Politik

Revolution in Deutschland – über Bürgertage, Bürgerwehren, Tauschmittelräuber und die kommende Barbarei

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Dienstag 15.11.2011. Eifel. Wieder einmal liegt ein Thema auf dem Tisch, das die Herzen der Menschen berührt – jedenfalls die mancher Menschen. Der Ruf nach Revolution wird laut, der Ruf nach Veränderung. Das sich etwas tun muss, merken europaweit viele Menschen – und nicht nur hier. Man denkt, man kann handeln wie früher: wenn einem die aktuelle Politik nicht passt, so geht man auf die Straße, um das der Regierung mitzuteilen. Das war jahrzehntelang gute demokratische Tradition. Wie anders soll die Regierung auch merken, das sie gerade am Volk vorbeiregiert? Manchmal kann man halt keine vier Jahre warten, um Kurskorrekturen anzumahnen. Das ging ja auch lange gut – bis sich das Klima änderte. „Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter“ – so vernichtete der Dauerkanzler Helmut Kohl den Rest an Demokratie, den Helmut Schmidt noch übrig gelassen hatte. Jetzt stehen wieder Menschen auf der Straße, frieren für die Rettung der letzten demokratischen Funken im Land, während die boniverwöhnten Täter in dicken Ledersesseln höhnisch lächelnd auf sie herabblicken. Die Täter wissen etwas, was die Demonstranten nicht wissen: sie sind absolut sicher. Ihnen kann keiner was, sie sind doppelt und dreifach abgesichert, über ihre vielfältigen Netzwerke, Vereine, Wanderkameradschaften, Opern- und Pressebälle, Kunstaustellungen und Förderclubs sind sie so miteinander vernetzt, das sie die vollständige Kontrolle über alle gesellschaftlichen Entwicklungen haben. Fällt einer von ihnen mal ´raus, wird auffällig durch kriminelle Machenschaften, stellt das überhaupt kein Problem da: irgendwo gibt es auch für ihn eine Ort, wo er seine Pferdezucht in Ruhe weiter betreiben kann. Diese strategische Analyse der Situation wird nur von wenigen nachvollzogen, viele hängen noch dem romantischen Bild einer edlen, guten und gerechten Demokratie hinterher, ohne zu wissen, das diese Demokratie seit der Widervereinigung ganz offen an bösartigem Asozialkrebs erkrankt ist, der sich beständig weiter ausbreitet und die Gesellschaft von innen heraus zerfrisst.

Erst kürzlich hatte man mich gefragt, warum ich eigentlich immer längere Artikel schreibe, die immer mehr Informationen enthalten. Der alte Eifelphilosoph mit seinen kurzen Texten hat viel besser gefallen, viel angenehmer unterhalten.

Die Antwort auf diese Frage ist relativ einfach: ich wollte nie unterhalten aber meinen Teil zur Veränderung beitragen. Ich habe Kinder, die keine Zukunft haben und ich weiß, das ich – weil ich alt werde – eine scheußliche Zukunft vor mir habe. Alles Geld der Welt wird mich nicht davor schützen, im Alter in der kostenbewussten Massenpflege zu landen. Die Zustände in deutschen Altenheimen sind jetzt schon derart erbärmlich, das reiche Menschen sich lieber das Leben nehmen als dort ihren Lebensabend zu verbringen – und das ist ein Schicksal, das immer mehr reiche Menschen ereilen wird, weil auch sie den Preis für die zunehmende soziale Degeneration der Gesellschaft zahlen müssen: für ihre Kinder (Privatschule, Auslandsstudium, Top-Karriere) sind auch die reichen Menschen im Alter nur ein lästiger Kostenfaktor, der ihrem Erbe im Wege steht. Wer heute dreissig ist und Millionen mit Börsenspekulationen gemacht hat, ist sich dessen nicht bewußt, das im Alter viele Jahrzehnte der Hilflosigkeit auf ihn warten, wo er den Launen seines ihn pflegenden „Fallmanagers“ ausgeliefert ist und stundenlang bei lebendigem Leibe in seinen eigenen Ausscheidungen verwesen darf- wenn auch auf seidigen Laken – weil seine Erben die Pflege zu teuer wird oder er von ihnen entmündigt worden ist, weil sie auf die Millionen nicht länger warten wollten.

