Dienstag, 8.11.2011. Eifel. Der Herbst ist da. Fast hätte man gedacht, er würde diesmal ausbleiben. Es gibt Menschen, die denken so. Die denken ernsthaft, es könnte mal einen Sommer geben, der nicht in einem Herbst endet, auf den ein langer, kalter Winter kommt. Das sind noch nichtmal wenige – nein, es ist die absolute Mehrheit im Land, die wirklich denken, das die politische Bewegung, die Hartz-IV-Abhängige dazu zwingt, ums Überleben zu kochen, vor ihnen halt macht. Wie schon nach 1933 haben viele eine feste Überzeugung: „Gut, sie holen Juden, Kommunisten, Zigeuner, Schwule, Christen, Sozialdemokraten, Ausländer, Arbeitslose, Dichter, Behinderte, gut, sie holen auch Adelige, Soldaten, SA-Führer – aber MICH, MICH holen sie nicht!“ – eine Überzeugung, die so lange hält, bis die Gestapo früh morgens klingelt. Bei uns im Lande merkt man gerade, das nicht nur die Arbeitslosen geholt werden. 12,6 Millionen Bürgern droht Armut, vielen hilft es auch nicht, das sie noch Arbeit haben, insgesamt sinken die Reallöhne auf breiter Front, angestoßen durch viel zu niedrige Regelsätze bei Hartz IV: Ausnahmen: Energieversorger und Finanzdienstleister, Branchen, in denen man schon mal gern den Preis durch falsche Daten manipuliert, um so richtig abkassieren zu können.
Wird man entdeckt, kann man sich ja immer noch mit Massenentlassungen wehren und sich so der Mitläufer bei den globalen Volkswirtschaftsvernichtungen gezielt entledigen, damit auch in den Kreisen der besser bezahlten Sklaven niemand auf falsche Gedanken kommt.
1997 forderte Michel Chossudovsky in seinem Werk „Global Brutal“: Entwaffnet die neue Weltordnung! Die Ideologie des freien Marktes stützt neue und brutale Formen staatlicher und suprastaatlicher Intervention, die auf der bewussten Manipulation von Marktkräften beruhen. Die Bedingungen des WTO-Abkommens zur Sicherung des freien Handels sichern tatsächlich die Rechte der weltgrößten Banken und multinationaler Konzern. Dagegen verlieren die Bürger in den einzelnen Ländern das Recht auf politische Beteiligung… (aus: Global Brutal, Zweitausendeins, Erste Auflage 2002, Seite 34).
Vierzehn Jahre später ist diese Erkenntnis auch in Deutschland angekommen, die Wirkungen der neuen Weltordnung erleben wir jeden Tat aufs Neue – ohne das wir sie wahrnehmen. Wir wissen, das die Welt Maschinen die Macht auf der „Straße der Tyrannen“, der Wall Street, übernommen haben – siehe Zeit, wir wissen, das die Märkte das Volk nicht mögen – siehe FAZ – und deshalb im Prinzip als Staatsfeind gehandelt werden müssten, aber: wir sind zu spät gekommen. Wir haben den Schuss nicht gehört, den Zug verpasst, die Zeit zum Handeln verpennt.
Nun geht es um unseren Goldschatz – der sowieso schon in Manhatten liegt. Kein Wunder, das Obama, Sarkozy und Cameron den jetzt einfach auch mal offiziell in Besitz nehmen wollten. Das käme ihnen sicher gerade gelegen – bei den Goldpreisen. Immerhin lauern noch 386 Milliarden Euro Schulden als Altlasten in den Büchern von Europas Banken und die US-Verschuldung erreicht bald das Niveau von Portugal, Belgien und Irland. Bezeichnend, das solche Nachrichten inzwischen schon in den eigentlich biederen „Mittelstandsnachrichten“ auftauchen – scheinbar merkt man da gerade, das Hartz IV wirklich als Grundversorgungsniveau für ALLE angedacht ist.
In der Schweiz sieht man deutlich, das nicht nur Griechenland in Bedrängnis ist:
Die Aufregung in Deutschland ist gross. Die übrigen Europäer, die Amerikaner und sogar dieEuropäische Zentralbank hätten sozusagen einen Griff in die Schatulle des Landes versucht, was die Regierung unter Kanzlerin Merkel erst im letzten Moment habe verhindern können. So lassen sich die Berichte mehrerer deutscher Medien zusammenfassen.
Dort kann man sich solche Überlegungen noch leisten, während hierzulande die Medien auf allen Ebenen immer enthemmter im Umgang mit den Opfern der „Neuen Weltordnung“ werden – siehe Stuttgarter Zeitung.
„Enthemmung“ ist auch das Stichwort im Umgang der Staaten untereinander, dies gehört mit zur neuen Weltordnung, die sich gerade vor aller Augen entfaltet. Staaten, die nicht mitmachen, werden niedergemacht, nach Afghanistan, dem Irak, Libyen kommen jetzt Syrien und der Iran dran, Russland und China stehen auch auf der Liste.
In der Schweiz darf man auch noch offen darüber berichten, was die Feinde der neuen Weltordnung auszeichnet:
Kostenloser Strom, keine Zinsen auf Kredite, 10 Cent pro Liter Benzin, kostenlose Bildung und medizinische Versorgung und spannende Alternativen zu Hartz IV:
Wenn ein Libyer keine Arbeit bekam nach dem Studium, zahlte der Staat das durchschnittliche Gehalt des Berufs in dem er eine Arbeit suchte, bis eine fachlich adäquate Beschäftigung gefunden wurde.
