Es sind sehr spannende Zeiten im Moment. Ständig flattern Nachrichten vom DAX herein, wie er sich nach „Zitterpartie von Rekordverlusten erholt„, während der DAX selber gerade wieder mit steigender Geschwindigkeit in den roten Bereich rutscht, aktuell bei – 0,86 %. Das wir mal wieder vor einem Crash stehen, verwundert die Fachleute nicht – nur der Bürger ist erschrocken. Waren wir nicht gerade noch „super“, war „schlaaaaand“ nicht der überall beliebte, riesenfleißige Supermann der Weltwirtschaft? Waren wir nicht, wenn man genau hinschaut. Wir waren Opfer einer Verschwörung, die ganz offen vor unseren Augen ablief und sogar in den Medien stand – nur leider dort, wo niemand hinschaut, gut zwischen Reklame und Todesanzeigen versteckt … wobei „Todesanzeigen“ treffend sind, handelt es sich doch schlicht und ergreifend um den Tod des freien Journalismus in Deutschland im Jahre 2008.
2008 kam es zu einem denkwürdigen Ereignis in Deutschland,hier geschildert von Jakob Augstein aus dem „Freitag„:
Ein paar Monate zuvor, am 8. Oktober 2008, hatte es ein sonderbares Treffen gegeben, das in diesem Zusammenhang Erwähnung finden soll. Die Bundeskanzlerin hatte an jenem Tag die bedeutenden Chefredakteure der bedeutenden Medien eingeladen. Es war die Zeit, in die der Ausbruch der großen Finanzkrise fiel. Man findet keinen ausführlichen Bericht über dieses Treffen, der veröffentlicht worden wäre und überhaupt nur wenige Erwähnungen in den Archiven, nur hin und wieder einen Nebensatz, eine knappe Bemerkung. An einer Stelle liest man in dürren Worten, worum es an diesem Abend im Kanzleramt ging: Merkel bat die Journalisten, zurückhaltend über die Krise zu berichten und keine Panik zu schüren.
So etwas nennt man eine Verschwörung. Politik und Medienkommandeure verschwören sich gegen die Wahrheit und gegen das Volk. Was wir erwartet hätten wäre: ein Aufschrei des Entsetzens in den Medien dieses Landes. Das war der eiskalte Versuch der Politik, sich zugunsten der auf ganzer Front versagenden Wirtschaft gegen das Volk zu verschwören. Eine Welle der Empörung hätte durch das Land jagen müssen, auf jeder Titelseite jeder Zeitung hätte stehen müssen, das die Kanzlerin versucht, die Vierte Macht als Kontrollinstanz und Wächter der Demokratie auszuschalten.
DIKTATUR VORAUS! – so hätten die Schlagzeilen lauten müssen, schriller hätte man gar nicht ALARM rufen können.
Doch was geschah?
Sie haben sich daran gehalten, die Chefredakteure. Noch im Februar 2009, vier Monate später, wunderte sich die taz über die Medien: „Sie halten die Bürger bei Laune, auf dass diese stillhalten. Wie viel Geld bereits in die Banken gepumpt wurde, wie viele Milliarden Bürgschaftszusagen vergeben wurden (und wie viele Hartz-IV-Monats“löhne“ das sind), das steht auch nicht in der Zeitung. Die Süddeutsche (vom 15. 1.) beispielsweise versteckt die Mitteilung, dass die Hypo Real Estate zum vierten Mal in vier Monaten Milliarden Bargeld und Bürgschaften braucht, unter der Überschrift „Wenn Steinbrück an die Tür klopft“.“
Die Bild-Zeitung übrigens bekam sogar einen Preis dafür, dass sie so „verantwortungsvoll“ berichtet habe. Einen Preis, der von Journalisten verliehen wurde.
Unglaublich, oder. Der Dax? Aktuell bei -1,75%. Wie die Medien berichteten, „erholt“ er sich deutlich sichtbar von den Verlusten.
Es war nicht nur ein völliges Versagen der Medien … es war ein aktives Verschweigen. Als dank gab es Pöstchen, Einladungen zum Bundespresseball, Zugang zu der Welt des „ganz großen Geldes“. Wer dagegen ankämpfte, waren Blogger. Ich bin selbst einer geworden bei dem Versuch, durch die vielen wirren Meldungen der staatstragenden Medien durchzusteigen, die einem beständig steigendes Elend als großen Triumph verkauften – was wohl weithin geglaubt wurde, weil alle es berichteten, obwohl die „Eingeweihten“, die „Entscheider“ – jene Menschen also, die eine Chance haben, ihren Geburtstag im Kanzleramt zu feiern – schon viel früher wussten, was los ist, siehe „Manager Magazin„:
Im Frankfurter Restaurant mit dem dunklen Speisesaal im britischen Kolonialstil herrscht Hochbetrieb, obwohl ein Rinderfilet schon mal 35 Euro kostet. Doch das schreckt hier niemanden ab, denn das Lokal liegt direkt neben den Doppeltürmen der Deutschen Bank, und die Bonuszahlungen fließen wieder.
