Politik

Warum die Kritik an Wulff lebensgefährlich ist und die Hells Angels Hartz IV erfunden haben: Netzwerke in Deutschland

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Dienstag, 20.12.2012, Eifel. Mit großer Sorge beobachte ich die augenblickliche Berichterstattung über unseren Bundespräsidenten. Alle Blätter sind voller Kritik, empören sich über die seltsame Nähe von Politik, Prominenz und Wirtschaft, echauffieren sich über die Selbstverständlichkeit, mit denen sich der Bundespräsident Deutschlands die Annehmlichkeiten des Millionärslebens genießt, ohne auch nur einmal in Gelsenkirchen im Schrebergarten zu übernachten. Der Mann positioniert sich halt, er ist der Präsident der Gewinner – was soll´s? Selbst Schuld, wenn man durch Anstand, Ethik und Sorgfalt, Mitleid und Gemeinschaftsgefühl nicht genug Geld auf die Seite gebracht hat, um den Landesherren mal auf seine Villa in den Tropen einladen zu können. Das alles besorgt mich nicht. Was mich besorgt ist … die Journalisten begeben sich in Lebensgefahr. In akute Lebensgefahr … es ist ihnen nur noch nicht bewußt. Und obwohl ich nur ein kleiner Hobbyjournalist bin, der erst gestern wieder feststellen durfte, das in Deutschland 35 Kinder pro Oberschulklasse vom Staat her als „normal“ angesehen werden, weil man kein Geld für Lehrer hat (aber immer Geld für Diätenerhöhungen), mache ich mir doch Sorgen darüber, was den hauptberuflichen Kollegen wiederfahren kann.

Auf der sicheren Seite steht natürlich Jan Fleischhauer vom „Schwarzen Kanal“. Er präsentiert sich als Vorbild für Kleinkriminelle, Steuerhinterzieher und Großbetrüger, in dem er sagt, wo es lang geht:

Das Urteil über Bundespräsident Wulff scheint festzustehen, bevor überhaupt geklärt ist, gegen welches Gesetz er verstoßen haben soll. Doch sein Vergehen ist moralischer Natur – und damit gelten die Regeln der Tugendjustiz.

Es stimmt, der Mann hat gegen kein Gesetz verstoßen. „Vorteilsname im Amt“ kann man ihm erst dann vorwerfen, wenn bewiesen werden könnte, das er den Privatkredit  als … sagen wir mal … Postbote, Krankenpfleger oder Ortspolizist NICHT bekommen hätte. „Freunde“ schenken sich gegenseitig schon mal ein paar Tausender, weil das in Deutschland bekannt ist, werden solche Schenkungen z.B. an verarmte Kinder von Langzeitarbeitslosen vom Staat ja auch beschlagnahmt: wo kämen wir da hin, wenn private Spender die staatlich verordnete Zwangsarmut einfach aufheben würden?

„Nicht gegen ein Gesetz verstoßen“ ist die Ziellinie der meisten Betrüger in Deutschland, die in großem Stil arbeiten und gut leben wollen. Dafür halten sie sich eine Armee von Steuerberatern, Anwälten und Unternehmensberatern, die beständig gegen den Willen des Gesetzgebers arbeiten und den ganzen Tag „Schlupflöcher“ suchen …. und finden.

Das ist ja auch der Kern der „schwarzen Seele“: durch Unmoral reich werden, andere übervorteilen und aufs Kreuz legen. „Schwarze“ machen in Deutschland seit sechzig Jahren vor, wie das geht: bei uns in der Eifel ist das der einzige Grund, in die Politik zu gehen … Politik nennt man bei uns aber noch „CDU“.

Wenn nun der Eindruck entsteht, ich halte diese Partei insgesamt für eine kriminelle Vereinigung von Pöstchenhubern und Auftragsschacherern, dann möchte ich mich einerseits davon distanzieren – und andererseits mal anregen, sich zu fragen, wo denn dieser Eindruck herkommen könnte. Einfach mal CDU-Spendenaffäre googeln.