Nie gab es soviel Grund wie heute für eine gemeinsame Aktion von arm und reich, links und rechts wie heute, nie war Widerstand so leicht und einfach, nie der „Feind“ so schwach und hilflos.

Man kann ganz offen über ihn sprechen: Arno Luik hat es 2004 im Stern tun dürfen:

Es spricht der Kanzler: Die Reformen
sind alternativlos. Sie müssen noch viel
weiter gehen, sagt der BDI-Chef Michael Rogowski, und die grüne Fraktionschefin Göring-Eckardt sekundiert:
„Ja, diese Reformen müssen wir durchziehen!“ Und in einer ganzseitigen Anzeige der „SZ“ rufen einige Dutzende
Millionäre unter der Überschrift „Auch
wir sind das Volk“: Die Reformen sind
„überlebensnotwendig“.
Ebenso wie die Politiker und Wirtschaftsführer, so spielen Radio, Fernsehen, Zeitungen dasselbe Lied: Man
muss an den Reformen festhalten –
„unbeirrt“. So eine allumfassende Übereinstimmung von Politik, Wirtschaft
und Medien hat es im Nachkriegsdeutschland schon lange nicht mehr,
nein, noch nie gegeben. Die Reformen –
sie sind die neue Staatsreligion.

Es gab einen „Putsch von oben“ – vor sieben Jahren. Vor sieben Jahren hatte das „Establishment“ sich soweit an alle Positionen der Macht heran manövriert, das es die freiheitlich-demokratische Grundordnung mit einem gewaltigen Schlag ausschalten konnte. Niemand wunderte sich, wo die „allumfassende Übereinstimmung“ plötzlich herkam, kaum jemand sah den Zusammenhang mit der gleichzeitigen Deregulierung der Märkte, die uns sieben Jahre später die größte Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit bescherte. Nebenbei kam es zu unglaublichen Degenerationserscheinungen im Wertekanon der Republik – und niemand kam auf die Idee … oder durfte auf die Idee kommen … das dies zentral gesteuert sein musste, um den Gleichklang von Politik, Wirtschaft und Medien überhaupt erzeugen zu können.

Wer daher am Nutzen und der Weisheit
dieser Reformen zweifelt, wird zum Au-
ßenseiter abgestempelt, der nicht ernst
zu nehmen ist. Es steht eine Sozialstaatsklausel im Grundgesetz, aber wer
darin erinnert, wird freigegeben zum
Gespött.

Nun – ich habe es schon bemerkt. Ein günstiges Schicksal hatte mich als kleinen Angestellten zufällig in Kreise gebracht, wo ich nichts zu suchen hatte. Ich durfte erleben, wie „Management“ mit „Marketing“ die Welt regierte – und war völlig verblüfft, als ich auf den Anti-Verschwörungstheorie-Club der deutschen Medienlandschaft stieß. In einer Welt, in der Konzerne bestimmen, welche Zahnpasta in meinem Regal steht, wie lange ich Arbeitslosengeld bekomme, welche Zusatzstoffe in meinen Nahrungsmitteln oder im Flugzeugbenzin sind, welche Krankheiten mit welchen Medikamenten zu therapieren sind, die mein Körper dann alle mühsam verdauen muss, welche Information in wann wo und wie gestylt bekomme, sollte ich wirklich und wahrhaftig an „ZUFALL“ glauben? „Zufällig“ sollten alle „Entscheider“ der gleichen Meinung gewesen sein, „zufällig“ sollen sie alle zusammen übersehen haben, das die „Agenda 2010“ den Sozialstaat vernichtet, die Menschenrechte an einen gut bezahlten Arbeitsplatz knüpft und somit einem Vierten Reich Tür und Tor öffnet? Das sollte ich wirklich glauben?

Wer nach dem 1.
Januar 2005 der staatlichen
„Grundsicherung“ bedarf, muss sein gesamtes Leben, seine finanziellen, famili-
ären Lebensumstände wie beim Offenbarungseid entblößen. 

