Leben

Deutschland 2011: zwischen Genozid und Grundeinkommen

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Sonntag, 4.12.2011. Herbst ist da. Deutschland selbst – erlebt seinen letzten Winter – das scheint jetzt mal wohl klar. Hat schon Wolfgang Schäuble auf einem Banker-Kongress die Souveränität Deutschland kategorisch in Frage gestellt, so schlagen jetzt seine politischen Gegner zurück: Altkanzler Schmidt warnt vor einem dominanten Deutschland, Altkanzler Schröder träumt gleich von einer undemokratischen europäischen Regierung. Es ist natürlich die Frage, ob das traurig machen soll. „Deutschland“ ist ein künstliches Konstrukt. Wenn ich der offiziellen Geschichtsschreibung glauben soll, zurecht. Die Bonner Republik war das Ergebnis eines historischen Prozesses, der schon im 19. Jahrhundert begann. Nachdem jahrhundertelang europäische Kriege auf dem Boden deutscher Kleinstaaten ausgetragen wurden, hatte man sich einmal zusammengerauft (sogar Bayern und Preussen) und 1871 einen künstlichen Staat geschaffen … das Deutsche Kaiserreich. Das gefiel den umliegenden Nationen gar nicht – weshalb es 1918 auch unterging … kurz gefasst. 1939 gab es dann nochmal ein Revanchespiel, das mit der endgültigen Teilung Deutschlands endete.

Und dann kam für die kleine Bonner Republik, die als Restereich zwischen den großen neuen Machtblöcken lag (wo die anderen deutschen Kleinstaaten auch schon immer lagen) und es gab die längste Zeit des Friedens in der Geschichte der Deutschen. 1990 wurde dann die Bonner Republik zugunsten der Berliner Republik aufgelöst – und schon kam wieder Krieg. Serbien, Afghanistan – der Ströbele von den Grünen hat aktuell dafür Eier vor den Kopf bekommen. Vielleicht waren die Eier aber auch nur für den Versuch, einen kleinen Provinzblog mit finanzieller Gewalt zum Schweigen zu bringen – bekommt man Geld ohne Ende vom Staat, hat man für solche Akte schon was übrig, während der Heddesheimblog ums Überleben fürchten muss. Und das sind die „Linken“ und „Grünen“, die für eine bessere Welt sind. Wie sind da erst die anderen?

Das ist ja auch der neue Umgangston zwischen Politik und Bürgern – ein Ton, der früher zwischen Franz Josef Strauss und Herbert Wehner herrschte – zu Zeiten, als Parlamentsdebatten noch Inhalt hatten. Früher waren SPD und CDU scharfe Konkurrenten, heute sind es Politiker und Bürger.

Die Bürger sollen ja jetzt nach Meinung der Piratenpartei auch mal Geld bekommen:

Auf ihrem Bundesparteitag in Offenbach hat sich die Piratenpartei für die Einsetzung einer Enquete-Kommission im Bundestag zur Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens ausgesprochen. Parallel sollen auf Bundesebene die Voraussetzungen für Volksabstimmungen geschaffen werden, so dass direktdemokratisch über eine Einführung entschieden werden kann.

Ein wichtiger Schritt in eine lebenswerte Zukunft. Viele werden sie da jetzt entsetzen und sich fragen: warum soll der Bürger „einfach so“ Geld bekommen?

Der Politiker bekommt aber doch auch Geld „einfach so“, oder? Ja, der vertritt unsere Interessen im Bundestag – aber haben wir für diese Tritte nicht ein wenig Schmerzensgeld verdient? Gut, er regiert uns – das wird als Arbeit definiert. Wir wählen ihn – nach umfangreicher Information – das soll aber umsonst sein. Wie Kinder erziehen – die wichtigste Aufgabe in diesem Land, ohne die wir über seinen Fortbestand gar nicht weiter diskutieren bräuchten.

Es sind Zahlen wie diese, die werdenden Eltern nach dem ersten Ultraschallbild sogleich die Sorgenfalten auf die Stirn treiben. 120.000 Euro kostet ein Kind bis zum 18. Lebensjahr, also rund 550 Euro pro Monat. So hat es das Statistische Bundesamt errechnet .

So informiert das Handelsblatt.

Der Regelsatz für Kinder von Langzeitarbeitslosen liegen – je nach Alter – zwischen 215 und 287 Euro.

Merkt man da den Unterschied? 50% der Kosten für Kinder von Menschen, die nichts mehr haben übernimmt der Staat. Der Rest muß abgehungert werden – mit schlimmen Folgeerscheinungen:

Ja, die Deutschen werden immer dicker. Das ist zwar keine große Überraschung, aber erstaunlich ist doch, dass diese Entwicklung Hand in Hand mit der wachsenden Schere zwischen arm und reich voran schreitet. In den Daten liest man, dass die ärmsten Deutschen (Einkommen bis 1.400 Euro monatliches brutto) die dicksten sind. Unvorstellbare 21 Prozent dieser Gruppe sind sogar krankhaft dick. Je mehr eine Person im Monat verdient, desto unwahrscheinlicher ist ihr Risiko, krankhaft dick zu werden. Bei den Einkommen bis 2.750 Euro sind es nur noch 14 Prozent, bis 5.450 Euro zwölf Prozent und Einkommen darüber sogar weniger als zehn Prozent. Die armen Dicken leiden oft unter schlechter Durchblutung, hohem Blutdruck, Diabetes und haben ein stark erhöhtes Schlaganfallrisiko. Auf die ganze Bevölkerung gerechnet macht diese Gruppe 13,7 Prozent aus.