Tugend, Moral, Ethik und Anstand haben bei „Schwarzen“ nun mal wirklich nichts verloren, Gold, Silber und Edelsteine sind ihre einzigen Werte – das weiß doch jeder.

Der Bundespräsident jedoch … sollte ja der Präsident für ALLE sein – auch für die ohne Villa im Ausland – weshalb er sich etwas „roten“ Anstand doch erlauben darf.

Warum er darauf verzichtet – nun, das ist ja dann wohl seine Privatsache.

Nun aber … zur Lebensgefahr. Dazu muss ich etwas weit ausholen. In Mexiko, wo der Staat mit Militärgewalt gegen die Kriminalität vorgeht, könnte man offen darüber reden und jeder würde verstehen, worum es geht. In Deutschland, wo die privaten Netzwerke die Macht im Staat, die Regierungsgewalt und die Setzung moralischer Normen übernommen haben, weiß im ersten Moment keiner, das er sich in Gefahr begibt, wenn er Herrn Wulff kritisiert.

Nur die, die die Netzwerke kennen, merken: es herrscht Lebensgefahr!

Robert Lucius hatte dereinst das Hannoveraner Netzwerk in der FAZ beschrieben:

Es sind vor allem zwei Namen, die in Hannover immer wieder genannt werden, wenn es um
die Erbfreundschaften geht: der Gründer des Finanzdienstleisters AWD, Maschmeyer, und
der Rechtsanwalt Götz von Fromberg. Beide gelten als große Plauderer und begnadete
Netzwerker. Sie umgeben sich mit Prominentenärzten, den Rockmusikern der „Scorpions“,
aber auch Politikern.
Gerhard Schröder (SPD) ist als Rechtsanwalt in einer Bürogemeinschaft mit Götz von
Fromberg. In gutem Kontakt zu von Fromberg steht auch „Erbfreund“ Christian Wulff, in
minderem Maße galt das auch für den heutigen SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel – doch
dessen Amtszeit in der Staatskanzlei in Hannover war zu kurz.

Man merkt: in Hannover haben Netzwerke eine Macht, die an die Macht des einstigen „Royal House of Hanover“ erinnert. SPD, CDU, links, rechts – vollkommen egal, Hauptsache ist: abkassieren. Man hilft sich in diesen Kreisen … und merkt es angeblich nicht einmal, siehe Spiegel:

Der Bundespräsident ist schon wegen eines fragwürdigen Privatkredits in Bedrängnis – jetzt kommt heraus, dass Versicherungsunternehmer Carsten Maschmeyer Anzeigenkosten für ein Wulff-Buch bezahlt hat. Beide versichern, der damalige niedersächsische Ministerpräsident habe davon nichts gewusst.

Maschmeyer wußte nicht, das er eine Anzeige bezahlt, Wulff nicht, das es eine gab, der Verlag nicht, wer die Rechnungen bezahlte und wo die Anzeigen gedruckt wurden? Die Erklärungen will man doch – ehrlich – gar nicht wissen, oder?

Schröder hilft Maschmeyer beim abkassieren, Maschmeyer  hilft Schröder beim zerschrödern des Sozialstaates (irgendwo muss in einem geschlossenen System das Geld halt generiert werden) … und der Freund Fromberg hilft, wenn es mal brenzlig wird. Alle verdienen gut, werden von den Netzwerkern in den Medien hoch gelobt und haben jetzt sogar einen Bundespräsidenten aus ihren Reihen.

Fromberg – Deutschlandweit nicht so bekannt wie Schröder, Maschmeyer oder Wulff – hat doch eine zentrale Rolle in Hannover inne, nochmal Robert Lucius:

Der Anwalt Götz von Fromberg erhält prominente Mandanten dank seines Netzwerkes und
des Rufs als „graue Eminenz von Hannover“. Die bösen Zungen berichten von früheren
angeblichen Mandantenaufträgen aus Berlin, „obwohl“ Schröder zur Kanzlei gehört. Wenn
Schröder prüfen lässt, ob seine Persönlichkeitsrechte durch Zeitungsberichte verletzt werden,
hält er sich natürlich an seinen Kanzleipartner.