Von Hochstimmung an den Tischen ist hier jedoch keine Spur. „Wir wissen doch alle, dass unser System auf Dauer so nicht funktionieren kann“, sagt von Issendorff, Gründer von Tungsten Capital Management. Die Schulden, die Währungsturbulenzen, die Finanzspritzen der Zentralbanken. „Den Geist bekommen wir nicht mehr zurück in die Flasche, zumindest nicht ohne Verwerfungen.“
Ja, wir wissen alle, das das System so auf Dauer nicht funktionieren kann. Von den Kosten für dieses Steak, bezahlt von Geld, das über Griechenland direkt aus den Kassen deutscher Steuerzahler in die Bonitüten deutscher Banker floss, muss ein Arbeitsloser sein Kind DREIZEHN TAGE LANG ERNÄHREN, während die Banker jenen Kredite gewähren, die noch mehr Arbeitsplätze ins Ausland verlagern und aus dem altehrwürdigen Betrieb – der Keimzelle unserer Wirtschaft – einen Wanderzirkus machen. Würden wir übrigens die Kosten für Getränke, Kaffee, Nachtisch und Beilagen ebenfalls dazurechnen, dürfte unser junger Arbeitslosensprössling damit fast über den Monat kommen.
Erfahren wir so etwas? Nein. Aber wenigstens erfahren wir, das der DAX sich aktuell bis auf – 2,75% „erholt“ hat. Vielleicht werden jetzt schon wieder fleissig Artikel geschrieben, die den laufenden Absturz in einen „Anlauf zum Aufschwung“ umdeuten, damit das System noch etwas weiter läuft und wir keine Zustände wie in England bekommen, wo aufgebrachte Bürger in immer mehr Städten Plünderungen veranstalten, während in den USA schon erste Ausgangssperren bestehen.
Wenn man genau hinhört, dann demaskieren sich die Lügengebäude der Medien sogar aktuell in der Tagesschau:
Aus meiner Sicht hat sie eine besondere Qualität, weil nämlich zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte auch der Staat seine Handlungsfähigkeit zu verlieren droht. In der Krise von 2008 und 2009 hat die Politik souverän und erfolgreich reagiert. Ihr Vertrauenskapital war unverbraucht, so dass die Kanzlerin damals alle Sparkonten garantieren konnte – und die Leute haben es geglaubt.
Diese Handlungsfähigkeit steht heute im Zweifel, weil die Staaten hoch verschuldet sind.
Darum ging es also: den Sparer noch eine Weile ruhig zu halten, damit man selbst noch eine Weile lang teure Steaks essen und sein Vermögen sicher an die Seite bringen konnte, bevor der Bürger merkt, das es gerade die unfair und trickreich aufgehäuften Megavermögen sind, die nun zu einem Megacrash führen.
Dax aktuell? „Erholung“ auf -3,49%. Ich schau´ da besser nicht mehr hin.
Es sind gerade diese Megavermögen, die es erlauben, „Lobbyisten“ 100000 Euro im Jahr zu zahlen, um die frei gewählten Politiker des Landes mit allen Mitteln und Methoden zu dirigieren: plumper Stimmenkauf mit eingeschlossen. Es sind die Megavermögen, die es erlauben, auf Pump ganze Industrien nach China zu verlagern und so die eigene Realwirtschaft zu vernichten. Es sind Megavermögen, die es erlauben, ganze Sender zu kaufen und so die eigene Meinung hemmungslos unters Volk bringen zu können, das man via Privatfunk nebenbei maximal verblöden läßt.
Je blöder das Volk, umso länger gibt´s Steak – so der Leitspruch.
„Der wahre Börsencrash wird ohne Ansage kommen“ – so titelte die Welt gestern. Nur den Grund erfährt man nicht. Er wird ohne Ansage kommen, weil wir trotz der informativen Vernetzung der Welt einen festen Block gutverdienender Systemschmarotzer haben, die an dem Betrug sehr gut mitverdienen und ihren Einfluss auf die Nachrichtenwelt so gestalten, das wir am Ende zwischen vielen Meinungen und Informationen stehen und nicht mehr wissen, was los ist.
DAX? -6,00%. Hätte ich mal besser nicht hingeschaut. Wie viele Menschen jetzt gerade wieder gebannt auf die Monitore starren, weil clevere Anlageberater ihr Erspartes in Aktien angelegt hatten, möchte ich gar nicht wissen, ich glaube aber, das jetzt gerade wieder ganz viel Geld verbrannt wird.
Gewußt hatte man es. Man konnte auch wissen, das die momentane Krise kein Zufall ist. Wir werden sie nicht mehr verhindern können … die Märkte riechen die Angst, wie der FDP-Generalsekretär Lindner so schön sagt. Und es scheint Grund genug für Angst zu geben, denn dort, wo sich Politik und Medien verschwören, den Bürgern nicht mehr die Wahrheit zu sagen, ist es mit der Demokratie schon lange vorbei.
Was wir stattdessen bekommen werden …. weiß ich nicht.
Aber ich weiß jetzt schon, das man „gut“ darüber berichten wird, solange noch Spargelder durch falsche Versprechungen abgegriffen werden können.