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Der WWF, der WDR und der Schutz der Natur … für die Elite

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Da hat mich mein Blogfreund Grilleau doch auf ein ekeliges Thema hingewiesen: den WWF. Da gibt es aktuell eine Fernsehdokumentation, die die Pandafreunde in einem etwas ungünstigen Licht dastehen läßt. Hässliche Flecken soll es auf der weissen Weste der Umweltschützer geben, die selbst sehr empört reagieren. Wie oft, wenn unangenehme Wahrheiten ans Licht kommen sollen, kommen die Gerichte ins Spiel, weshalb der WDR schonmal im Vorfeld Aussagen des Pressetextes dementiert.

Ich habe mir den Film angeschaut. Und ich habe mir die Gegenargumentation des WWF Stück für Stück angeschaut. Wäre ich Richter – so bliebe bei mir eindeutig der Eindruck, das Herr Huismann vom WDR saubere Arbeit geleistet hat und der WWF nicht ganz so prächtig ist, wie ihn seine Angestellten gerne sehen würden. Wer sich selbst von den Merkwürdigkeiten des WWF überzeugen möchte, ist herzlich eingeladen, sich auf ihrer Seite zu tummeln. Dort findet man das Kernstück der Arbeit dieser Gesellschaft: die Projekte.  Die globalen Ziele findet man schön bei Wikipedia formuliert:

Der WWF will der weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten und eine Zukunft gestalten, in der Mensch und Natur in Harmonie leben. Der WWF setzt sich weltweit ein für:

Dabei war der WWF bislang sehr erfolgreich. Zu dem Einflussgebiet des WWF gehört inzwischen eine Fläche die „größer ist als Kanada oder China„.  Das übersieht man leicht.  Gezielt arbeitet man an der Ausweitung dieser geschützten (oder … für Menschen gesperrten) Flächen. Die schönsten, gesündesten, wertvollsten Flecken der Erde werden für eine Elite konserviert, während das Volk dem Panda weichen muss – so könnte man es formulieren.

Aktuell sucht WWF Deutschland gerade einen neuen Leiter Business und Industries, dessen Aufgabengebiet im Prinzip keiner weiteren Erläuterung bedarf:

Ihre Verantwortlichkeit umfasst weiterhin die Akquise von Unternehmenskooperationen zur Gewinnung finanzieller Ressourcen für den WWF.

So bekam man allein 2009 in Deutschland 613000 Euro an Firmenspenden zusammen.

Da werden die Gegenargumentationen zu dem Film Huismanns schon … nur noch mit Humor erträglich:

Der WWF ist nicht käuflich. Weil Unternehmen oft Teil des Problems sind, verhandeln wir mit Unternehmen, um möglichst viel für die Natur zu erreichen.

Und viel für die Natur erreicht man mit viel Geld.  Dieses investiert man dann in Projekte, die besuchenswert sind … wenn man das Geld hat, die Reise zu bezahlen.

Originalton WWF:

Ohne ursprüngliche Bergregionen, unverbaute Küsten, farbenfrohe und artenreiche Regenwälderwären Reisen lange nicht mehr so interessant und erlebnisreich. Für 80 Prozent der deutschen Reisenden ist das Erleben einer intakten Natur ein wichtiger Bestandteil des Urlaubs.

Wunderbare Reiseziele liegen direkt vor unserer Haustür: Besuchen Sie Kranichrastplätze an der Ostsee, spüren Sie Biber in den unglaublich klaren Flüssen und Seen der Uckermark auf oder lassen Sie sich von der Weite im Weltnaturerbe Wattenmeer beeindrucken.

Wen es in die Ferne zieht, der kann die Regenwälder Borneos und die unberührte Bergwelt des Kaukasus entdecken. Erfreuen Sie sich an Flussdelphinen im Mekong, dem Anblick von Gorillas in Zentralafrika oder den Lemuren auf Madagaskar. In diesem Jahr können Sie erstmals auch die Unterwasserwelt der Kapverden „erschnorcheln“ oder Millionen von Flamingos in Keniabeobachten.

