – was kann man tun?
Die Medien sind mitlerweile den Regierungen und Anzeigenkunden verpflichtet, die Unternehmen zittern vor der Kreditklemme, die Arbeitnehmer zittern vor Arbeitslosigkeit und Hartz IV, die Schüler zittern vor G8, die Arbeitslosen und Rentner fürchten den Hunger- oder Kältetod – wer soll also diesmal den Karren aus dem Dreck ziehen – und vor allem … wie?
Wollen wir uns alle in Berlin zur Demonstration versammeln – wie früher mal?
Mal ehrlich: niemand hat mehr Zeit für solch eine Aktion – und viele fürchten die Konsequenzen im Berufsleben, wenn sie sich zu sehr aus dem Fenster hängen. Viele haben auch gar nicht das Geld für die Reise, haben pflegebedürftige Angehörige, Kinder, die zu versorgen sind oder sind zu krank für die weite Reise.
Und außerdem: niemand interessiert sich mehr wirklich für Leute, die frierend in der Kälte oder im Regen stehen und Parolen brüllen. Im Zeitalter der Massenvernichtungswaffen sind Menschenmassen eben nicht mehr so bedrohlich wie noch im 19. Jahrhundert. Ausserdem haben Politiker ihre eigenen Probleme – tausende Lobbyisten sind schon in Berlin und wollen erhört werden, da hat man für Menschenmassen auf der Straße überhaupt keine Zeit mehr, deren Stimme kann in dem Lärm überhaupt nicht mehr durchdringen.
Es gibt aber einen Weg, wie man – ganz bequem und völlig ohne eigenes Risiko ein Zeichen setzen kann, das die Schreibtische in Parteien, Konzernen und Medien in Brand setzt:
der erste nationale Kaufnixtag am 4.Juli 2012.
An jenem Tag, an dem die führende Weltmacht ihre Unabhängigkeit von alten feudalen imperialen Mächten feiert, ist ein guter Tag, an dem wir Bürger, die nach dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland die wahren Herrscher dieses Landes sind, unsere Unabhängigkeit demonstrieren und den neuen ungerechten und gemeinen Strukturen zeigen, das wir nicht alles mit uns machen lassen.
Der Generalstreik in Deutschland ist verboten, daran muss man sich halten – aber niemand kann uns zwingen, etwas zu kaufen.
Es wird ein schöner Tag werden. Wer muss, kann arbeiten gehen – aber die Geschäfte werden nicht betreten. Keiner geht zur Bank oder zum Geldautomaten, keiner fährt zur Tankstelle, zum Supermarkt oder benutzt einen Online-Shop. Wir kaufen auch keine Medien. Die Zeitungen bleiben im Kiosk, im Briefkasten oder im Müll, die Radiosendungen laufen ins Lehre und die vielen Moderatoren predigen in schwarze Bildschirme hinein. Gehen Sie spazieren, stellen Sie die Möbel in der Wohnung um, bleiben Sie den ganzen Tag im Bett, spielen Sie Doppelkopf mit den Nachbarn, lesen Sie Bücher oder machen Sie Liegestützen … aber benutzen Sie keinen Strom, kein Telefon und so wenig Wasser wie möglich.
An jenem Tag können wir einfach mal allen zeigen, wie schön denn ihr Leben ohne uns währe. An jenem Tag … zahlen wir endlich mal NICHT!
An jenem Tag … behalten wir einfach mal unser Geld.
Das ist erlaubt, dazu braucht man auch keine Genehmigung.
Alles, was zu tun ist, ist diesen Text in einen Kettenbrief zu verwandeln – das haben viele von Ihnen doch schon mal gemacht, oder? Kopieren Sie ihn und schicken ihn an zehn Menschen, die auch nichts von der EZB geliehen bekommen: so haben morgen schon zehntausend diesen Brief, übermorgen hundertausend, dann eine Million und in vier Tagen jeder Bürger dieses Landes.
Gut, es wird eine Zeit dauern, bis alle davon wissen.
Aber – es ist ja noch Zeit. Es reicht auch, wenn nächsten Monat alle Bescheid wissen.
In Anlehnung an das Bundeslied für den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (Georg Herwegh, 1863) hier noch ein kleiner Vers, den man an jenem Tag leise vor sich hinsingen darf:
König Kunde, aufgewacht!
Und erkenne deine Macht!
Alle Räder stehen still,
Wenn dein starker Arm es will.
Und nun: an die Arbeit. Lassen Sie uns den Mächten dieser Zeit zeigen, „wo der Hammer hängt“.
Friedlich, freundlich, leise, legal – und unmissverständlich.