Politik

Atom-GAU in der Eifel: Natojet abgestürzt – Libyenkrieg erreicht Deutschland

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In der Eifel, so sagt man, geschieht alles hundert Jahre später. Leider sind Sprichwörter auch nicht mehr das, was sie mal waren, wie gestern die Bewohner eines kleinen Eifelörtchens erfahren mußten, siehe Welt:

In der Nähe von Laufeld ist ein US-Kampfjet abgestürzt. Der Pilot rettete sich und die Dorfbewohner. An Bord sollen 11.000 Schuss scharfe Munition gewesen sein.

Es ist eins jener A-10 Thunderbolt Erdkampfflugzeuge, die mit ihrer Uranmunition schon in Serbien, Afghanistan oder dem Irak für strahlend gute Laune gesorgt hatten,  siehe Spiegel:

In der Umgebung der Stadt Abu Khasib etwa, dem Ort einer der wenigen großen Panzerschlachten des Kriegs, habe das Niveau der radioaktiven Strahlung das Zwanzigfache des Normalwerts betragen. An einzelnen abgeschossenen irakischen Panzern stellten die Wissenschaftler nach eigenen Angaben gar das 2500-fache der natürlichen Radioaktivität fest.

Spannend auch, was diese Munition so mit Menschen anstellt:

Zusätzlich zum hohen Gewicht haben Uran-Wuchtgeschosse eine weitere Tod bringende Eigenschaft: Beim Aufprall wird der Großteil der Bewegungsenergie in Wärmeenergie umgewandelt. Das Geschoss schmilzt, und durch das Loch in der Panzerung ergießt sich eine brennende Wolke kleinster Uran- und Uranoxid-Partikel ins Innere des Fahrzeugs. Die Besatzung wird bei lebendigem Leib eingeäschert.

Auch später noch hat der „Feind“ seinen Spaß damit:

Die Uranmunition ist allerdings nicht nur eine Gefahr für Soldaten, sondern womöglich auch für alle, die sich den Wracks später nähern. Mediziner befürchten, dass die Uranpartikel eingeatmet werden können, sich in der Lunge auflösen und so in die Blutbahn und ins Gewebe gelangen. Auch über Wunden könne die Substanz in den Körper eindringen und Vergiftungen oder Krebs auslösen. In den Boden geschossene Uranmunition kann Schätzungen zufolge in fünf bis zehn Jahren vollständig korrodieren und das Uran ins Grundwasser abgeben.

Also eigentlich: höchste Alarmstufe für die Eifel, der atomare Gau ist auf einmal vor Ort, zusammen mit den Gräueln des Lybienkrieges, siehe Handelsblatt:

Vor einigen Tagen hatte US-Vizeadmiral William Gortney bestätigt, dass Flugzeuge des Typs A10 auch in Libyen eingesetzt wird. Dieser Flugzeugtyp ist auch auf der US Air Base Spangdahlem im Eifelkreis Bitburg-Prüm stationiert. Sechs der „Warzenschweine“ aus Spangdahlem sollen nach Informationen des Volksfreunds an der Nato-Operation „Odyssey Dawn“ in Nordafrika im Einsatz sein. Ob der Absturz mit dieser Mission in Zusammenhang steht, sei noch offen.

Man fragt sich als Laie: welcher Zusammenhang soll da noch offen sein? Höchstens Chaosforscher können da einen direkten Zusammenhang sehen – oder jene Leute, die erst einen Knall hörten, dann eine brennende Maschine sahen und dann den flüchtenden bärtigen Fremdling mit der russischen „Fliegerfaust“. Für die ersten beiden Beobachtungen gibt es Zeugen, für die letzte nicht.  Mit Sicherheit werden uns bald allerdings erstmal die ersten Dementis bezüglich der Munition erreichen, weshalb wir jetzt im Vorfeld schon mal dagegenhalten wollen, siehe AKF:

Noch am 9. Januar 2001 bestätigten auch die US-Streitkräfte, DU-Munition zwar in Deutschland zu lagern, diese aber hier nicht zu verwenden. Wenig überzeugend fand das hingegen u.a. der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz: „Wer über diese Munition verfügt, der wird sie natürlich auch zu Übungszwecken heranziehen.”

