Wissenschaft

EHEC-Infektionen im Spiegel der Medizinirrtümer: über Brustkrebs und Ritalin – und biologische Waffen

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Die EHEC-Infektion ist ja momentan in aller Munde … jedenfalls fürchten das die Bürger und würden am liebsten gar nichts mehr essen. Gerade der ansonsten gesundheitsbewußte Normmensch bekommt Panik vor seinem täglichen Salatteller und schielt neidisch zu seinem Nebenmann, der gelassen seine Bratwurst mit Brötchen und Senf vertilgt. Gerüchten zufolge war ja die Gurke schuld: die spanische Salatgurke. Millionen von Gurken hatten deshalb einen unrühmlichen Abgang, bis sich herausstellte: die Meldungen waren falsch. Das ist oft so in der Medizin, wird nur nicht selten zugegeben. Schadensersatz gibt es keinen. Ein Beispiel? Gern.

Jahrzehntelang wurden Frauen bei Krebsverdacht die Brüste abgeschnitten. Manche Männer sollen das sogar gern getan haben. Frauen haben so etwas halt verdient, wenn sie Männern das Leben schwer machen. In Afrika geschieht das verstümmeln der Vergewaltigungsopfer in dieser Form häufiger als einem lieb ist, wir haben andere Bezeichnungen dafür, siehe Netdoktor:

Noch vor 20 Jahren wurde bei Brustkrebs grundsätzlich die Brust abgenommen, also die sog. Ablatio oder Mastektomie durchgeführt, weil man Sorge hatte, der Krebs würde an der gleichen Stelle wiederkommen.

Heute weiß man, dass die Gefahr des Wiederauftreten des Brustkrebses an gleicher Stelle, das sog. Lokalrezidiv, genauso niedrig ist, wenn man nur den Knoten mit Sicherheitsabstand entfernt und die betroffene Brust nach der Operation einer Srahlenbehandlung unterzieht.

Ein Riesenskandal eigentlich. 4000 Frauen jährlich sterben an den Folgen der Operation – und es kräht kein Hand danach, weil es im Vergleich zu den 2 Millionen Menschen, die wegen Medikamentenwirkungen- und nebenwirkungen ins Krankenhaus kommen ziemlich wenig sind. Es kommt noch besser: nach dem die Amputation sich als medizinisch wenig nutzbringend erwiesen hat, will man sie eben prophylaktisch durchführen nach dem Motto: keine Brust, kein Krebs.  Hauptsache, man kann was abrechnen.

Doch gehen wir mal von den Frauen weg und hin zu den Kindern. Hier haben die Krankheitserfinder einen großen Coup gelandet: aus einem Medikament, mit dem 1954 keiner so richtig was anfangen konnte haben sie fünfzig Jahre später einen Kassenschlager gemacht. Ich habe persönlich mit Vertriebschefs der Firma gesprochen – innerhalb des Konzerns kennt man die Geschichte. Man weiß ja, welche Nöte man hat: es gibt nämlich kaum noch neue Substanzen in der Pipeline, die viel Rendite versprechen. Also müssen „Produktmanager“ andere Wege gehen: sie erhalten ein Produkt, das fertig ist und müssen dann nach einer Krankheit suchen – und diese zur Not eben erfinden. Hauptsache, man landet mal wieder einen richtigen „Knaller“, das Eigenheim will bezahlt sein, die Fernreise ruft, die Kinder wollen studieren, das alles kostet. Im Falle von Ritalin war der Produktmanager richtig erfolgreich. Gehirnschädigungen sind da eine lästige Nebenwirkungen, die man aber im Namen des Privatkonsums billigend in Kauf nehmen muss.

Hören wir Professor Hüther, Professor für Neurobiologie an der Psychiatrischen Uni-Klinik Göttingen, in der Zeit:

Hüther erklärt mir, dass Ritalin eigentlich nichts anderes ist als Kokain, nur in geringerer Dosis. Deshalb fällt Ritalin in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetz; nur wer ein ärztliches Rezept hat, kann es straffrei in der Apotheke kaufen. Die Tablette wirkt als sogenannter Dopamin-Wiederaufnahme-Hemmer, sie senkt den Dopaminspiegel in den Nervenzellen. Dopamin ist ein Botenstoff, der unsere Impulse verstärkt.

