Moderne Mythen

2012 – wie Naturwissenschaftler die Welt im Auftrag des Teufels vernichten.

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Montag, 19.12.2011. Eifel. Endlich mal ein Tag ohne Weltuntergang in den Medien. Zeit, sich mal um Dinge zu kümmern, die sonst im Verborgenen blühen – zum Beispiel um den Atheismus, um Religion und um Naturwissenschaften – und ihre Rolle im Marketing der Konzerne. Das sie eine Rolle haben, merkte ich Anfang der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Als frisch gebackene Führungskraft eines Pharmakonzerns (ein ganz kleines Würstchen also) erhielt ich – mündlich – die Anweisung, streng nach ernsthaft gläubigen Menschen Ausschau zu halten, „Taufscheinchristen“ waren tolerabel, der Rest musste umgehend entfernt werden. Ich war verblüfft – und vergaß die Anweisung sofort. Immerhin hatte ich auch die ersten Frauen eingestellt – in einem Unternehmen, in dem Frauen ansonsten nie eine Stelle bekamen. Frauen können schwanger werden (weshalb ein anderer Pharmakonzern von seinen Mitarbeiterinnen erwartete, das sie sich die Gebärmutter vor Zusendung des Arbeitsvertrages herausoperieren ließen), das kostet Rendite. In Zeiten der Renditemaximierung ist für so einen Luxus kein Platz da.

Atheismus ist nun ein oft schwieriges Thema. Ich bin – wie schon mal eingestanden – selbst oft einer … kann mich aber in kritischen Momenten gerade noch bremsen. Man kann ihn verstehen, wenn man sich seine Geschichte anschaut – die oft ein Spiegel der Fehler der jeweiligen „Gläubigen“ ist … bzw. der Priesterkaste. Begonnen hatte alles vor 3000 Jahren in Griechenland – damals aber unter ganz anderen Umständen. Dort kam man zu der Überzeugung, das es doch ganz schön wäre, ein Leben ohne Götter zu führen, denen man immer nur Opfern muß, die Tempelhuren brauchen und deren Priester immer viel Geld brauchen. Für die Aussagen „es gibt keinen Gott“ waren die alten Griechen zu schlau, solche Anmassungen sind ein Produkt der Neuzeit.

Die entschiedensten Atheisten waren die ersten Christen, die die ausufernden phantasievollen Gottesbilder des europäischen Völker oft mit brutaler Gewalt ausrotteten.  Gott sagte, es gäbe nur einen, also sorgte man dafür, das es niemanden gab, der etwas anderes behaupten konnte. „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ … war als Botschaft in der Form nicht sehr weit verbreitet. Diese gewalttätige Dynamik gab der katholischen Kirche in den nächsten Jahrhunderten einen enormen Schwung, als Waffen-SS des rechten Glaubens rotteten sie aus, was vor die Flinte kam. Darum kreist bei ihnen wohl alles um Schuld und Vergebung – die Ausrottung der Katharer läßt sich mit dem Hinhalten der anderen Wange nicht in Einklang bringen, das Segnen von Waffen aller verfeindeten Nationen der Welt ist auch eher Teufelsdienst als Gottesdienst – aber so ist sie halt, die Mutter Kirche, oft lieber Hure als Heilige.

Der Teufel kam dann auch mit großer Macht über die Kirche – im 19. Jahrhundert. Eigentlich war es nicht der Teufel, sondern eher die Philosophie, die jahrhundertelang vor den Scheiterhaufen flüchten musste. Seit der Einführung von Handfeuerwaffen hatte sich die Überlegenheit des Adels auf dem Schlachtfeld endgültig erledigt und es war rebellierenden Haufen möglich, Könige zu stürzen. Die Zeiten, in denen teuerste Rüstungen vor dem Pöbel schützte und den Adel fast unangreifbar machten (aber auch wirklich nur „fast“) waren vorbei – und Mut ohne Panzer war selten unter den Blaublütern anzutreffen.

