der heutige sonntag zum wort fällt, trotz des ernsten themas, recht kurz aus. nicht, weil es nicht viel zu sagen gebe, sondern einfach, weil zu dem thema, um das es – natürlich – gehen wird, bereits so viel gesagt wird, schlüssiges und unschlüssiges, das es fast reichen könnte. aber auch nur fast.
betrachten wir die zurückliegenden jahre, so wurde uns allerorten suggeriert, das die braunen, die faschos auf dem weg in die vergessenheit seien (mitgliederschwund hier, pleite dort etc. pp.), das die anzahl der rechten straftaten rückgängig und die anzahl linker straftaten gestiegen sei!( was mich bereits im juni 2010 zu einem eintrag auf meiner anderen spielwiese inspirierte.)
nun kann sich ein jeder hinstellen und sagen: ich hab es ja immer schon gesagt, die braune gefahr darf man nicht unterschätzen (usw.usf.) und sicherlich dürfen dies auch einige von uns für sich in anspruch nehmen. ob dies auch auf meine person zutrifft, ist einer der punkte, über die ich aktuell nachgrübele. denn sicherlich fand auch ich die vorstellung, das „die“ nazis inzwischen einer aussterbenden spezies in dieser bunten replik angehörten… angenehm – um nicht zu sagen erhebend.
und genau das ist der punkt: wir haben uns einlullen lassen und geduldet, das eine faschistische mörderbande hinter unser aller rücken mordend und bombend durch dieses land eine kopfschusstournee veranstalten konnte. und dies jahrelang.
und vielleicht sollten wir alle einmal überlegen, ob es ausreicht, jedem neuen feindbild hinterherzuschreiben – egal ob castor, occupy, rechtschreibreform oder sonstwas – und dabei die alten, die wahren und immer noch existenten feinde komplett außen vor bzw. außer acht zu lassen.
das ganze betroffenheitsgesabbelle und „der verfassungsschutz ist schuld“ geschreie… bringt uns nicht wirklich weiter. und macht keines der opfer wieder lebendig.
wir alle müssen klar erkennen, das „wehret den anfängen“ schon längst passé ist, das wir (wieder) mittendrin sind und das wir es schlicht und einfach verpennt haben. eingelullt in einen sumpf aus medienberichten und verfehlter sicherheitspolitik.
in diesem sinne
grübelnder gruß vom
proll mitglied