Die Regenwälder Borneos haben mich als erstes interessiert. Immerhin wollte ich mich mal erkundigen, wie es denn dem Orang-Utang wirklich geht. Passenderweise hält der WWF einen Reisekatalog für mich bereit. Zweimaliges Anklicken verrät mir: Borneo kostet mich minimal 3430 Euro.  Für 7,8 Tonnen CO2 Emissionen darf ich dann noch einen freiwilligen Beitrag von 187 Euro leisten … von den anderen Kosten ganz zu schweigen.  Mir zu teuer und zu schmutzig … aber die maximale Teilnehmerzahl beträgt für diese Reise sowieso 14 Personen. Bei anderen Reisen dürften meine Kinder zum halben Preis mit, nehme ich nur zwei mit bin ich locker bei über 7000 Euro für zwei Wochen.

Man merkt, welchen Lohn der Leistungsträger dieses Landes erhält, wenn er seinen Preis zahlt: die unberührte Natur.

Zum Vergleich: der Staat stellt den Kindern von Langzeitarbeitslosen für die Ernährung pro Tag 2,67 Euro zur Verfügung, einen davon muss man im Rahmen des Bildungspaketes für das Schulmittagessen ausgeben. Für eine Reise könnte man also … wieviele Jahre essen?

Man merkt auch: WWF-Oasen sind nichts für jeden.  Allerdings dürften die Vertriebsmitarbeiter von Pro Futura dort mal auftauchen, siehe WWF:

Das Geheimnis des großen Erfolges von PRO FUTURA ist jedoch die Vertriebsarbeit: Mehr als einhundert VertriebspartnerInnen besuchen als WWF-BotschafterInnen Firmen, Institute und Verbände. Sie tragen dort die Idee des WWF vor und präsentieren die Produkte, die als Firmenpräsente hoch geschätzt sind und es den Unternehmen ermöglichen, durch den Erwerb zum Umwelt- und Naturschutz beizutragen.

Unterstützt und motiviert werden die PRO FUTURA-MitarbeiterInnnen vom WWF durch regelmäßige Informationen und Gruppenbesuche in Projekten vor Ort.

Das ist wohl die Ökoversion des Bordellbesuches für Versicherungsmitarbeiter. Wer sich dafür interessiert: Pro Futura sucht gerade Mitarbeiter

Derzeit sind rund 150 selbständige Vertriebspartner/ Vertriebspartnerinnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz im PRO FUTURA – Außendienst tätig.

Unsere Gesprächspartner sind die Entscheidungsträger in der Wirtschaft, in Verbänden oder Behörden. Unsere Verkaufsgespräche werden also auf höchster Ebene geführt. Dafür sind Sicherheit und Niveau im Auftreten und der Sprache und gutes Einfühlungsvermögen erforderlich. Da wir einen guten Zweck vertreten, sind uns Interesse, Aufgeschlossenheit und Hilfsbereitschaft unserer Gesprächspartner sicher.

Natürlich: ein guter Zweck öffnet schnell Türen. Erst recht zu Weihnachten, wenn die Unternehmen Präsente für gute Kunden brauchen. Limitierte handsignierte Auflagen deuten auf ein erstklassiges Preisniveau hin, das dem Geldbeutel des durchschnittlichen Borneoreisenden entspricht: gerade bei Behörden wird man da wohl ein offenes Ohr finden. Kostet ja nur … Steuergelder. Vielleicht findet man da schöne Präsente für jenen Jobcentermitarbeiter, der 2001 die meisten Sanktionen verhängt hat?

Wie sich diese Hochglanzprodukte samt den Elitereisen mit dem Ziel der Eindämmung schädlichen Konsumverhaltens vereinbaren lassen, erschließt sich dem irritierten Leser nicht.

Auch andere Unternehmen sollen den Wert des WWF schätzen lernen:

Wählen Sie innovative Wege der Zielgruppenansprache. Machen Sie medienwirksam PR für Ihr Sponsorship. Wir bieten Ihrem Unternehmen hierfür eine umfassende Plattform. Sympathie, Glaubwürdigkeit, Kompetenz, Seriosität – dafür steht der WWF gemeinsam mit Ihnen in der Öffentlichkeit.

Umweltschutz als Marke. Vertrauen als Ware. Artenschutz durch Sammelbildchen … der aktuelle Weg, schädliches Konsumverhalten einzudämmen. Was gibt es sonst noch an Kooperationen?