Kein anderer EUStaat mutet seinen Bürgern eine ähnliche Demütigung, einen ähnlichen Sozial-Striptease zu.

Das konnte man 2004 noch sagen. Inzwischen ist Hartz IV deutsches Exportmodell, verseucht bald – von Deutschland ausgehend – den ganzen Kontinent. Das alles geschieht ganz  öffentlich, weil man sich darauf verlassen kann, die gesamte Gesellschaft mitlerweile völlig unter Kontrolle zu haben.

Hat man ja auch.

Wer nicht spurt, wird ganz schnell arbeitslos. Wer spurt, wird etwas später arbeitslos – aber zwischendurch exzellent unterhalten mit immer flacheren Bildschirmen und immer flacheren Programmen. Solange man da noch vorsitzt, spielt man zu einhundert Prozent mit, läßt sich berieseln und manipulieren und kommt aus dem Strudel nicht mehr heraus. Selbst „Nachrichten“ sind inzwischen „Entertainment“ geworden – ob Superstarsuche oder atomare Verseuchung, Fussballergebnisse oder Massenmord in Deutschland… alles wird zum medialen Einheitsbrei, den entspannte, freundliche, satte und reiche Moderatoren zum Frühstück servieren und so nebenbei durch das Gesamtkonzept beständig signalisieren: es ist alles in Ordnung, ihr könnt ruhig sitzenbleiben, es gibt keinen Grund zur Aufregung. 

Nochmal Arno Luik aus dem Jahre 2004:

Werden die Reformen umgesetzt – und
die politisch Handelnden sind dazu verbissen entschlossen -, wird diese Republik eine radikal andere Gesellschaft
sein: ein entkernter Staat ohne Gemeinsinn, eine entzivilisierte Gesellschaft.
Anfällig für individuelle Aggressionen
und für Rechtsextremismus. 

2011 haben wir den Rechtsextremismus als Massenmord in Deutschland – sogar mit Beteiligung der Geheimdienste. 

Der Putsch läuft immer noch. Hartz IV wäre harmlos, wenn es genug Arbeit gäbe, genug Arbeit gäbe es, wenn es genug Geld gäbe, genug Geld gibt es auch eigentlich – aber das ganze Tauschmittel, das eigentlich nur dafür da war, die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, wird mit immensen Aufwand in die Banken gepumpt – was wir gerade als „Immobilienkrise“ oder „Eurokrise“ deutlich erleben.

Läuft der Prozess so weiter, sitzen wir bald auf Riesenbergen von Waren, die keine Kunden mehr finden, während andere Riesenberge von Geld haben, womit sie nichts anfangen können, weil sie sowieso schon zwanzig Häuser haben – weshalb wir im Jahre 2011 auch in den Mittelstandsnachrichten zunehmend Warnmeldungen haben, weil auch der deutsche Unternehmer merkt, das es für ihn in diesem Land keine Zukunft mehr gibt, wenn alle Tauschmittel erstmal auf internationalen Konten liegen.

Ich persönlich durfte das noch Mitte der neunziger Jahre erleben, als Geschäftsleiter der Pharmaindustrie bemerkten, das es lohnender ist, den Konzern komplett zu verkaufen und mit dem erlösten Geld im Investmentbereich zu arbeiten als das normale Geschäft weiter zu betreiben. Gerüchten zufolge wurde das auch „der Politik“ so mitgeteilt – soll das Volk doch sehen, wo es seine Medikamente herbekommt, wenn die Regierung die Geschäfte weiter durch Sicherheitsvorschriften blockiert. Für andere Branchen dürfte dasselbe gegolten haben – nicht umsonst fließt immer mehr Geld sinnlos durch den Äther, während die Volkswirtschaften immer weiter erodieren.

So etwas geschieht, wenn Wahnsinn in Mode kommt – aber es korrespondiert zu dem, was einem heutzutage an Unterhaltung geboten wird. Das paßt schon.