Wollten Libyer in der Landwirtschaft Karriere machen, erhielten sie Ackerland, eine Bauernhaus, Geräte, Saatgut und Vieh als Schnellstart für ihre Farmen und das alles kostenlos.
Das nennt man: fördern statt fordern. Führt dazu, das 25% aller Libyer eine Hochschulabschluss hatten und der Staat ein Riesenvermögen besaß.
Sowas gehört natürlich sofort vernichtet, das leuchtet mir ein. Insofern wundert es mich nicht, das Gaddafis weibliche Leibwache das Schicksal ereilte, das ich erwartet habe: brutal gefoltert und einer Massenvergewaltigung unterzogen – der neuen Weltordnung waren sie ein besonderer Dorn im Auge.
„Neue brutale Formen suprastaatlicher Intervention“ vor aller Augen vorgeführt: wehe aber, man glaubt an einen Plan wie der Kongressabgeordnete Larry P. McDonald (hier bei Zeitkritiker):
„Der Drang der Rockefellers und ihrer Verbündeten ist es, eine Weltregierung zu kreieren, welche Kapitalismus und Kommunismus vereint – unter ihrer Kontrolle. Meine ich eine Verschwörung? Ja, das tue ich. Ich bin überzeugt davon, dass so ein Plan existiert – [die Eliten] planen es und ihre Absichten sind unglaublich bösartig.“
Gut, das wir darüber nicht nachdenken dürfen, das die Enthemmung der deutschen Presse uns vor derlei Erkenntnissen beschützt. Wir dürfen erfahren, das das aktuelle Wirtschaftssystem Bettler produziert anstatt – wie Libyen – Hochschulabsolventen, das der Machtzuwachs des IWF die europäischen Sozialstaaten zu entmündigten Vasallenstaaten degradiert, die wie zuvor ihre Bürger durch die Angenda 2010 ihrer politischen Souveränität beraubt werden, das unbekannte Mächte Staaten unbekannte Bedinungen diktieren – aber Zusammenhänge dürfen wir nicht mehr sehen.
Irgendwann werden unsere Geldautomaten kein Geld mehr ausgeben – ein Phänomen, das die Schweizer gerade erleben dürfen – dann wird auch der Letzte Tünnes verstanden haben, das „sie“ auch ihn holen. Namen sammeln „sie“ schon jetzt – ganz enthemmt:
In Herrn K.s Berichten tauchten dann Namen auf wie der von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, der von Klaus Hahnzog, der auch gewählter Verfassungsrichter am bayerischen Verfassungsgerichtshof ist, oder der der grünen Fraktionsvorsitzenden im bayerischen Landtag, Margarete Bause. Auch Rechtsanwältin Angelika Lex wird genannt. Sie kannte Herrn K. von diversen Veranstaltungen persönlich, »seit 20 Jahren«. Schon »beeindruckend« findet sie die Erkenntnis, dass sie quasi jahrelang einem Spitzel gegenübersaß. »Das war niemand, der sich in eine Diskussion aktiv eingebracht hat, der war einfach immer da«, erinnert sie sich.
Ihre Empörung richtet sich nun nicht gegen das Spitzeltum an sich, sondern dagegen, dass offenbar der Verfassungsschutz auch unbescholtene Bürger und demokratische Organisationen aushorchen ließ: »Das Sammeln derartiger Informationen ist verfassungs- und rechtswidrig«, so die gewählte Verfassungsrichterin.
Das alles – konnte man schon Ende der neunziger Jahre sehen. Für Schachspieler war dort schon klar, das die neue Weltordnung einen 11.9.2001 als Initialzündung brauchte – der ja dann auch kam, ebenfalls mit den zu erwartenden Unregelmässigkeiten.
Wenn wir jetzt im Umgang miteinander weniger enthemmt werden, würden wir stutzig werden dürfen, wie schön passend sich alles zusammenfügt. Stattdessen spötteln wir mitten im Orkan über diejenigen, die behaupten, es gäbe einen Kapitän, der zumindest versagt hat – wenn nicht sogar ein ziemlich boshafter Mensch ist, ja, man findet auch genug Menschen, die den Orkan als leichte Brise beschreiben, weil sie unter Deck noch nicht nass geworden sind.
Jetzt … hilft eigentlich nur noch beten, denn hoffentlich wollen „sie“ nur unser Geld, unser Glück und unsere Arbeitskraft.
Wenn wir Pech haben, sind „sie“ aber noch bescheuerter, als wir es uns vorstellen können: der wahre christliche Apokalyptiker aus den USA weiß, das sein Jesus nur dann zurückkommt, wenn Israel untergeht. Wenn man da jetzt nachhilft … kommt der vielleicht ein wenig früher und belohnt seine treuen Vasallen mit dem ewigen Leben auf der himmlischen Ranch.
Noch schlimmer wird es, wenn „sie“ wirklich ausgebildete Satanisten sind: dann finden sie die zunehmende Enthemmung der menschlichen Gemeinschaft einfach nur geil und wollen noch viel mehr davon.
Und das geil gut ist, weiß ja inzwischen auch jedes Kind, oder?
Gut, das wir wissen, das es „sie“ nicht gibt und das internationale Politik nur ausgewürfelt oder durch Ziehung von Lottozahlen bestimmt wird.
Das beruhigt ungemein.