Und dieser Kanzleipartner wiederum hat … persönliche Kontakte zu den Hells Angels in Hannover.

Zu dessen Mandanten zählt Frank Hanebuth, den Fromberg als Freund bezeichnet und mit
dem er gerne feiert. Hanebuth, Präsident der hannoverschen „Hells Angels“, gilt als
einflussreichster Vertreter der Motorradrockerbande in Deutschland. Diese kontrolliert das
Rotlichtmilieu von Hannover um das Steintor herum. Fromberg besitzt dort Immobilien.
Wenn er zu seinem sechzigsten Geburtstag lädt, kommen Schröder, Gabriel, Maschmeyer,
Klaus Meine, Udo Lindenberg, die Brüder Gottschalk. Zu den in Hannover legendären
Herrenabenden in Frombergs Partykeller, abgebildet in der „Bild“-Zeitung, die zum
Erbfreundeskreis bevorzugten Zugang hat, kommt zum Tischfußball (“Krökeln“) auch, aber
erst spät, Hanebuth.

Solche Freundschaften zahlen sich auch für die Hells Angels aus – wenn zum Beispiel die Polizei mal zu frech wird, siehe Spiegel:

So flatterte dem Rocker-Sonderermittler des niedersächsischen Landeskriminalamts (LKA), Volker Kluwe, Anfang Juli ein Schreiben des Hannoverschen Staranwalts Götz-Werner von Fromberg ins Haus. Darin übermittelte der Jurist, der sich ein Büro mit Altkanzler Gerhard Schröder teilt, die Verärgerung des örtlichen Hells-Angels-Präsidenten Frank H. Der fast zwei Meter große, kahlköpfige Ex-Boxer sei unzufrieden mit einigen öffentlichen Äußerungen seines verbeamteten Gegenspielers.

Kluwe hatte im Juni in Interviews mit dem „Hamburger Abendblatt“ und der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ vor den Entwicklungen in der Hannoverschen Rockerszene gewarnt. Den Hells Angels sei es in einem „Drei-Phasen-Modell“ gelungen, tief in die Wirtschaftsstruktur der niedersächsischen Landeshauptstadt einzudringen. Dort verdienten sie nun unter anderem als Immobilienkaufleute, Sicherheitsunternehmer und Getränkevertreiber viel Geld.

Auch die Presse – so erfährt man – wird von dem Staranwalt angegangen, einem Anwalt, der laut Weser-Kurier selbst schon mal im Visier der Ermittler stand:

Die Polizei handelte sich mit diesen Ermittlungen ordentlich Ärger ein. DerHannoveraner Rechtsanwalt und Notar Götz von Fromberg, der Hanebuth seit Jahrzehnten vertritt, beschimpfte die Kriminalisten in einem Schreiben vom 31. Mai 2000 als unfähig und drohte juristische Schritte an. Die Empörung kam nicht überraschend, war die Polizei doch bei ihrer Arbeit auf von Fromberg selbst gestoßen – und glaubte am Ende genügend Belastungsmaterial für ein Ermittlungsverfahren gegen den Anwalt gesammelt zu haben. Der Vorwurf: Geldwäsche. Doch die Staatsanwaltschaft Hannover beurteilte das anders, sie ließ von Fromberg unbehelligt.

Auch über die Ermittlungen des Volker Kluwe berichtet der Weser-Kurier:

Nach Meinung des OK-Abteilungsleiters im Landeskriminalamt (LKA), Volker Kluwe, gehen Hannovers „Höllenengel“ strategisch ähnlich wie kriminelle Organisationen vor. Diese Strategie zielt zunächst auf Einschüchterung: Die Mitglieder provozieren und prügeln, sie demonstrieren ihre extreme Gewaltbereitschaft, wann immer sie können. Vor dieser Drohkulisse beginnen sie sich dann zu etablieren, schleichen sich in die Legalität, investieren im Milieu verdientes Geld in scheinbar seriös arbeitende Firmen und funktionieren ganze Straßenzüge vom schmuddeligen Rotlichtbezirk in eine attraktive Vergnügungsmeile um, die neben Bars und Bordellen auch Kneipen und Diskotheken bietet.