So Marek Dutschke im Handelsblatt.

Die Armen müssen sich mit Gammelfleisch zu Tode futtern. Auch eine Form von Genozid.

Das der politische Hartz-Block von CDU, CSU, SPD, GRÜNEN und FDP dieses Land am liebsten auslöschen würde, verstehe ich. Schaue ich mir dieses Elend an, wäre mir auch danach. Ich glaube nur nicht daran, das es danach besser werden würde, denn dieses „Europa“ ist bislang nur ein Selbstbedienungsladen für Finanzverbrecher.

Einfach mal genau hinschauen – siehe Welt: Griechenland ist ein Faß ohne Boden … liest man da – sogar von einem „Experten“. Und man erfährt noch mehr:

Euro-Sorgenkinder bieten fabelhafte Renditen

Ratet mal, wer diese Renditen bezahlt? Von wessen Geld die Renditen genommen werden? Einfach mal in den eigenen Geldbeutel schauen: der könnte ohne diese Renditen prallvoll sein. Da geben die Staaten der EZB Geld, das diese den Banken schenkt, die es wiederum für einen Riesenreibach weitergeben.

Warum also das Geld nicht einfach gleich – als Grundeinkommen – den Bürgern der europäischen Union zukommen lassen? Nur, weil Banken und Parteien dann leer ausgehen?

Natürlich – so wird man mir sagen – hat man Angst vor dem faulen, besoffenen „Homer Simpson“ in Jogginghose und eibeflecktem T-Shirt, mit Bierdose in der einen und Zigarette in der anderen Hand.

Ich kann nur sagen: für jeden dieser heruntergekommenen Gestalten, die wir durch ein Bürgereinkommen mitfinanzieren müssen, erlauben wir uns akutell mindestens fünf, die auf höchstem finanziellen Niveau in Politik, Wirtschaft und Verbänden ein laues Leben führen. Warum muss man Bundestagsabgeordnete eigentlich besolden wie Fürsten? Warum kriegen Parteien Geld vorne und hinten hineingesteckt? Warum müssen Ärzte und Pharmamanager in Deutschland Millionäre werden, weil sie die Folgen jener Erkrankungen lindern, die ihr Reichtum überhaupt erst hervorgerufen hat?

Der Geldkreislauf ist halt ein geschlossenes System – was ich dem Arzt gebe, muss ich seinen Patienten wegnehmen. Kriegt der Millionen, dann müssen die sich einschränken. Werden die dann so richtig dick – hat der Arzt auch Arbeit. Warum soll ich Traumzinsen für Staatskredite zahlen, die die Wirtschaft des Landes nur in den Bankrott führen können?

Die Antworten auf diese Fragen will man nicht wirklich hören.  Auch ich möchte sie nicht formulieren … schnell würde man abgemahnt werden können, würde man schreiben, das sich eine Verbrecherethik Bahn gebrochen hat und als allgemeingültige Form des Umgangs miteinander überall akzeptiert wird. „Nimm vom Anderen, was immer du kannst“: so ist die Devise. Und wer nicht schnell genug rennen kann – wie die Alten zum Beispiel – den fressen die Wölfe, siehe Welt:

Immer mehr ältere Deutsche rutschen in die Pleite

Wäre die deutsche Psychoonkologie nicht auf so einem erbärmlichen Niveau, dann wüßte man auch, das es Zusammenhänge mit den steigenden Krebsraten geben kann. Aber: daran verdienen Arzt und Industrie ja auch vortrefflich. Gibt Superrenditen wie bei Staatspleiten.

Wer die bezahlt?

Na, die Opfer natürlich.

Schon mal gehört, das unsere Luxusärzte unbezahlbar sind – oder unser Wohlstandspolitiker nicht finanzierbar? Wer spricht sich gegen unbezahlbare Traumrenditen aus – oder unfinanzierbare Kriege?

Niemand – jedenfalls niemand von denen, die die Taschen übervoll haben.

Schon mal gehört, das kein Geld da wäre für Top-Modells, Showmaster und Entertainer? Schon mal nachgedacht, wo das ganze Geld herkommt, das vielen eine Traumschiffreise auf Kosten noch mehr anderer erlaubt?

Ein Tipp: das druckt, gießt oder backt keiner selbst. Das kriegen die alle von Anderen.

Bedingungsloses Grundeinkommen ist also im Prinzip nichts anderes, als dem Bürger erstmal das zu geben, was er sich auch redlich verdient hat – und was andere sich ganz selbstverständlich in unbegrenzten Mengen nehmen.

Alternativ dazu gäbe es noch den Genozid, um den man nicht herumkommen wird, wenn man die Millionärszüchtung so weiter betreibt: irgendwann ist das Essen alle … und Menschen werden zu „Kosten auf zwei Beinen“.

Insofern kann der „nationale Gedanke“ endlich auch mal hilfreich werden und nützlich sein – Deutschland diesmal als ein Land, das sich anstatt wieder einmal für Genozid jetzt mal für ein Grundeinkommen entscheidet. Dann würden uns die anderen Völker auch sicher wieder mehr mögen und unserem Beispiel folgen wollen … und wir hätten die Chance auf ein ganz ganz anderes Europa, das weder Führungsmächte noch Führungseliten braucht.

Aber … das das, was „Führungsmächte“ und „Führungseliten“ mit diesem Kunststaat Deutschland die letzten 140 Jahre angerichtet haben, nicht gerade der letzte Schrei ist, merkeln wir ja gerade, oder?

 

 



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