Zum Beispiel Iglo:

Pro verkaufte Packung iglo-Fischstäbchen spendete das Unternehmen im Aktionszeitraum bis zum 30. April 2007 einen Cent für Projekte zur bestandserhaltenden Fischerei an den WWF und als Lizenzgebühr an die Panda Fördergesellschaft. Begleitet wurde die Kampagne von einem Gewinnspiel, bei dem eine Reise nach Barcelona zu echten Pinguinen in Europas größtem Aquarium und 999 Sachpreise verlost wurden.

Oder Stada:

Mit den Aktionen will STADA Ärzte und Apotheker aufmerksam machen. Jedem STADA-Antibiotikasaft für Kinder liegt ein Einnahmekalender in Form eines Rubbelbildes bei, der die kleinen Patienten spielend dazu motiviert, den Saft regelmäßig einzunehmen, denn bei jeder Einnahme kann das Kind ein Feld frei rubbeln. Am Ende entsteht ein Bild des „Aktionstieres“. Der Einnahmekalender kann dann an STADA geschickt werden, um ein Geschenk zu bekommen.

Samsung hilft Tigern in Not, Kaiser hilft mit Motivkuchen, Vileda mit Topfreinigern. Das weite Feld der modernen Konsumkultur wird mit Pandabären versehen, von den Erlösen werden zusätzliche Flächen … besetzt und für den Edeltourismus zugänglich gemacht. Wenigstens enthält der WWF-eigene Warenkatalog keine Gummibärchen und Kerzen aus Schlachtabfällen mehr – und vielleicht hilft die Kritik von Sir Paul McCartney auch, das der WWF seine Unterstützung für millionenfache Tierversuche einstellt.

Glaubwürdig … wird es immer weniger, je länger man sich mit der Struktur auseinandersetzt.

Und geht man den anderen Behauptungen des Filmes nach, wird es richtig ungeheuerlich. So findet man in der Tat jenen Club 1001, deren Mitglieder durch großzügige Spenden die Arbeit des WWF erst möglich machen. Ihm gehörten sehr unheimliche Gestalten an, siehe Süddeutsche Zeitung:

Prinz Bernhard der Niederlande, der erste Verbandspräsident, gründete auch den „Club der 1001“, ein Art WWF-Förderverein, in dem sich noch heute die Eliten des Westens treffen. Dessen Mitglieder sind überwiegend Industrielle. Früher gehörten zum Club auch führende Figuren des südafrikanischen Apartheitsregimes, der argentinischen Junta und Staatsterroristen wie Zaires Diktator Mobutu Sese Seko.

Im MeinParteibuchwiki findet man noch mehr – ungeheure – Namen von Großspendern, die ansonsten gerne geheim bleiben. Auch Drogenhändler waren mal gern gesehen.

Mit Prinz Bernhard der Niederlande begegnet man wieder einer Gestalt, die sich auch ansonsten durch Vernetzung und Lobbyarbeit sehr hervortut: er sorgte für die Etablierung der Bilderbergerkonferenz, bei der man einfach mal im Geheimen miteinander reden kann … wenn man Macht, Geld oder Einfluss hat. Hier darf man jetzt nicht weiterlesen, denn wir begegnen hier der unheimlichen Welt der Verschwörungstheorien, die hinter den harmlosen Aktivitiäten der adeligen Geldelite des Planeten ein unheimliches Ziel wittern: die rücksichtslose Reduzierung der Weltbevölkerung zum Wohle der Natur.

Mal ehrlich: ganz so unsinnig ist dieses Ziel doch nicht, oder? Auch wir Normalbürger wissen, das es so nicht weitergeht. Würden wir alle nach Borneo fliegen oder als Individualtouristen die Schönheiten der Welt bereisen wollen: wir wären schnell am Ende mit unseren Ressourcen. Das ist lange bekannt. Da muss eine Auswahl getroffen werden. Wie man sich das in adeligen Kreisen vorstellt, enthüllt uns das Schillerinstitut:

Vom Standpunkt des Umweltschutzes komme es „auf die Gattung an“ und „nicht auf das Individuum.“ Das begriffen viele Leute nicht. „Man muß dabei ziemlich hartherzig sein. Umweltschutz ist keine romantische Angelegenheit, sondern eine sehr praktische Sache“, bei der man in einigen Fällen bestimmte Arten kontrollieren müsse, um eine größtmögliche Artenvielfalt zu erreichen.