Dringend wäre es nötig – aus reinem Eigennutz, nicht aus „Sozialromantik“, „Idealismus“ oder aus Gründen des allgemeinen „Menschenschutzes“, das sich die Bürger des Dorfes, der Stadt, des Landes und des Staates zusammenfinden, um neue Einheiten zu bilden, die die menschliche Gemeinschaft gegen die Räuber und Diege behüten und beschützen, jene Räuber und Diebe, die sich verschmitzt gern selbst „Leistungsträger“ nennen, weil sie wissen, das sie die Früchte der Leistung ihrer Mitmenschen auf ihre Auslandskonten tragen.

Doch was macht das Volk?

Es trampelt auf vorgegebenen Pfaden der erlaubten Revolte. Kaum einer nimmt wahr, das der Papst (immerhin das geistige Oberhaupt eine sehr großen Menschengruppe) dem Asozialstaat die Treue gekündigt hat und sich sogar anschickt, auf die Kirchensteuer zu verzichten, weil er das Drecksgeld nicht mehr haben will. Der Mann hat halt noch Ideale – als Dank dafür fordert die vereinigte Atheistenfront der Linken seine Eliminierung. Gegen Papst und öffentliche Religion kann man schnell einen Mob herbeirufen, aber im Kampf gegen die neue Religion der „unsichtbaren Hand des Marktes“ findet man – ausser im hoch gebildeten streng „gläubigen“ Bereich, der versteht, das es sich hierbei um einen gigantischen kulturellen Rückschritt in vorchristliche Menschenopferzeiten handelt – kaum Mitstreiter.

Scheinbar scheint das Paradies nahe zu sein, wenn der letzte gläubige Christ zum Atheismus konvertiert ist – auch wenn der Glaube an die Nichtexistenz von etwas völlig unbekanntem erkenntnistheoretisch absoluter Nonsens ist … aber so was geht halt in Zeiten von „Superstar“ und „Supermodell“.

Ebenso nahe kommt man dem Paradies, wenn der Staat Israel endlich völlig ausgelöscht ist – da ist sich die deutsche Linke völlig einig mit den Ultrarechten in den USA, wobei letztere die Auslöschung Israels für die Erfüllung ihrer Endzeitvisionen brauchen und deshalb wahrscheinlich antiisraelische Strömungen bei deutschen Linken finanziell unterstützen: Christus kommt halt nur wieder, wenn Israel erneut vernichtet wird.

Da kann man ja mal nachhelfen.

Während so die Linke sich im Kampf gegen Katholik und Jude erschöpft, erschöpft sich der Konservative im Kampf gegen den Islam und den Arbeitslosen: zwei Feindbilder, die die Medien speziell für ihn entworfen haben. Das der Islam – wie das Christentum – ebenfalls Träger von Werten ist, die dem im Westen grassierenden „Putsch von oben“ mit all seinen unmenschlichen Nebenwirkungen entgegenstehen kann, wird nicht vermittelt.

Wieviele Regierungen anderer Länder hat eigentlich der ermordetet Revolutionsführer Gaddafi aus dem Amt gebombt, das man sich seiner auf so brutale Art und Weise entledigen musste? Keine, soweit ich weiß. Die Bilanz für die Nato sieht da schon anders aus.

Man sieht deutlich, was man alles bewegen kann, wenn man nur die Tauschmittel aller Länder auf seine Konten bringt und somit letztendlich die gesamte Weltbevölkerung mit dem Hungertod bedrohen kann.

Geld spielt dann keine Rolle mehr – man kann locker mal eben einhunderttausend Journalisten kaufen – und doppelt soviele Politiker und Gewerkschafter. Es gibt dann sogar genug Geld für Söldnerdivisionen, den Aufkauf ganzer Märkte und die Vernichtung kompletter europäischer Staaten.

Solchen Gewalten war die Menschheit zuvor noch nie ausgesetzt – die wenigen, die in der Lage sind, diesen Tsunami der Menschenrechtserosion zu erkennen, gleichen einem kleinen gallischen Dorf in der Mitte des römischen Imperiums … allerdings ohne Zaubertrank.