Also fing die Philosophie an aufzuräumen – wie schon vor 3000 Jahren. Gleichzeitig fingen Philosophen an, dem Rat der alten Griechen zu folgen und sich mehr mit den Dingen um sich herum zu beschäftigen als mit denen im Himmel, denn prinzipiell zeichnete sich ab, das man das Paradies auch hier auf Erden haben könnte. Viele Menschen hatten das Paradies erleben dürfen – auf fernen Inseln und fremden Kontinenten lebten Menschen, die den Krieg nicht kannten, denen viele Ängste und Zwänge der Europäer fremd waren. Ganz schnell wurde der Materialismus geboren – worauf für die Kirche die Herrschaft des Teufels begann. Als Reaktion darauf schufen sie den „unfehlbaren“ Papst, weil in ihrer Weltdeutungsmatrix ganz schlimme Zeiten anbrachen: der Kirche war klar, das eine Bewegung, die die Materie zur einzigen Wirklichkeit erhob, nur teuflisch sein konnte …. und da war sie im Einklang mit eigentlich allen großen und kleinen Weltreligionen (was allerdings ein Thema für ein ganzes Buch ist – und nicht für einen Artikel), die sie zuvor so blutig bekämpft hatte. Der Teufel hatte Jesus in der Wüste die ganze Welt als Geschenk angeboten –  wer solche Angebote machte, der mußte doch irgendwie „Herr der Welt“ sein …. obwohl das nach offizieller Doktrin des Vatikan gar nicht sein durfte.

Der Materialismus selbst – und die neu aufkeimenden Naturwissenschaften – hatte damit sehr schnell sehr mächtige Feinde … aber auch große Freunde. Adel und Kirche waren über die Familien eng miteinander verbunden und somit auf einer Seite, aber die Industriebarone waren da eher zu gewinnen. Sie mußten sich mit Gewalt einen Platz in der Gesellschaft erkämpfen – und schnell war ein neuer Mythos geboren: der Mythos des Goldenen Zeitalters. Hand und Hand mit den sich bald bildenden Machtballungen in der Industrie, den nordamerikanischen Konzernen, sollte die Menschheit zu einem glücklichen, friedlichen, freien Zeitalter geführt werden, das dem gleichen sollte, an das sich die alten Griechen vor 3000 Jahren nur noch schwach erinnerten.

In diesem goldenen Zeitalter leben wir jetzt. Toll, oder? Heute, am 19.12.2011, können wir mal kurz innehalten und uns umschauen, wie gut es uns geht. Zögen wir am heutigen Tage Bilanz, so würde sie übel ausfallen. Die Allianz des Atheismus, Materialismus, der Naturwissenschaften und der Industriebarone hat uns in ein Zeitalter geführt, wo nur die Frage ist, wie die Zivilisation untergeht – nicht ob sie untergeht. Hinter dem Philosophen grinst der Priester und flüstert leise „na, haben wir es nicht gesagt: DIE werden noch viel schlimmer werden als wir es je waren“ und dem Philosophen fehlt so recht die Anwort. 2011 ist die Welt vollgepackt mit tödlichsten Waffen, beständig werden mehr davon produziert und verteilt. Die Weltwirtschaft ist zu einem Glücksspielkasino geworden, derart unüberschaubar und unkontrollierbar, das man meinen könnte, es könnten wirklich nur noch Gebete helfen … und zudem kommt es zu einem grassierenden Verfall der Moral auf allen Ebenen, der für uns alle noch fürchterlichere Folgen haben kann.  Schauen wir zum Beispiel mal heute in den Freitag:

Gehen wir einmal probehalber davon aus, dass es sich bei unseren politischen Eliten um intelligente und durchaus fähige Leute handelt, die ihre zahlreichen Experten zu nutzen wissen, um ihre Ziele zu erreichen. Nehmen wir – rein hypothetisch – einmal an, dass sie ihre Ziele tatsächlich erreichen, dass also das Erreichte mehr über die Ziele aussagt als ihre proklamierten Absichten.

So betrachtet hat die EU-Krisenpolitik Beeindruckendes geleistet: Die Überschuldung des wirtschaftlich unbedeutenden Euro-Mitglieds Griechenland wurde zu einer europäischen Dauerkrise hochgefahren. Die griechische Gesellschaft ist durch soziale Einschnitte traumatisiert und zunehmend wehrlos. Italien hat sich „freiwillig“ einer Überwachung durch den IWF unterstellt und – so wie Griechenland – einen wirtschaftsliberalen Technokraten zum Regierungschef gekürt. Den Menschen in ganz Europa wird am Beispiel Griechenlands vorgeführt, wie es sich anfühlt, „über die eigenen Verhältnisse gelebt“ zu haben und „bestraft“ zu werden. Sie begreifen, dass es in einem EU-Land möglich ist, plötzlich alle Sicherheiten zu verlieren, Rentenansprüche, auf die man fest gebaut hat, um 20 Prozent und mehr dahinschmelzen zu sehen.