Über die Auswüchse dieser Gewaltbereitschaft berichtete der Spiegel schon 2008:

Sie fesselten, knebelten, folterten: In Hannover steht ein gutes Dutzend Hells Angels vor Gericht. Sie sollen Rockerrivalen schwer misshandelt haben. Die „extreme Brutalität“ der Täter wirft ein Schlaglicht auf eine gefährliche Szene, die enorm an Zulauf und Einfluss gewinnt.

Und – wie der Weser-Kurier weiter berichtet – macht man auch vor Journalisten nicht halt:

Einer kritischen Journalistin sagte Hanebuth einmal, er werde es sich nicht gefallen lassen, mitsamt seinem „Club“ in die „kriminelle Ecke“ gestellt zu werden. Ob das eine Drohung sei, wollte die Frau wissen. Das sei keine Drohung, das sei ein Versprechen, antwortete der Rockerchef. 

Merkt man, in welchen Zuständen wir in Deutschland im Jahre 2011 schon leben? Nochmal zu Robert Lucius. Phillip Edelsheim von der FAZ ist den hannoveranern Netzwerken mal nachgegangen … und berichtet von äußerst denkwürdigen Erscheinungen im Zusammenhang mit Lucius Artikel:

Der Artikel erregte Aufsehen noch an höchster Stelle. Einwendungen wurden erhoben. Gerhard Schröder bestand auf einer Richtigstellung.

Außerdem kam zwei Tage nach Veröffentlichung des Artikels ein anonymer Brief: an Robert von Lucius, adressiert allerdings an die Frankfurter Redaktion. Das Kuvert, normale Größe, fand sich im Postkoffer, mit dem Material zwischen der Frankfurter und der Berliner Redaktion ausgetauscht wird. Es war nicht frankiert und vollkommen durchsichtig, transparenter noch als Butterbrotpapier, so dass man schon von außen den gedruckten Text auf dem gleichfalls durchsichtigen Zettel lesen konnte, der in dem Kuvert lag: „Danke, dass wir Frankfurter das gegen die Hannoveraner geschafft haben. Auf weitere gute Zusammenarbeit“.

Vielleicht noch interessanter als der Zettel war das Geld in dem Umschlag, ebenfalls von außen gut zu sehen: pinkfarbene 500-Euro-Scheine, gleich zwanzig Stück. Also 10.000 Euro in bar. Über den Hintergrund kann man nur spekulieren. Über eines nicht: Dem anonymen Absender fällt es nicht schwer, 10.000 Euro für obskure Zwecke auszugeben.

Und hier erfahren wir auch, warum die die Kritik an Wulff tödlich sein kann:

Der Aufenthalt im Steintorviertel war wirklich aufschlussreich. Auch weil mir ein Gesprächspartner aus der Szene – sein Name bleibt hier unerwähnt – einen väterlichen Rat mitgab: Ich soll vorsichtig sein mit dem, was ich schreibe. Man habe so schnell ein Messer im Rücken. Ich sei doch jung. Ich wolle doch noch ein schönes, langes Leben. Manche Leute seien unberechenbar. Die könnten schon für 5000 Euro jemanden umbringen lassen.

Wer gegen Wulff ist, ist auch gegen das Netzwerk. Ist gegen Schröder, Maschmeyer, Gabriel, Fromberg und die Hells-Angels in Deutschland. Man muss in diesem Land wieder aufpassen, was man schreibt. Das hat auch aktuell die Polizei begriffen:

Die Polizei Hannover sagt: „Wir haben keine Erkenntnisse, dass die Hells Angels in Hannover aktuell als verbrecherische Organisation einzustufen sind.“

Aber vielleicht lieferten sie das Vorbild für die Agenda 2010 des Ex-Kanzlers Gerhard Schröder, siehe FAZ:

„Sozialschmarotzer dulden wir nicht“, sagt Hanebuth. „Wenn einer keinen Job hat, dann wird ihm einer besorgt. Wer nicht arbeiten will, der fliegt.“

Das sah die SPD dann genauso: wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen. Ein schönes Foto der meist beleibten Leistungsträger dazu gibt es bei der Frankfurter Gemeine Zeitung:

SPD-Herrenrunde mit Erfolgsmenschen 2004 (v. l.): Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder, AWD-Chef Carsten Maschmeyer, Rechtsanwalt Götz-Werner von Fromberg, TUI-Chef Michael Frenzel, SPD-Chef Sigmar Gabriel und Ex-VW-Personalvorstand Peter Hartz 

Womit sich der Kreis schließt und bewiesen wäre: Kritik an Wulff kann lebensgefährlich sein – und die Hells Angels waren die Ideengeber für Schröders Sozialpolitik. Den Arbeitslosen in Deutschland jedoch empfehle ich, Mitglieder der Hells Angels zu werden. Dort bekommt man wenigstens einen Job … und ein Motorrad, siehe Zeit:

Ein V-Mann berichtete der Polizei im Oktober 2001: Gernot S.*, ein Hells Angel aus Hanebuths „Charter“, habe ihm erklärt, wie der „Motorradclub“, Hanebuths Sicherheitsfirma und seine Bordelle „kooperieren“. Der Club leihe den laut Gernot S. meist „hirnlosen“ Rockern 30.000 bis 40.000 D-Mark für ihr Harley-Davidson-Motorrad. Diesen Kredit würden die Männer dann abarbeiten. 

So schafft man sich Freunde. So kriegt man Jobs.

Wäre … auch mein Lieblingsmotorrad.

PS: mir ist jetzt etwas mulmig, weil ich gar nicht die Genehmigung der Hells Angels für diesen Artikel eingeholt habe.  Ich zitiere ja aber auch nur andere, das ist dann doch ok, oder? Bitte Bescheid sagen – ich lösche sofort. Ich habe kleine Kinder – ich kann da kein Risiko eingehen … und ich weiß, wer in diesem Staate die Macht innehat, siehe Zeit:

Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) richtete sich 2010 in Deutschland fast jedes zehnte polizeiliche Ermittlungsverfahren im Bereich der organisierten Kriminalität gegen Rockerclubs oder mit diesen zumindest lose verbundenen Gruppen.

Und wenn die Polizei mal einen V-Mann schickt, wird der schnell kalt gestellt, siehe TAZ:

Er wusste vom VW-Skandal, Jahre bevor er aufflog, er war den Hells Angels in Hannover auf der Spur – dann wurde Bernd Kirchner als V-Mann kaltgestellt. Seitdem kämpft er um sein Geld. Und um seine Ehre.

Bernd Kirchner war der erste V-Mann in Niedersachsen, der auf organisierte Kriminalität angesetzt wurde. Er berichtete aus der Hannoverschen Rotlichtszene, dank seiner Kontakte wusste er von der Sexparty-Affäre bei VW, lange bevor der Skandal aufflog.

Er machte Schießübungen mit den Hells Angels, er sah die Geldkassette, aus der sie ihre Scheine nahmen. „Niemand war näher an den Hells Angels dran als er“, sagt einer aus dem Polizeiapparat, der lieber ungenannt bleiben möchte.

Und nachdem wir nun den Kreis zwischen Hells Angels und Peter Hartz durch die VW-Sexpartys und ihre gemeinsame Arbeitsmoral geschlossen haben, erfahren wir auch, warum die Polizei Hannover aktuell keine Verdachtsmomente hat:

Andererseits beobachtete Kirchner, wie Staatsanwälte bei Prostituierten verkehrten, wie sie Bordell-Besitzerinnen, die im Gefängnis saßen, übers Wochenende eine Ausgangserlaubnis beschafften. Es habe geheißen, „wenn du dem einen umsonst bläst, gibts später keinen Ärger“, sagt Kirchner. Die Staatsanwälte gaben an, selbst verdeckte Ermittlungen zu führen, doch zu einer Anklage führten diese Ermittlungen nie.

Auf die Idee, seine Party im Sansibar als Ermittlung zu tarnen, kam der Polizeichef Hannovers leider nicht. Aber jetzt weiß man, warum „einer aus dem Polizeiapparat lieber ungenannt bleiben möchte“.

 



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