Unter diesen Voraussetzungen überhaupt an Revolution zu denken, gleicht dem Wunsch nach Selbstmord. Welche Machtstrukturen wollen wir denn in Deutschland zerschlagen? „Die Märkte“ ziehen einfach ihr Kapital aus Deutschland ab, wenn wir etwas tun, was ihnen nicht passt – und dann können wir sehen, wie lange wir ohne Essen auskommen. Wollen wir es wirklich wagen, Hartz IV abzuschaffen und uns so einem negativen Rating auszusetzen?

Das wird sich keiner trauen … zumal für jene, die sich – legitimiert durch demokratische Prozesse – an die Spitzen gesellschaftlicher Positionen gearbeitet haben, ein ganz besonderes Bonbon wartet: die Möglichkeit der Aufnahme in den Kreis der Superreichen. Nur wenige christliche „Sozialromantiker“ können sich dieser Verlockung entziehen, weil sie Nebenwirkungen des Reichtums im Jenseits fürchten müssen, die atheistische Mehrheit im Land hat Verständnis für die Karrieren der Hartz-Politiker, die jetzt schon wieder stolz tönen dürfen, das sie keinen Staat in der Firma wollen.

Der Bundesverband deutscher Berufsverbrecher sieht das für seine „Unternehmungen“ genauso.

Die konkrete Analyse der strategischen Situation ist – wie man sieht – gar nicht so kompliziert. Sie dauert jetzt aber schon 2112 Wörter lang und wird damit von 90 % meiner Leser nicht mehr vollständig erfaßt. Sie wäre noch deutlich weiter zu differenzieren, aber ich weiß auch, das das zu einer weiteren Reduktion der Leserzahlen führen würde, schriebe ich gar ein Buch (wozu mir mein Privatleben gar keine Zeit läßt), so würden es nur noch einige ganz wenige lesen.

Ich hätte vielleicht dann noch Ruhm und Ehre im Karton … aber, mal ehrlich: was soll ich damit?

Aus den USA (einem Land, das ich im Übrigen sehr schätze, weil es einige sehr starke demokratische und freiheitliche anarchistische Elemente bewahrt, die leider gerade wirtschaftlich ausgetrocknet werden) kommt die Idee, Klöster zu gründen, um die im Zeitalter der Aufklärung gewachsenen humanistischen Werte der Menschenrechte vor der kommenden Barbarei zu retten, damit die Menschheit vielleicht in hundert oder tausend Jahren nochmal eine Chance bekommt, sich wieder aus den Sümpfen von Sklaverei und Menschenopfern herauszuwinden.

Der – leider inzwischen verstorbene – Politiker Hermann Scheer sagte sehr deutlich, was auf uns wartet:

„Wenn wir so weiter machen, dann kommen neue Selektionsmechanismen zwischen Staaten, zwischen Rassen, zwischen Religionen, zwischen berechtigten Menschen und unberechtigten, zwischen wertvollen und nicht wertvollen Menschen, dann wird der monetäre Wert des Menschen irgendwann in den Vordergrund geschoben und dann beginnt ein neues Zeitalter der Barbarei. Das ist unausweichlich.“

Das verstehen nur wenige – dabei ist die Barbarei, die auf uns zukommt, schlimmer als alles, was die Menschheit bislang ertragen musste. Auf uns wartet eine Zukunft, in der wir – mal ganz plastisch gesprochen – im Alter von unserer eigenen Scheiße bei lebendigem Leibe verdaut werden, weil sich keine Menschen mehr finden werden, die sich um uns kümmern wollen. Unser Geld bekommen sie ganz einfach durch Entmündigung, bis dahin werden alle Hemmungen der „Sozialromantiker“ vor solchen Zuständen abgebaut sein, es wird die Zeit sein, wo man sich seinen Lebensunterhalt nur noch durch den Verkauf seiner Organe sichern kann.

Ich bin kein Katholik – noch möchte ich einer werden – aber ich verstehe, warum der Papst die „Entweltlichung“ der Kirche fordert: aus der Sicht eines linientreuen Christen (davon gibt es aber außer Eugen Drewermann kaum noch einen)  wird die Welt gerade zur Filiale Satans (was Moslems, Juden und Atheisten ähnlich sehen, sogar Nazis könnten sich in diese Sichtweise einreihen) – und da möchte man halt nicht mitmachen….sicherheitshalber.