Der Arbeitskreis Friedensforschung erwähnt auch die Spätfolgen eines früheren Unfalls:

Auch bei dem Absturz einer A-10 in Remscheid (NRW) am 8. Dezember 1988 wird vermutet, dass dabei freigesetztes DU die Absturzstelle verseuchte. Damals starben sieben Menschen, 50 wurden verletzt. In den Jahren danach erkrankten mehr als hundert Menschen aus der Nachbarschaft des Absturzortes wie auch Helfer des Technischen Hilfswerks an Hautentzündungen (Dermatitis), Nervenentzündungen und verschiedenen Arten von Krebs, ein Kind verstarb. Vermutungen, dass die A-10 Uranmunition an Bord hatte, dementiert das US-Militär jedoch beharrlich.

Uranmunition ist aber die Standardmunition der A-10. Die gehören zusammen wie Weihnachtsmarkt und Lebkuchen so wie Krebs  zum Standardrepertoire einer jeden guten radioaktiven Strahlung gehört. Aber: warten wir die neuen Dementis der Amerikaner ab und beobachten die Krebsrate in der Umgebung der Absturzstelle. Was nun den bärtigen Teufel mit der Fliegerfaust angeht … so weit hergeholt ist das nicht, siehe Volksfreund:

Es werde wohl etwa 30 bis 60 Tage dauern, bis die Ursache dieses Absturzes ermittelt sei, sagte eine Sprecherin der US-Airbase in Spangdahlem dem TV. Der Pilot habe nach ersten Erkenntnissen vor dem Absturz keine Probleme an den Tower gemeldet, sagte sie.

Scheint ihn also wirklich sehr plötzlich erwischt zu haben. Angesichts der Drohung Gaddafis, den Krieg auch ins Ausland zu tragen, wäre es nicht überraschend, wenn ihm so etwas gelungen wäre. Freiwillige für diesen Einsatz zu finden, dürfte kein Problem sein: die „Alliierten“ Bomben sich wieder einmal so richtig schön ins Herz des Volkes, siehe Spiegel:

Der Vatikan erhebt schwere Vorwürfe gegen die Alliierten: Bei Luftangriffen auf die libysche Hauptstadt Tripolis sind angeblich Dutzende Zivilisten ums Leben gekommen.

Im Stadtviertel Buslim sei ein ziviles Gebäude nach der Bombardierung eingestürzt. 40 Menschen seien dabei ums Leben gekommen.

Auch den Rebellen geht langsam die Luft aus. Einer Meldung von WDR 5 vom gestrigen Tage zu Folge besteht die  Rebellenarmee ohnehin nur aus 1000 Mann … denen nun langsam klar wird, das man mit so einer Streitmacht kein Millionenvolk bezwingen kann, siehe Wetterauer Zeitung:

Nach einer Serie militärischer Rückschläge gegen die Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi bieten die libyschen Rebellen einen Waffenstillstand an.

Das Heer Gaddafis sei gemessen an der Truppenstärke und Ausrüstung ungefähr zehn Mal so schlagkräftig wie die Aufständischen, sagte US-Generalstabschef Mike Mullen am Donnerstag (Ortszeit) in Washington vor dem Streitkräfte-Ausschuss des Abgeordnetenhauses. US-Verteidigungsminister Robert Gates betonte, er sei gegen Waffenlieferungen an die Rebellen: «Das ist etwas, was eine Menge anderer Staaten tun könnte.»

Trotzdem erwähnt die NZZ heute:

In der Nähe der Wohnanlage von Libyens Machthaber Muammar al-Ghadhafi in Tripolis ist es am Freitag nach Angaben von Augenzeugen zu Schiessereien gekommen. Rund 20 Minuten lang seien Maschinengewehr-Feuer und Schüsse bei dem schwer befestigten Komplex zu hören gewesen.

