Politik

Sensation! Grüne retten AKW´s vor Abrissbirne Roland Koch! Kein Aprilscherz!

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Heute ist für Nachrichtenleser ein besonders gefährlicher Tag. Irgendwo in der Welt der Medien lauern heute die ganz fiesen falschen Nachrichten. Wer mit der Sensation „MERKEL SCHWANGER“ zum Bürofrühstück aufläuft, muss Tags später mit viel Spott rechnen. Oder wer der neuen Meldung der Agentur für Arbeitslose glaubt, siehe Welt:

Die Bundesagentur für Arbeit hat nach Informationen der „Berliner Zeitung“ im vergangenen Jahr so viele Hartz-IV-Empfänger beim Schummeln erwischt wie noch nie.

Manche mögen denken, dies sei ein neuer Schachzug der antisozialen Lobby dieses Landes, die versucht, das Problem der Arbeitslosigkeit als Problem jener genetisch minderwertigen Unterrasse der kriminellen, sozial schwachen „Minderleister“ darzustellen, ich jedoch halte es für den ersten Aprilscherz, den ich gefunden habe.

Hat man aber nun eine absonderliche Nachricht, die aber wichtig scheint, so hat man an diesem Tag ein Problem: niemand wird sie glauben. Alle würden sie als Witz abtun und sie gerät schnell in Vergessenheit. Es gibt aber solche Nachrichten, siehe Welt:

Die Beteiligung der baden-württembergischen Landesregierung am Energiekonzern EnBW könnte nach Ansicht des ehemaligen Grünen-Fraktionschefs im Bundestag, Rezzo Schlauch, für die zukünftige grün-rote Regierung teuer werden. In einem Interview mit dem Internetportal „Entermagazin“ sagte er: „Wenn Sie sich als Anteilseigner eines solchen Konzerns, der zu 50 Prozent von AKW abhängig ist, sofort radikal von Atomenergie verabschieden – was das Ziel ist und das Ziel sein muss –, dann vernichten sie Kapital“.

Ich hoffe, man kennt Rezzo Schlauch noch.

Nach der erfolgreichen Wiederwahl der rot-grünen Bundesregierung war Schlauch drei Jahre lang bis 2005 Parlamentarischer Staatssekretär für den Mittelstand im Ministerium für Wirtschaft und Arbeit unter Wolfgang Clement (SPD). Heute arbeitet Rezzo Schlauch als Anwalt in Stuttgart.

Sein ehemaliger Chef Clement sitzt ja auch bei den Energieversorgern im Vorstand … und schon bekommt man einen kleinen Ausblick auf den Zusammenhang zwischen Hartz IV und Atomkraft.

Nun sitzt Rezzo Schlauch nicht mehr für die Grünen  in Amt und Würden irgendwo herum und verbraucht Steuergelder, aber als Grüner der ersten Stunde zeigt er schon an, wohin die Reise geht, setzt neue Maßstäbe: Atomausstieg nur, wenn´s nichts kostet. Die ersten Grünen fangen an, die Atomkraftwerke zu schützen. Und das hat einen guten Grund. Es könnte GELD fließen, siehe ZEIT:

Die Unterstützung durch die Unternehmen war seit jeher die Machtbasis der bürgerlichen Parteien. Nun fällt ausgerechnet die Wirtschaft vom Glauben ab.

Einer, der sich zitieren lässt, ist Patrick Adenauer, Chef der Kölner Baufirma Bauwens und Präsident des Verbands der Familienunternehmer. »Viele von uns Unternehmern haben durch die wankelmütige Politik der Bundesregierung ihre politische Heimat verloren«, sagt er.

Und es kommt noch besser:

Ebm-papst wird also ein Gewinner der Energiewende sein, und Firmenchef Hans-Jochen Beilke verheimlicht gar nicht, dass er die Grünen gut findet. »Ich hätte mir gewünscht, dass wir eine schwarz-grüne Regierung bekommen«, sagt er. Die Kombination ist gut fürs Geschäft.

Gut möglich, dass am Ende sehr viele Unternehmer in Deutschland ganz genauso denken.

Ja, da schau her! Die Unternehmer suchen eine neue politische Heimat, die Grünen suchen Macht und Geld … da läßt sich doch sicher was arrangieren? Zum Beispiel ein Atomausstiegsverlängerungsmoratoriumsstop. Wäre jedenfalls denkbar, wenn nicht … der Roland Koch schon andere Pläne hätte, siehe FAZ:

Der Umbau der deutschen Energieversorgung eröffnet dem Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger Berger Chancen. Das machte der Vorstandsvorsitzende Herbert Bodner bei der Vorlage der Bilanz deutlich. Auf dem langen Weg in die regenerative Energieversorgung werde es viele neue Entwicklungen geben. Sowohl im Bereich Kraftwerksdienstleistungen als auch im Bereich Ingenieurbau würden sich dadurch auch in Zukunft „große Chancen“ eröffnen, sagt Bodner.

