Die Drohungen gegenüber Griechenland laufen auf Hochtouren, Europäische Union, die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfond, die Interessenvertreter der internationalen Bankenwelt fordern weitere Sparmaßnahmen, nein nicht von den Reichen, welche sich bereits vom Acker gemacht haben, sondern von der Bevölkerung. Die europäischen Finanzminister, wie auch das Traumpaar , Merkosy.
Und die Medien finden das gut und dementsprechend ist die Berichterstattung. Wird ja auch höchste Zeit, das mal aufräumt wird in Griechenland, oder sollte man besser sagen, Schlaraffenland? Es wird ein weiterer drastischer Stellenabbau, weitere Rentenkürzungen, Lohnsenkungen im öffentlichen Dienst, die Schließung von staatlichen Behörden und die sofortige Privatisierung von Staatsbetrieben gefordert.
Mag sein, dass es zu viele Behörden und Beschäftigte im öffentlichen Dienst gibt, dass wissen wir ja auch aus eigener Erfahrung, nutzlose Behörden gibt es bei uns auch reichlich. Zum Beispiel die Ämter für Armut mit angeschlossenen Ministerium, oder die Ämter für Verfassungsschutz. Entschuldigung, dass ich abgeschweift bin, zurück zu Griechenland. Sparen ist GEIL, da ist es auch egal das zum Beispiel die offizielle Arbeitslosenquote, seid 2008, von acht auf sechzehn Prozent verdoppelt wurde, die tatsächliche Zahl soll bei fast dreißig Prozent liegen, mit all den sozialen Folgen, welche ein Stellenabbau eben mit sich bringt. Aber darüber wird eben nicht gesprochen oder berichtet und wenn, dann meist unauffällig und zögerlich. Passt ja auch nicht zu Griechenland, wo die gebratenen Tauben trotz Sparmaßnahmen noch heute herumfliegen, Wein aus goldenen Wasserhähnen fließt.
Die Banker und Spekulanten der Welt haben durch kriminelle Geschäftspraktiken die Krise verursacht und noch heute gilt: „ „In Griechenland kann man immer noch viel Geld machen“. Im selben Atemzug, ist die griechische Bevölkerung zur Armut verdammt, dass ist nun mal so.
Und diese Armut hat viele Gesichter und trifft vor allem Familien. Die Familie war bisher HEILIG, sie Stand im Mittelpunkt, jedenfalls bisher. Doch nun zerbrechen Familien auf dramatische Weise.
Mitarbeiter der SOS-Kinderdörfer in Griechenland fanden kürzlich ein Kleinkind mit folgendem Hinweis: „Ich komme nicht zurück, um Anna zu holen. Ich habe kein Geld, ich kann sie nicht aufziehen. Es tut mir Leid. Ihre Mutter.“ Die SOS-Kinderdörfer erleben nach einem Bericht der britischen Zeitung „The Guardian“ einen nie dagewesenen Run auf ihre Einrichtungen. Der Grund: Den Griechen fehlt zunehmend das Geld für ihre Kinder. Laut Focus online heißt es: „Bei den SOS-Kinderdörfern in Griechenland haben sich in jüngster Zeit 500 Familien um einen Platz für ihre Kinder beworben. „In der Region Attika (mit der Hauptstadt Athen) sprechen wir teilweise von einem Anstieg um rund 100 Prozent. Weil die staatliche Unterstützung in so einem miserablen Zustand ist, haben die Menschen niemand anderen mehr, an den sie sich wenden könnten,“ sagt Dimitris Tzouras, der seit 18 Jahren für die Organisation arbeitet.
Während die Bitten der Zeitung zufolge früher in der Regel von Familien kamen, in denen Drogenmissbrauch ein Problem war, kommen sie jetzt auch von Opfern der wirtschaftlichen Krise“.
Das muss man sich mehrmals geben, um zu verstehen, was sich zur Zeit in Griechenland abspielt und alles unter den Augen von Politikern der Europäische Union, Europäische Zentralbank, des Internationale Währungsfonds, der internationalen Bankenwelt, denen ist das so wie so egal, Hauptsache die Rendite und der Profit stimmt.
Ein dramatischer Anstieg ist auch bei den Obdachlosen festzustellen. „So ist die Zahl der Obdachlosen in Griechenland in den vergangenen zwei Jahren um 25 Prozent auf geschätzte 20 000 gestiegen. Die Hälfte von ihnen lebt in Athen. In den zehn Obdachlosenunterkünften der Stadt gibt es aber nur rund 500 Schlafplätze“, so Ada Alamanou gegenüber dem Tagesspiegel. Und weiter führt er aus…… „Auf uns kommt eine Lawine zu……..Viele der rund 250 000 Menschen, die 2011 ihre Arbeit verloren haben, würden im laufenden Jahr in die Obdachlosigkeit stürzen,…..“ Und nicht zuletzt ist das Gesundheitssystem in Griechenland innerhalb weniger Monate zusammengebrochen. Mobile Ärzteversorgung soll nun dazu beitragen, das größte Leid, vor allem für Kinder und Alte, zu lindern.
Doch Griechenland hat noch ein anderes (großes) Problem, das Militär. Am Montag erschien in der Onlineausgabe des Wall Street Journal ein Blogeintrag mit der Überschrift: „Griechenland darf die Rolle des Militärs nicht unterschätzen.“
Der Text beginnt so: „Politische Instabilität und Rebellion haben sich über die ganze nordafrikanische Mittelmeerküste und bis nach Syrien ausgebreitet; warum sollte das nicht weitergehen? Warum nicht auch bis nach Griechenland? Durchaus berechtigte Fragen, wie ich meine. Und ich füge eine Frage an, was passiert eigentlich, wenn man keine Gehälter mehr an das Militär zahlt, oder sie kürzt, wie bei der Bevölkerung? Ohne eine weitere Geldspritze von EU, EZB und IWF rückt der griechische Staatsbankrott jeden Tag näher und wie verhält sich dann das Militär? Ich mag meine Gedanken gar nicht zu Ende denken, was alles möglich wäre. Es ist naiv anzunehmen, dass das Militär dies ohne Widerspruch hinnehmen wird, egal auf welche Art und Weise. Darüber, so hoffe ich jedenfalls, haben sich die Politiker, außerhalb Griechenlands mal Gedanken gemacht.
Hierzu noch ein Video.