Politik

Vulkanasche, Weltkrieg, Hitler und die menschliche Dummheit

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Manchmal müssen wir uns entscheiden, auch wenn es wehtut. Wir können nicht immer um den heissen Brei herumschleichen, manchmal müssen wir einfach sagen: so ist es und nicht anders! Viele Dinge können wir philosophisch betrachten, sogar den Tisch, auf dem unsere Kaffeetasse steht. Wir wissen, das es ein kleines Wunder ist, das sie dort stehenbleibt, weil die Physiker unsere primitive materielle Weltsicht schon längst als Illusion begriffen haben. Schon vor 2000 Jahren haben Philosophen dieses Problem erkannt: „Wahrheit“ ist mit den beschränkten menschlichen Sinnen und dem von ihnen abhängigen Verstand kaum zu erfassen. Man kann sich sehr lange aufhalten und viele unterhaltsame, verblüffend spannende Stunden mit Spekulationen über Wahrheit und Erkenntnis verbringen, aber irgendwann muss auch der Philosoph aufs Klo – und damit steht und fällt die Entscheidung: lassen wir uns auf die Illusion „Welt“ ein oder wollen wir lieber ziemlich beschissen aussehen? Harte Fakten fordern uns heraus. In der Beurteilung der politischen Wirklichkeit sieht es ähnlich aus. Auch hier ist eine Entscheidung gefordert. Hier heißt es nicht: „wahr oder unwahr“, hier heißt es: DUMMHEIT oder VERSCHWÖRUNG. Für eins von Beiden müssen wir uns entscheiden.

Fangen wir an mit den Maiflugverboten für Vulkanausbrüche. Jedes Jahr im Mai bricht irgendein Vulkan in Island aus. Vulkanausbrüche sind dort nicht selten, aber sie kommen halt nicht immer regelmäßig im Mai. Seitdem sie immer im Mai kommen, gibt es Flugverbote für den ganzen gesamten nordwesteuropäischen Raum, ebenfalls wird wohl wieder Skandinavien betroffen sein. Völlig unklar ist, wie man die Aschewolke (die im Übrigen am Anfang der Woche noch nicht so dramatisch bewertet wurde) messen kann, noch, wieso sie nicht einfach mal woanders hinzieht. Studiert man die Meldungen in den Medien, so fallen einem zum Teil völlig absurde Formulierungen auf, siehe Spiegel:

Der Flughafen Hannover liegt demnach an der Grenze des kontaminierten Luftraums, so dass zurzeit noch keine Prognose gegeben werden kann.

Kurz vor Hannover stoppt die Wolke aus Angst vor Paderborn und Bielefeld? Eine Wolke, die 6000 Kilometer hinter sich gebracht hat? Korrespondenten des Nachrichtenspiegels befinden sich gerade auf Pellworm (ja, wir erweitern uns) und berichten täglich über das Wetter. Gestern gab es enorm heftigen Sturm – der normalerweise für eine großflächige Verteilung der Asche sorgen sollte. Heute ist der Flugverkehr im norddeutschen Raum gesperrt. Wie dick sind so Aschewolken eigentlich nach einer Reise von 6000 Kilometern, die sie im Schnitt mit 125 Stundenkilometern geradlinig ohne Unterbrechung zurückgelegt haben müssen? Oder sind das noch die Wolken vom Samstag … die waren dann aber noch nicht so besorgniserregend, hieß es.

Ich war mal bei den Briten zu Gast und habe mir die Vulkanaschenprognose angeschaut. Die legt komplett die gesamte Flugroute russischer Marineflieger lahm und legt sich bequemerweise halbkreisförmig über die Hauptmarschroute der russischen Nordmeerflotte.

Quelle: http://www.metoffice.gov.uk/aviation/vaac/vaacuk_vag.html

Das hat natürlich nichts zu sagen. Die Aschewolke macht auch zwischendurch im Rahmen eines grossen Linksschwenks eine kleine Rechtskurve, damit sie nebenbei noch den Obama in London festhalten kann, während sie in einer grossen Umfassungsbewegung auch den Ost-West-Transfer der russischen Luftstreitkräfte verhindert … wenn die sich an der Wolkenhysterie beteiligen.  Dummerweise lässt sie Frankreich und den Mittelmeerraum in Ruhe, dort braucht man den Luftraum für Bombenterror gegen libysche Großstädte.

Wer jetzt denkt: Mensch, was will der denn, wir haben doch keinen kalten Krieg mehr der irrt. Der neue kalte Krieg ist schon längst da … und er steht dicht davor, sehr heiß zu werden. Im Unterschied zu früher reden wir aber nicht darüber. Wir erwähnen es mal nebenbei, aber sonst interessiert uns die Entwicklung in der Welt nicht die Bohne.

Nach dem tödlichen US-Einsatz gegen Osama Bin Laden hat Peking den USA offenbar eine harsche diplomatische Warnung zukommen lassen: Jeder Angriff auf Pakistan werde künftig wie eine Attacke auf China gewertet. Die Rückendeckung kommt Islamabad gerade recht – die Beziehungen zu Washington sind eisig.