Mögliches Potential für den zweitgrößten deutschen Baukonzern sieht der scheidende Vorstandsvorsitzende auch in der Abschaltung von Kernkraftwerken auf seinem Heimatmarkt. „Geschäftsschädigend wäre das für uns nicht.“ Ein Rückbau könne mehr Geschäft zur Folge haben als die Arbeiten im Zusammenhang mit der Wartung und Instandhaltung. Der Konzern ist in den meisten Atommeilern in Deutschland tätig und erzielt damit rund 20 Millionen Euro Umsatz.

Roland Kochs neuer Konzern verdient super an den Atomeiern und will jetzt an dem Abriss auch noch verdienen. Ich sehe schon jetzt Grüne Bundestagsabgeordnete Menschenketten vor Atomkraftwerken bilden, um den von Roland Koch höchstpersönlich gesteuerten Abrissbagger aufzuhalten.

Das Atomkraft weiterhin die Zukunft der Menschheit bestimmen wird, steht indirekt schon längst fest, auch wenn jetzt die Grünen in Baden-Würtemberg den Ministerpräsidenten stellen werden. Lauschen wir doch mal der ehemaligen japanischen Verteidigungsministerin in der WELT:

Jetzt wissen wir, dass das Undenkbare möglich ist. In der Folge haben die Probleme in Fukushima Daiichi den weltweiten Boom der Stromerzeugung aus Kernkraft jäh gestoppt. Momentan gibt es auf der Erde 443 Atomkraftwerke – eine Zahl, die sich in den nächsten 15 Jahren hätte verdoppeln sollen.

„Hätte verdoppeln sollen“ hört sich positiv an, so als ob dies jetzt nicht geschehen würde. Weit gefehlt. Denn wenn man genauer hinhört, dann will man nur neue Richtlinien als Reaktion auf den nuklearen Supergau:

Allein China plante zusätzlich zu den bereits bestehenden 27 Kraftwerken den Bau von 50 weiteren. Japan, und insbesondere Politiker wie ich, sind nun dafür verantwortlich, dass unsere Erfahrung dazu beiträgt, Sicherheitsrichtlinien und -standards für den weltweiten Bau solcher Anlagen zu entwickeln.

Neue Vorschriften werden sicher dazu beitragen, das die Atomtechnologie sicherer wird. Vielleicht kann man diese Vorschriften auch zum Überdecken von nuklearen Lecks verwenden? Doch die ehemalige Ministerin gibt uns auch noch einen Rat mit auf den Weg, der uns wohl sagen soll, das wir uns ein Beispiel an den Japanern nehmen sollen:

Aber in der Arbeit auf eine Erholung hin hat Japan einen großen Vorteil. Der Schlüssel für eine solche Erholung wird im Japanischen Kizuna (Bindungen oder Bündnis) genannt. Sogar angesichts des riesigen Chaos dieser durch Erdbeben und Tsunami ausgelösten Katastrophe haben sich die Japaner im Sinne von Kizuna gegenseitig geholfen und unterstützt. Sogar als in der Region Stromsperren verhängt wurden und die Ampeln nicht mehr funktionierten, gab es beispielsweise kaum ernste Verkehrsunfälle.

Ich hoffe, dass eines Tages, wenn das momentane japanische Unglück Geschichte ist, der Begriff “Tsunami” in seiner Bekanntheit von “Kizuna” noch übertroffen wird.

Supergau? Egal – Hauptsache, die Bürger helfen sich nachher wieder untereinander. Warum auch Kriege verhindern, wenn man beim Aufräumen nachher so schön gemeinsam fegen kann?

Ich selbst zweifel langsam daran, ob diese Wesen oben an den Schalthebeln der Macht und wir hier unten überhaupt von der gleichen Rasse  sind.  Vielleicht ist Macht an sich auch wie eine Krankheit: sie verändert langsam das Wesen der Menschen, läßt sie wahnsinnig werden. Oder der Grund für meine Zweifel liegt anderswo, ich bin einfach zu alt für diese moderne Welt, siehe Welt:

Deutsche kommen täglich auf neun Stunden Medienkonsum. Während die Jugend mit der Informationsflut gut zu recht kommt, sind ältere Menschen oft überfordert.

Ich frage mich am Ende meines Medienkonsums nur: wie lange wird es dauern, bis die GRÜNEN sich der Alternativlosigkeit der Politik auch in ihrer zentralsten Frage – die nach dem endgültigen absoluten sofortigen Atomausstieg – ergeben werden?

Schon der letzte Ausstieg war ja sehr weich. Und wenn jetzt noch mehr GRÜNE merken werden, das das GELD kosten wird … na, wieviele werden dann wohl noch bei der Stange bleiben?

 

 



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