Die Krise – nach bolivianischem Modell von Politik und Wirtschaft gesteuert, um die letzten Reste des Sozialstaates in Europa zu zertrümmern? Na, wenn das mal nicht verboten Verschwörungstheorie ist. Ja, 2011 wissen, wir, das die Mächtigen dieser Welt alles Heilige sind, die planlos und ziellos vor sich hinhandeln, aber immer nur das Beste für den kleinen Mann wollen. Das es ihm immer schlechter geht – kann nur am Zufall liegen.

Schaut man genauer hin, so zeigt sich, das die diese Heiligen im Verborgenen anders drauf sind, siehe Welt:

Das Benehmen der Manager, so die Erfahrungen von Nadine Greve, die sie nach ihrem Ausstieg in ihrem Buch „Hinter den Kulissen – Eine Ex-Hure packt aus“ niederschrieb, sei in der Regel weniger fein als die Anzüge. Gerade die Männer mit Führungsanspruch respektierten häufig nicht, dass auch bezahlte Liebesdienerinnen nicht zu allen Praktiken bereit seien. „Die Faustregel“, sagt Greve, „lautet: je besser der Anzug, desto übler das Benehmen.“

Es verwirrt da, das gerade die dummen, bösen, gefährlichen Gläubigen sich 2011 ganz anders darbieten, siehe Spiegel:

Eine Pistole kostet hier fünf Euro und ist damit mehr wert als ein Menschenleben. Sophia Zittel lebt an einem der gefährlichsten Orte der Welt, wo Mord und Vergewaltigung an der Tagesordnung sind: im Township Gugulethu im südafrikanischen Kapstadt. Die Deutsche sagt: „Ich liebe es“.

Sie arbeitet in einem Gemeindezentrum, das ein deutscher Pastor aufgebaut hat. Ich kenne Kapstadt, ich kenne die Townships – ich würde mich das nicht trauen. Bin ja auch so ein bischen Atheist. Mir fehlt es am rechten Glauben.

Damit aber noch nicht genug. Neben den Waffen (ein Geschenk der Naturwissenschaften) und dem Wirtschaftskollaps (ein Geschenk der Unmoral) fegt uns bald auch der Klimakollaps vom Planeten. Wer hat die Werkzeuge dazu geliefert? Na? Wer hat sie fein ausgetüftelt und dem Meister übergeben, damit der sie unter die ahnungslosen Menschen verbreiten kann, die man damit nicht nur prima ausrotten und auch noch (welch´ teuflische Genialität) obendrein zum Täter gemacht hat?

Man preist ja Autos nicht mit der Werbung an: „Verschwenden Sie ihr Vermögen für eine Klimavernichtungsmaschine, die nebenbei auch – im Glücksfall – viele Tiere, Kinder und auch manche Erwachsene zerfetzt“ sondern man wirbt für Freiheit und Abenteuer im SUV. Die allerwenigsten Menschen würden ein Auto kaufen, wenn man ihnen klar machen würde, das dies das Werkzeug ist, das ihren Untergang herbeiführen wird. Aber einen Landrover zu fahren … da kann sogar ein Eifelphilosoph nur schlecht wiederstehen. Ist halt ein feines Auto.

Klima, Wirtschaft, Rüstung … noch was vergessen?

Klar, die Naturwissenschaften haben uns auf dem Weg ins Paradies noch ganz neue Geschenke gemacht: Gifte und Krankheiten, die wir niemals zuvor kannten. Krebs scheint mir da noch die harmloseste Erscheinung zu sein. Die neueste Meldung kam ja vor ein paar Tagen: sie hatten es in der Tat geschafft, die Vogelgrippe so ansteckend zu machen, das sie sich wie ein normaler Schnupfen verbreitet. Wie geisteskrank muss man eigentlich sein, um eine solche Forschung überhaupt im Ansatz andenken zu können?

Auf jeden Fall … muss man sozial ziemlich enthemmt sein. Darf ich nochmal auf des Psychopathenprofil hinweisen?