Möglicherweise haben wir es hier mit „Rebellen“ der anderen Art zu tun, siehe Hintergrund:

Auf der einen Seite wird ständig beteuert, der von der UNO nicht gedeckte Einsatz von Bodentruppen und auch die Belieferung der Aufständischen mit Waffen kämen nicht in Frage, auf der anderen Seite kommt nun heraus, dass zahlreiche Spezialeinheiten der Geheimdienste aus den USA und Großbritannien schon seit Wochen vor Ort operieren und US-Präsident Barack Obama bereits vor einiger Zeit eine Geheimorder unterzeichnete, die seinem Auslandsgeheimdienst grundsätzlich Grünes Licht für Waffen- oder Geldlieferungen an die kämpfenden Gaddafi-Gegner gibt. Das berichteten übereinstimmend verschiedene US-Zeitungen am Donnerstag.

Soviel dann auch zu der Glaubwürdigkeit von „offiziellen Statements“. Der Lybienkrieg wird langsam so schmutzig wie die Atommunition, die in Deutschland selbstverständlich nicht verwendet wird, auch nicht bei jenen Maschinen, die hier für den Libyeneinsatz trainieren.

Vielleicht war es auch ein ganz normaler Unfall, wir haben hier öfter welche dieser Art. Aber er darf uns ins Gedächtnis rufen, das die Uranrambos der Nato schon jetzt Schaden anrichten, der auch uns selbstzufriedenen Wohlstandsbürger erreichen könnte so wie er jetzt unschuldige UNO-Mitarbeiter erreicht hat, siehe Spiegel:

Sie protestierten gegen die Verbrennung eines Koran-Buchs in den USA und stürmten eine Filiale der Vereinten Nationen: Ein Mob wütender Demonstranten hat das Uno-Büro im nordafghanischen Masar-i-Scharif angegriffen. Mehrere Mitarbeiter wurden getötet – zwei von ihnen offenbar enthauptet.

Der Standard zeigt heute einen Cartoon, der Bomber „Für die Freiheit des lybischen … ÖLS!“ starten läßt.  Für den aufgeklärten undogmatischen Leser im Westen ist schon längst klar, was wir im Irak machen, in Afghanisten und nun in Lybien. Es geht um den Kampf der Konzerne um den ungehinderten Zugriff auf die Rohstoffe. Wir als Bürger haben nichts davon: außer Preissteigerungen. Die bekommen wir aber auch so.

Und natürlich werden wir irgendwann wirklich zornige, entrechtete, entrüstete und zu allem entschlossene Feinde bekommen, für die ein A 10-Einsatz nicht eine spannende Unterhaltung zum Nachmittagskaffee ist, sondern blutiger Ernst in Wohngebieten. Wir werden Väter und Mütter haben, die ihre zu Asche verbrannten Kinder rächen wollen: eine Sprache, die der grüne Durchschnittsrambo der Fischer/Cohn-Bendit-Clique bei den Grünen wohl verstehen wird. Immerhin geht es hier um den Kampf GUT gegen BÖSE, das ist doch eigentlich genau ihre Welt.

Nur … in der Welt der einfachen Beduinen, der einfachen Araber sind WIR die BÖSEN.

Bei den anstehenden Waffenverkäufen an Geheimdienstsympathisanten des Westens (das ist ja erstmal das erste Aufgebot der libyschen Rebellen) werden Fliegerfäuste sicher das Mittel der Wahl sein, bei den Rebellen habe ich schon einige gesehen, Typ SA – 7/Strela 2.

Auf die Art und Weise kommt jetzt auch ein alter Prophet wieder zur Geltung: Nostradamus wird aktueller denn je, siehe Welt:

Der Prophet und die Meinungsforscherin: Elisabeth Noelle-Neumann studierte 1940 erstmals die berühmten Vorhersagen – und war erschüttert. Sie las vom „Krieg mit den Arabern“ und wusste nicht, was es bedeuten sollte. Bis jetzt.

2011 haben wir ihn: den Krieg mit „den Arabern“. Ein Krieg in großem Ausmaß, dessen Ende nicht abzusehen ist. Vielleicht – aber auch nur vielleicht – ist er gestern schon in der Eifel angekommen.

Auf jeden Fall mal eine Gelegenheit, darüber nachzudenken, das Krieg kein Videospiel ist und das die Verrohung der … grünen … Mittelstandes tödliche Konsequenzen für libysche Kinder hat.

Wir Deutschen … hätten auch einfach mal laut NEIN sagen können im Sicherheitsrat.

Das hätte Leben retten können.



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