Das ist derselbe Prinz Philip, der einmal seinen Wunsch äußerte, als tödlicher Virus wiedergeboren zu werden, um beim Kampf gegen die „Überbevölkerung“ zu helfen.

Merkt man langsam, wohin die Reise gehen könnte? Welche Ware hier mit dem Pandaaufkleber verkauft werden könnte? Es ist auf jeden Fall ein Einblick in die Welt professioneller Fuchsjäger und … Religionsgründer.

So finden wir bei den Gründungsmitgliedern des WWF nicht nur die schon zitierten Prinzen, sondern auch Eugeniker mit Träumen von einer neuen, vom alten Menschen gereinigten Menschheit im Namen des Transhumanismus oder des evolutionären Humanismus:

Der Begriff des Evolutionären Humanismus bezeichnet eine neuere, wissenschaftlich geprägte Strömung innerhalb der humanistischen Weltanschauungen. Sie wird historisch zurückgeführt auf Julian Huxley, den ersten Generaldirektor der UNESCO, welcher dieser Bewegung ihren Namen gab und sich für eine neue Religion aussprach, die kompatibel mit der Wissenschaft sei.

Ganz real landen wir bei Menschen, die sich gezielt überlegen, wie schön die Welt … mit weniger Menschen sei. Wir sind auf einmal mittendrin in der Religion des Bohemian Grove, wo die Machtelite des Planeten (hoffentlich) simulierte Menschenopfer praktiziert – über die wir nicht reden dürfen.

Das alles … sind nun keine Verschwörungstheorien. Es sind seltsame Informationssplitter, denen man begegnet, wenn man sich in jenen Kreisen umschaut, die gerne als tödlicher Virus wiedergeboren werden möchten um die Menschheit zu dezimieren. Wilfried Huismanns ist mit seinem Film gerade in jene Welt eingedrungen … und hat gemerkt, wie stark auf einmal der Gegenwind wird, wenn man an gewissen Themen rührt. Wie weit die Religion des evolutionären Humanismus schon führende Persönlichkeiten dieser Welt infiziert hat, wissen wir nicht. Das bleibt geheim wie die Mitgliederliste jenes „Clubs 1001“, der mit den Zinserträgen seiner Spenden die Arbeit des WWF erstmal möglich macht.

Ob die Prinzen und ihr Gefolge mit ihren Träumen ernst machen, wird die reale Geschichte der Zukunft zeigen: das ist der Ort, an dem zurecht über Verschwörungstheorien geurteilt werden wird- und nicht das Feuilleton der Bezahlmedien. Humanisten töten eigentlich keine Menschen, aber Religionen … nun, da werde ich unsicher.

Auf jeden Fall sorgt der WWF jetzt schon mal dafür, das möglichst viel unberührte Natur zum Bereisen übrig bleibt – wenn man es sich leisten kann.

Und die Medien sorgen dafür, das sich nicht allzuviele Menschen den Film Huismanns ansehen, nochmal die Süddeutsche:

Die ARD sendete den 45-minütigen Film spätabends – und wird damit immerhin dem Auftrag gerecht, Kinder und Jugendliche vor 23 Uhr vor verstörendem Programm zu verschonen.

Das hat das ARD gut gemacht, denn ich habe den Film gesehen … und bleibe nachhaltig verstört.

Eine Zukunft, in der Mensch und Natur in Harmonie miteinander leben können, bedeutet bei gleichbleibendem Anspruch auf Borneoreisen und Fuchsjagden die Reduzierung von Individuuen der Gattung Mensch in großem Umfang. Das hat der Prinz schon ganz richtig erkannt. Ob er diese Erkenntnis auch in praktische Politik umsetzt … bleibt der Phantasie des Lesers überlassen.

Aber vielleicht ist gerade das die große Vision, mit denen Mitglieder für den Club 1001 geködert wurden: die Rettung der Welt vor der Menschheit durch den Adel.

 

 
Update:
Link zum Film in den Kommentaren.
 

 

 



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