1. Gleichgültigkeit gegenüber den Gefühlen anderer
2. Unfähigkeit, dauerhafte Beziehungen einzugehen
3. Skrupellose Gefährdung anderer
4. Unfähigkeit, Schuld zu empfinden
5. Hinterlist, Lügen und Täuschen um des eigenen Vorteils willen
6. Verletzung sozialer Normen und gesetzlicher Vorschriften

Nun denke man sich mal die Erfinder der Atombombe … von denen sich manche noch nicht mal sicher waren, ob nach der Spaltung des ersten Atoms nicht eine weltweite Kettenreaktion den Planeten in einen Glutball verwandelt, man denke an die eifrigen Forscher in den Konzentrationslagern, von deren Ergebnissen „die Wissenschaft“ noch heute zehrt oder die Erfinder von Giftgas und künstlichen Seuchen.

Bevor es Widerstand gibt: Punkt fünf und sechs können nur jene bestätigen, die schon mal Naturwissenschaftler im Streit um Forschungsgelder erlebt haben, da werden sogar gestandene Professoren zu Mafiosi – und sind stolz darauf.

Als Dank für die Forschungsgelder schenken sie uns dann das Plastik, das … über kurz oder lang die gesamte Ökosphäre zuklebt. Neunmal soll man den kompletten Planeten schon in Plastik einwickeln können: die Erde erstickt in Plastikmüll.

Danke, liebe Naturwissenschaftler, für diese tollen Erfindungen. Wäre ich der Papst, so käme ich schnell auf die Idee, das Naturwissenschaftler im Auftrag des Teufels die Welt vernichten.

Und hier … kommt der Atheismus ins Spiel, der für die Konzernwirtschaft in der Tag eine wichtige Rolle spielt – aber nur auf höherer Ebene.

Religiöse Menschen neigen dazu, manchmal ganz fürchterlichen Unsinn zu machen – wie dieser deutsche Pastor in Südafrika. Häufiger als andere halten sie inne und denken sich: „was ist, wenn es nach dem Tode doch ein Gericht gibt, wenn das Gerede um „gut“ und „böse“ doch wahr war?“ Und dann erfinden sie das Plastik lieber nicht, verbrennen die Pläne für die Atombombe, verstecken den ersten Benzinmotor, forschen ergebnislos an neuen Giften und Seuchen, behalten aber ihre Seelenfrieden und bewahren die Menschheit vor teuflischen „Geschenken“ – die Indianer hätten auch besser nie den Alkohol kennengelernt.

Sie legen manchmal in entscheidenden Momenten die Notbremse um … die US-Armee hat sich vor solchen Leuten sehr gefürchtet: im entscheidenden Moment, wenn der atomare Gegenschlag gestartet werden sollte, hätten diese Spinner eventuell gezögert, zu tun, was Vernunft befiehlt und Wissenschaft möglich macht: den großen roten Knopf zu drücken, um die Sowjets auszuradieren.

Mit „Taufscheinchristen“ kann man leben … aber mit Menschen, die die Wirklichkeit Gottes in ihrem eigenen Leben erfahren haben, nicht. Und das ist das, was sich hinter dem Wort „Glauben“ verbirgt – keine Annahme im Sinne einer Vermutung, sondern eine Erfahrung, die sich jeder Begreifbarkeit durch Vernunft oder Verstand entzieht und weit über normale erkenntnistheoretisch determinierte  Grenzen hinausreicht. Solche Menschen bauen dann in Townships Zentren, die mitten in einer Welt voller brutaler Gewalt Hilfe bieten. Ein Chemiestudium motiviert nur selten zu solchen Aktionen – eine erfolgreiche Tätigkeit an der Börse ebenso.

PS:

Bevor jetzt aber der Shit-storm der naturwissenschaftlich gebildeten Elite Deutschland über uns hereinbricht, sei gesagt: ich weiß selbst, das das überzogen ist. Das soll ja auch so sein. Um Nachdenken in Bewegung zu bringen, muss man häufiger gedanklich überzogene und am besten extreme Positionen einnehmen. Aber … ehrlich gesagt … im Spiel darum, ob nun Naturwissenschaften (in ihrer heutigen Ausprägung) Hand in Hand mit Atheismus und Konzernunwesen im Auftrag des Teufels die Welt vernichten, steht es momentan 7:3 für die katholische Kirche.

Mir komme aber niemand mit dem üblichen Gejammer, man habe das alles nicht gewollt. Bei dem Führungsanspruch der „Wissenschaft“ sollte man auch den Mut haben, „Verantwortung“ zu übernehmen. Für alle, die keine Psychopathen sind, ist das selbstverständlich.

 

 



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