Diese Meldung vom Spiegel beschreibt einen Beistandspakt zwischen China und … der „islamischen Atombombe“. Ändert sich der Kurs der US-Regierung nicht, dann gibt es Krieg mit China. Zukünftige Historiker werden wahrscheinlich den 24.5.2011 als Tag beschreiben, an dem die Entwicklung ihren Lauf nahm.

Dummheit – oder Verschwörung … das war die Frage. Warum man uns im Mai den Luftraum über den Atlantik sperrt, wird sich uns nicht völlig erschliessen – und hat vielleicht auch keinen besonderen Grund – ausser Dummheit.

Gestern habe ich mir mal erlaubt, einen langen Film zu sehen: die Obama-Täuschung. Ein neues Werk des konservativen Verschwörungsmeisters Alex Jones. Es entstand 2009 … und erwähnt nebenbei die Präsenz von CIA-gesteuerten Al Kaida-Zellen in den arabischen Ländern, die 2011 eine plötzliche Welle von Revolten erleben, in Libyen begleitet von schrecklichen Massakern, wie man sie vor einem Einmarsch immer gerne inszeniert, weil „Rettungen“ irgendwie putziger wirken als „Raubzüge“.

Der Dumme denkt an Zufall. Der Rest kriegt langsam Panik und fragt sich: was ist denn eigentlich da draußen in der Welt los? Wieso stehen wir plötzlich aus heiterem Himmel vor einem Nuklearkrieg mit China? Und … beginnt er schon Morgen, weil China beschließt, das Obamas heutige Drohnenangriffe einen Angriff auf das chinesische Territorium bedeuten? Könnte es wirklich sein, das eine perverse, mit einer seltsamen satanischen Religion befleckte Weltelite sich einen Spaß daraus macht, zur Rettung bedrohter Tierarten einen nuklearen Holocaust zu inszenieren? Undenkbar. So dumm können wir doch nicht sein?

Trotzdem gibt es Anzeichen dafür, das sich die Elite auf etwas ganz Großes vorbereitet und schon jetzt dafür sorgt, das von ihnen möglichst viele Überleben:

Einerseits werden seit 2008 Samen und Daten sichergestellt, andererseits entwickelt sich parallel ein ganz neuer Markt – der Bunkerbau:

Gefahren lauern überall, absolute Sicherheit gibt es nicht. Was tun, wenn ein Asteroid die Erde bedroht? Wohin nur, wenn eine atomare Explosion bevorsteht? Für besonders besorgte Zeitgenossen mit dem nötigen Kleingeld hat ein Unternehmen in den USA eine Antwort auf solche Fragen parat. Die Firma Vivos bietet derzeit 4000 Fluchtplätze in 20 atombombenfesten Komfort-Bunkern an – für 50.000 Dollar (etwa 40.000 Euro) pro Person. Es lägen bereits hunderte von Anfragen vor, sagt Firmenchef Robert Vicino.

Wenn im Herbst die Eichhörnchen ihre Nüsse verstecken, dann wissen wir: der Winter ist nah. Wenn die Reichen die wahren Reichtümer dieser Welt verstecken … und für sich selbst auch Vorsorge treffen – was denken wir uns dann?

Gar nichts.

Nehmen wir ein anderes Beispiel.

Heute meldet die Welt, das die österreichische Stadt Amstetten Hitler 66 Jahre nach seinem Tod endlich die Ehrenbürgerschaft aberkannt hat. Angeblich war es ein Versehen, das er sie so lange hatte. Was sollten sie auch sonst sagen: „Wir stehen immer noch hinter dem berühmtesten Österreicher aller Zeiten?

Ich denke, an ein „Versehen“ glaubt da keiner. In Waidhofen ist er nach wie vor Ehrenbürger, die hatten auch einen „Adolf-Hitler-Platz“, Photos dazu gibt es hier. Auch heute sehen sie keinen Anlass, sich mal deutlich vom „Führer“ zu distanzieren. Wer noch Zweifel an der Gesinnung der Eingeborenen hat, mag sich die verschiedenen Kommentare zu den entsprechenden Artikeln durchlesen – aber Vorsicht, es droht Übelkeit!

Hier funktioniert unser politischer Instinkt noch, führt uns zielsicher zu alten Freunden des Führers, die dann auch noch ihre Kommentare offen hinterlassen und sich jetzt ärgern, das dieser kleine braune Triumph nicht mehr lange währt.

Schauen wir jedoch in die Weltpolitik, so schwindet der Instinkt, wir nehmen Wunder über Wunder gelassen hin.

Früher hätte es Geschrei in den Medien gegeben – damit verkauft man immerhin am Besten.

Heute … herrscht satte Flaute auch bei drohendem Weltkrieg.

Wir Bürger haben uns entschieden: für die Version „Dummheit“.

Dabei ist Politik in allererster Linie … Verschwörung. Sie sollte der Vermeidung von Kriegen dienen. Glauben wir nicht an die Verschwörung sondern eher an die Dummheit, dann sollten wir es erst recht mit der Angst zu tun kriegen: wir stehen seit gestern dicht vor einem neuen Krieg, der sich auch durch Mythen und Legenden von Vulkanasche nicht aufhalten lassen wird.

 

 



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