Die haben halt noch Sorgen um die Nebenwirkungen für ihre Seele, Sorgen, die sich die Putschisten nicht mehr machen, wenn sie ihre merkwürdigen Rituale in den abgeschiedenen Wäldern Amerikas abhalten.

Die Unausweichlichkeit der Barbarei kommt aber nur dann, wenn wir so weitermachen, wenn wir den Kult der Heiligsprechung der Tauschmittelräuberei weiter fortsetzen.

Stellen wir ihn unter Strafe – kann es gleich morgen ganz anders aussehen.

Die Täter sind nur einige wenige.

Die Opfer sind viele – letztendlich sogar alle, wenn sämtliche Tauschmittel der Welt auf den Konten der Superreichen angelangt sind (und es womöglich nur noch einen einzigen von ihnen gibt, der all seinen Reichtum auf einen einzigen Satelliten im All hat verbuchen lassen) während die ganze Menschheit mitten im unerschöpflichen Reichtum der modernen Zivilisation künstlich aufrecht erhaltende Not leidet – das Prinzip Hartz IV.

So einfach wäre Revolution noch nie gewesen – man müsste gar nicht viel tun: einfach mal innehalten. Einfach nur aufhören, mit dem, was man tut – doch gerade das scheint unglaublich schwer in einer Welt, die sich zunehmend in einer riesengroße Maschine verwandelt, in der wir alle zu kleinen Rädchen degradiert werden, obwohl man uns doch versprochen hatte, das diese Maschine uns zu Souveränen unseres eigenen Lebens machen würde.

Das könnte sie auch.

Die Ressourcen ist da. Armut ist nur noch vorhanden, weil sie politisch gewollt ist – was in meinen Augen einem Verbrechen gleich kommt.

Noch ein Grund für eine Revolution.

Wie sie aussehen kann, die Revolution in Deutschland?

Erstmal muss man einen Ort der Versammlung schaffen und ihn sauber halten von den Agenten der Tauschmittelräuber, all jenen, die uns mit Bagatellen beschäftigen wollen, während die Degenration der menschlichen Zivilisation aktiv weiter fortgeführt wird, all jenen, die uns in letztlich sinnlose Auseinandersetzungen um das Existenzrecht Israels, die Legitimität der deutschen Verfassung, die Höhe des Regelsatzes oder die Legitimation religiösen Glaubens verwickeln wollen – um nur ein paar der unwichtigen Nebenkriegsschauplätze zu nennen.

Nicht, das diese Themen an und für sich unwichtig sind – aber im Moment brauchen wir alle Energie, um den laufenden Putsch aufzuhalten.

Gelingt uns das nicht, wird die kommende Barbarei Israel und Palästina genauso fortspülen wir den Islam, das Christentum und die Union der Atheisten.

Das neue Zeitalter der Barbarei wird wieder das Recht des Stärkeren als höchstes Recht etablieren … und das ist das Recht des jungen weißen Mannes zwischen 20 und 25, seine Triebe hemmungslos im Dienste seines Auftraggebers auszuleben. Danach …. ist er zu alt und verbraucht, kann auf den Müll zu den anderen.

Das hatten wir schon oft und läuft gerade wieder in vielen Ländern: Irak, Afghanistan, Libyen – um nur ein paar zu nennen.

Dann brauchen wir einen Konsenz, der mit äußerster Disziplin durchgehalten werden muss: die Abwehr der kommenden Barbarei, die sich tagtäglich mit immer größerer Geschwindigkeit ausbreitet. Das geht nur mit Menschen, die es schaffen, den Verführungen durch die Kunstwelt der Tauschmittelräuber zu widerstehen, die nicht stolz darauf sind, Kochrezepte austauschen zu können, während andere die Umkreisung von Börse und Bundestag planen.

