Der Rest

Gesellschaft der Gleichgültigkeit und Menschenfeindlichkeit

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Forscher des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung haben eine Langzeitstudie zur „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ angefertigt. Sie sprechen von einer „explosiven Situation“.  Man kommt zu dem Ergebnis, „dass Menschen andere Menschen abwerten, wenn sie zu bestimmten Gruppen gehören. Zu den Gruppen welche eine Abwertung erfahren sind vor allem Obdachlose, Arbeitslose und Behinderte“.

Mit den wirtschaftlichen Problemen in Deutschland nimmt auch die soziale Kälte spürbar zu. Ein Sicherheitsverlust ist in allen Lebensbereichen spürbar, sowohl in der Politik, als auch im Sozialen, in der Wirtschaft und in der Religion. Aus Frust und eigenen Ängsten ist unlängst ein gesellschaftliches Gegeneinander entstanden. Die Verantwortung der Abwertung von einzelnen Gruppen, werden zum größten Teil der Politik, den Behörden in ihren Tun und Handeln zugeschrieben und mit Beispielen in Sozialforen beschrieben und dargestellt.

Das mag auch zutreffen was aber nur die halbe Wahrheit ist. Es sind eben nicht nur Behörden und die Politik welche für die „Menschenfeindlichkeit“ Verantwortung trägt.

Die Ausgrenzung und Abwertung einzelner Gruppen ist auch im täglichen, gegenseitigen Umgang untereinander zu beobachten und festzustellen.  Besonders schlimm ist, dass jene, die noch auf halbwegs gesicherten Existenzboden stehen, nichts auslassen, um Menschen, die ein jeden Tag kämpfen müssen, weiter ins soziale Abseits zu drängen.

Es wird sich lustig gemacht, man behandelt Menschen, die in Artmut leben ironischer, man verbietet Visionären Gedanken in die Realität umzusetzen, denn dieses Recht hat nur, wer sich nach außen stark gibt.

Die Ausgrenzung, Abwertung, Gleichgültigkeit, das Abstumpfen gegenüber dem Schicksal des Nachbarn, ja selbst des Familienangehörigen ist Alltag und ebenfalls eine Form der „Menschenfeindlichkeit“ geworden.
Hierzu zwei Beispiele.

Von seinem Mitmenschen vergessen, starb völlig vereinsamt, in einem MEHRFAMILIENHAUS in Leipzig-Engelsdorf Swen B. (38). Gefunden wurde die bereits mumifizierte Leiche durch einen Gerichtsvollzieher und die Polizei, bei der verfügten Zwangsräumung. Nach Angaben der Polizei, ist davon auszugehen, dass der Arbeitslose Swen B. bereits seid Wochen tot in seiner Wohnung gelegen hat.

Da bleibt doch die Frage, wie kann das sein? Warum ist das keinen Mitbewohner des MEHFAMILIENHAUSES aufgefallen? Diese Frage wird keiner beantworten.

Beispiel zwei.

Viele Menschen teilen ein Schicksal, Hartz IV. Und nicht selten leben Hartz IV Empfänger Tür an Tür. Und wer da glaubt, dass man gegenseitig sich unterstützt und Solidarität übt, der irrt gelegentlich.

So wurde in meinem Wohnumfeld, durch Hartz IV Empfänger, eine Unterschriftsammlung durchgeführt, mit dem Ziel, einen anderen Hartz IV Empfänger bei der Wohnungsgesellschaft anzuschwärzen, mit dem Ziel eine Wohnungskündigung zu erreichen. Eigentlich habe ich schon einiges erlebt, aber das das möglich ist, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Eine schlüssige Erklärung, warum man den Betreffenden aus der Wohnung jagen wolle, habe ich nicht erhalten. Auseinandersetzungen zwischen Mietern sind eigentlich nichts außergewöhnliches. Aber ich stelle immer öfter fest , dass Auseinandersetzungen zwischen Arbeitslosen und anderen sozial benachteiligten Menschen, sich in Art und Form verschärfen. Ich führe dies auf die persönliche Lebenssituation Betroffener zurück und auf den sich weiter verstärkten Druck, welcher sie von Behörden und Politik ausgesetzt sind.

Soweit ist Deutschland bereits heruntergekommen, seit ROT/GRÜN die Armut per Gesetz beschlossen hat und CDU/CSU FDP  regieren und die soziale Situation mit neuen Gesetzen verschärft fortführt.

Milliarden werden an Brüssel und Banken überwiesen, Jahr für Jahr. Aber kein Geld für überschuldete Gemeinden, notleidende Bürger, Jobbeschaffung und ordentliche Kollektivlöhne haben WOLLEN.

Das alles führt zur Entsolidarisierung  der Gesellschaft. Verzweiflung schlägt in Gleichgültigkeit, Ausgrenzung, Abwertung und oft in Gewalt um. Fakt ist, dass man als armer Mensch keinen Wert mehr hat. Kein menschliches Vertrauen wird einem mehr entgegengebracht, man ist für nichts mehr gut genug, und egal wie viel man leistet, oder geleistet hat, es ist ja nur „Müll“, denn ohne Status hat man kein Recht dazu, etwas der Öffentlichkeit zu präsentieren. In unserer Gesellschaft scheint es aber normal zu sein, dass man anderen kein Glück gönnt, wenn man es selber nicht hatte, dass man Individuelle nicht anerkennt und unterstützt. Immer nur noch härter, noch mehr Grausamkeit, und sei es nur in Worten. Was ist das nur für eine Welt?

Jeden Tag darf man ums nackte Überleben kämpfen, kein Platz mehr für ein normales Leben, außer man passt sich an und zerstört alles in einem selbst. Mit Demokratie oder Menschlichkeit hat das aber nichts mehr zu tun, denn eine gesicherte Lebensberechtigung hat ein jeder Mensch verdient, ganz gleich auf welche Art und Weiße er sich bewegt. Warum stößt man überall fast nur auf Ironie, auf seelische Prügel, auf Menschen, die einen verändern wollen, die einen zwingen zu etwas?

Ein Bericht der Vereinten Nationen (UN) stellt der Sozialpolitik in Deutschland ein miserables Zeugnis aus. „Das Komitee mahnt den Staat zu gewährleisten, dass Kinder, insbesondere von armen Familien, mit ausreichenden Mahlzeiten versorgt werden“ , heißt es. Kritisiert wird auch, dass zu viele Kinder aus sozial schwachen Familien keinen Schulabschluss haben. Auch gewähre die monatliche Grundsicherung von 365 Euro für Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger (Hartz IV) „keinen angemessenen Lebensstandard“ . Ist wirklich Deutschland gemeint? Das fragt man sich gelegentlich bei der Lektüre des Berichts des UN-Ausschusses für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (CESCR) zur Lage in der Bundesrepublik.

JA ES IST DEUTSCHLAND GEMEINT, LEIDER !!!



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