Wer zu viel davon hat, wird zum Opfer seiner eigenen Impulse, ständig abgelenkt von Ideen und Geistesblitzen. Menschen mit niedrigem Dopaminspiegel hingegen funktionieren automatisch, fokussiert auf eine einzige Tätigkeit. Deshalb gibt man hyperaktiven Kindern Ritalin, damit sie in der Schule still sitzen und sich auf den Unterricht konzentrieren. Eltern mögen das Medikament: Zwischen 1993 und 2003 ist die Zahl der Ritalin-Verschreibungen weltweit um rund 270 Prozent gestiegen.

Die Wirkungen sind … beachtlich, da werden außerordentlich brave Staatsbürger herangezüchtet, Roboter zwecks Systemdienst.

»Sie haben auf nichts mehr Lust, Ihre ganze Emotionalität und Affektivität ist zugedröhnt. Sie empfinden keine Neugier, kein Bedürfnis nach menschlichen Bindungen und sind weniger kreativ. Deshalb nehmen eher BWL- und Medizinstudenten Ritalin, weil dort weniger Kreativität verlangt wird.«

Das praktische ist: wir züchten uns unsere ADHS-Kinder selber. Je früher man Kinder von ihren Eltern trennt, umso größer ist die Chance, das sie unter ADHS leiden … und dann Ritalin brauchen. „Ausbau der Betreungsplätze“ fördert somit direkt den Pharmaumsatz. Wie ihre Eltern funktionieren die Kinder dann nur noch mit Kokain.

Was das nun mit EHEC zu tun hat, fragen Sie, jenem unheimlichen Killer mit der mysteriösen Todesspur? Wir können dank ihm momentan die ganze Hilflosigkeit des medizinisch-industriellen Komplexes im Detail beobachten. Letzte Woche hatte man noch alles im Griff – die spanische Gurke war es. Mitlerweile soll Merkel den Schaden, den die medizinisch-wissenschaftliche Gurkentruppe angerichtet hat, bar bezahlen (und äußerte in ihrer unvergleichlicher Art schon mal „Verständnis für den spanischen Gemüsesektor“) während man nun die „vorportionierten Salate“ im Verdacht hat, während andere neben der Gurke auch die Tomate und den Blattsalat mit einem Bann belegen.

Bald jedoch wird es Impfungen gegen EHEC geben, nebst teueren Medikamenten und aufwendigen Behandlungen. Produktmanager aller grossen Firmen arbeiten jetzt schon in Sonderschichten mit Hochdruck an Vermarktungsmöglichkeiten ihrer Altsubstanzen, während andere sich sicher schon fragen, ob man nicht – gegen Geld – mal wieder was abschneiden kann – und wenn´s auch nur prophylaktisch ist. Der Operationsraum muss sich immerhin bezahlt machen, der darf nicht still stehen, sonst gefährdet das Arbeitsplätze.

Der Erreger soll nun – ganz aktuell – ein Klon sein, erzeugt durch „primitiven Sex“ unter Bakterien, die eigentlich normalerweise nichts miteinander zu tun haben, ganz weit voneinander entfernt wohnen dann aber doch ihre Gene getauscht haben wodurch sie zu einer gefährlichen aggressiven Art geworden sind. Ganz zufällig natürlich – ohne Genlabor dazwischen. Dabei gab es schon den Verdacht, das jemand diese biologische Waffe absichtlich unters Volk gebracht hat, ein Verdacht, der durch die eindeutige Schuld der spanischen Gurke umgehend entkräftet wurde. Da die Gurke aber unschuldig war … nun, denken wir nicht weiter darüber nach.

Wundern wir uns eher darüber, das sich die Krankheit weiter ausbreitet und trösten uns mit dem Gedanken, das EHEC noch weit davon entfernt ist, so gefährlich zu werden die die ganz normale bundesdeutsche Alltagsmedizin.

Jedes Jahr sterben EINHUNDERTTAUSEND Menschen an Infektionen, die sie sich in ganz  normalen Krankenhäusern holen. Was soll also die Aufregung um 17 Tote, die sich mal was NICHT im Krankenhaus geholt haben?



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