Der Kampf gegen die Barbarei der Gesellschaft ist nicht zuletzt auch der Kampf gegen die aufkeimende Barbarei im eigenen, ganz persönlichem Denken und Fühlen – aber sollte sich nicht darin erschöpfen.

Verbündete für diesen Kampf findet man überall – wenn man sie nicht aktiv fort stößt, wie es momentan der Fall ist.

Der arme Israeli und der arme Palästinenser, der arme Jude und der arme Nazi, der arme Moslem und der arme Katholik, der arme Selbstständige und der arme Unternehmer (ja, gibt es  mitlerweile auch)  – alle leiden unter den Raubzügen der Tauschmittelräuber und sind doch letztlich eher damit beschäftigt, sich gegeneinander aufzubringen.

Das braucht wirklich keiner mehr. Damit kann man sich beschäftigen, wenn die gesellschaftliche Grundlage wieder stabil ist.

Hat man seine Führungstrukturen, seine Kommandozentren, kann man mit der Revolution beginnen: den Bürgertag wählen als lobbyistenfreien Ort anstelle des Bundestages, die Bürgerwehr anstelle der Bundeswehr etablieren und vor allem: die Bürgerwährung anstelle des Euro einrichten – diesmal jedoch als diebstahlsicheres Tauschmittel, das schnell einen enormen Wert erhalten wird. Schießen die Tauschmittelräuber nicht, kann alles ohne Blutvergiessen ablaufen – eine Clownsarmee ist da schon eine geschickte Form von Bürgerwehr, auf die normale Menschen nicht so leicht schießen werden.

Ich nehme aber an – weil ich Schwarzseher und selber Pragmat bin – das dann sehr interessante Sachen im Fernsehen laufen, man gerade große Wäsche hat, kein Geld für die Fahrtkosten, den Urlaub verplant, keine Reiseerlaubnis der zuständigen Sozialbehörde bekommt (ja, manche brauchen das inzwischen) oder aber lieber an alternativen Parteiveranstaltungen teilnimmt, für die die Tauschmittelräuber großzügig gespendet haben.

Das geht auch – ich bin darauf vorbereitet und investiere selbst lieber auch einige Zeit in Strukturen, die das Überleben des humanistischen Gedankens im kommenden düstersten Zeitalter der Menschheit sichern.

Ich  möchte nur nicht, das man mir später vorwirft: „Warum hast Du nichts gesagt“.

Ich habe genug gesagt – seit 1999 – und plappere fast täglich munter weiter.

Hört nur keiner … dabei wissen wir dank Michel Chossudovsky, Vivian Forrester und John Perkins seit Jahrzehnten, was auf uns zukommt und können seit Jahren beobachten, wie es Wirklichkeit wird.

Und ich bin mir sicher, das nun – unverschämte, unangepasste und unglückliche 3319 Worte später nur noch eine Handvoll Menschen diesen Worten gefolgt sind. Soviel Wort ist einfach zuviel für 2011.  Würde ich jetzt also zum Ersten freien Bürgertag am 24. 8.2012  nach Aachen einladen, könnte man sich – wie die Erfahrung zeigt – gemütlich und kostengünstig auf einer Parkbank treffen.

Helfen würde es eher, wenn man Photos von den Folgen von Pflegemängeln in Altenheimen veröffentlicht … von denen es nur sehr sehr wenige gibt. Schade – so kann keiner sehen, was auf ihn zukommt.

Die Alten der Zukunft werden die Dimensionen der Barbarei am ehesten, längsten und intensivsten  erleben … und die Alten der Zukunft sind wir alle.

Und ich?

Habe jetzt noch nicht mal mehr Zeit, zu schauen, wieviele Rechtschreibfehler in diesem Text sind. Da geht es mir halt wie allen anderen meiner Mitmenschen: gelegentlich muss auch ich mich auf die Jagd nach den immer rarer werdenden Tauschmitteln machen, um der drohenden Obdachlosigkeit zu entrinnen.

Aber immerhin kann ich nun guten Gewissens sagen: ich habe es Euch gesagt.

Schon wieder.

Wie viele viele andere auch … seit vielen tausend Jahren.

 



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