Am Wegesrand der Medienwelt blühen manchmal sonderbare Dinge, Dinge, die man fast tagtäglich wahrnehmen kann und doch … werden sie kaum bemerkt. So fand ich erst kürzlich die menschliche Seele und den menschlichen Geist, den es – jedenfalls bei Kindern – zu schützen gilt.
Anliegen dieser Grundsätze ist die wirksame Durchsetzung der im Grundgesetz verankerten Meinungs- und Informationsfreiheit, insbesondere auch der Presse- und Kunstfreiheit, in Abwägung mit anderen Grundrechten, wie dem Grundrecht von Kindern und Jugendlichen auf körperliche, geistige und seelische Unversehrtheit.
So die Absicht der FSK-Freigabe für Filme auf Spio.de. Man sah mich etwas verwundert angesichts dieser Zielsetzung, gibt es doch offensichtlich immer weniger Geist und eigentlich gar keine Seele in der materialistischen Weltsicht der Korporatokratie. Beides stört Aufschwung und Konsum. Wo kämen wir denn hin, wenn ganz Deutschland sich gegenseitig selbst geschriebene Gedichte vorlesen würde? Nicht auszudenken, was das für den Binnenkonsum bedeuten würde. Und die Seele? Pures Gift für einen Leistungsträger. Wäre doch undenkbar, welche Auswirkungen die Existenz einer unsterblichen Seele für die alltägliche Geschäftspraxis hätte – nachher steht man im Jenseits noch all jenen gegenüber, denen man zum Wohle der Eigenkapitalrendite hinterrücks das Fell über die Ohren gezogen hat.
Natürlich gibt es die Unken, die uns laut Welt etwas anderes verkaufen wollen:
Auch seriöse Forscher behaupten: Die Seele gibt es wirklich, und das unsterbliche Bewusstsein ist genauso wie Raum, Zeit, Materie und Energie ein Grundelement der Welt.
Die haben sogar Geist gefunden, diese Physiker:
Auch Christian Hellweg ist von dem Quantenzustand des Geistes überzeugt. Der Wissenschaftler hat sich nach dem Abschluss seines Physik- und Medizinstudiums am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen jahrelang mit der wissenschaftlichen Erforschung der Hirnfunktionen beschäftigt. Seine These bringt er wie folgt auf den Punkt: „Die Eigenschaften des Geistigen entsprechen haargenau denjenigen Charakteristika, die die äußerst rätselhaften und wunderlichen Erscheinungen der Quantenwelt auszeichnen.“
Bewußtsein, Geist und Seele … Themen, die dank der freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft auf einmal doch noch Einlass in unser Denken finden. Gut zu sehen, das man auf das Wohl von Seele und Geist wenigstens an manchen Orten der Welt noch achtet, das nicht überall die materialistische Verrohung triumphiert, die es im Übrigen auch im edelgrünen Naturgewande gibt.
Schön wäre es, wenn es so etwas auch für die Wirklichkeit gäbe und nicht nur für die Unterhaltungsindustrie. Wenn Polizisten einen vierzehnjährigen Jungen erschiessen wollen, wozu es in der Welt ein Video gibt, dann wäre das doch wohl mindestens ab 18, wenn nicht sogar ab 21? Immerhin arbeiten Politik und Wirtschaft gezielt daran, das wir solche Verhältnisse auch in Deutschland bekommen: Hartz IV fiel ja nicht vom Himmel.
Wenn wir erfahren, wie die Binnenwirtschaftskriegstreiber mit ihren Informationen umgehen, dann sollte das auch ab 18 sein – siehe Spiegel:
„Herr Schnappauf hatte seinen Laden nicht im Griff“, schimpft ein BDI-Insider. „Er überschätzt sich maßlos.“ Ganz offenbar habe der Hauptgeschäftsführer die Brisanz des Protokolls nicht erkannt – und es bedenkenlos unterschrieben. „Er hätte die betreffende Passage streichen müssen.“
Wenn was nicht paßt: einfach aus dem Protokoll streichen – schon ist es nie geschehen. Tarnen, täuschen und vertuschen – das ist inzwischen so selbstverständlich wie die üblichen Verharmlosungen des nuklearen Supergaus in Fukushima. Gestern war laut Spiegel noch das Meerwasser verseucht:
Die radioaktive Verstrahlung der Küstengewässer vor Fukushima hat einen neuen Höchstwert erreicht: Die Belastung übertraf die zulässige Grenze um das 1250fache.
Würde ein Mensch einen halben Liter Wasser mit einer solchen Jodkonzentration trinken, dann hätte er auf einen Schlag die Menge an radioaktivem Jod zu sich genommen, die er in einem Jahr aufnehmen könne.
Na, das hört sich doch noch gut an. Wer trinkt auch schon einen halben Liter Meerwasser. Heute jedoch … hört sich das schon ganz anders an, ebenfalls Spiegel:
Die Lage an der japanischen Atomruine Fukushima gerät völlig außer Kontrolle: Die Radioaktivität an Reaktor 2 ist jetzt zehn Millionen Mal höher als normal, meldet Betreiber Tepco. Die Rettungsarbeiten an dem Meiler wurden unterbrochen.
Wieviele Liter sind das jetzt genau? Also, konkret gefragt: wieviele Wassertröpfchen muß ich aufnehmen, um meine Jahresdosis zu erhalten? Kann man das noch in Zahlen ausdrücken – oder reicht ein einziger Atemzug?
Man sollte sich auch mal daran erinnern, worum es hier konkret geht und warum immer mehr Redereien den Hafen von Tokio meiden.
Die Lämmer kamen ohne Augen oder ohne Mäuler zur Welt. Bei einigen waren die Beine grotesk zusammengewachsen, andere hatten gar keine Beine. Viele waren Totgeburten. Allein in einer Nacht starben 31 Jungtiere.
Zur gleichen Zeit fand sich auf einer Weide eine tote, steife Kuh, die Beine in den Wind gestreckt. Ganz in der Nähe zogen die Yakama-Indianer Lachse mit drei Augen aus dem tiefblauen Fluss. Forellen waren übersät mit Krebsgeschwüren.
Und dann wurden die Babys krank.
So berichtet der Spiegel über die Strahlenruine Hanford. Das sollte man sich einfach mal konkret als Bild übers Bett hängen, damit man weiß, worum es hier konkret geht – nicht nur um ein wenig theoretische Strahlung, sondern um nackten brutalsten Horror, der als Film mit Sicherheit ab 18 wäre. Da lauern Bilder, die nicht gesund sind für Seele und Geist. Kein Wunder, das Leistungsträger Brüderles Satz aus dem Protokoll streichen wollten, nachdem das AKW-Moratorium nur ein Wahlkampfgag ist.
Natürlich braucht sich die Atomlobby keine Gedanken darüber machen, das ihre 500-% – Rendite in Gefahr ist. Sie haben mittlerweile Mittel und Wege, ihre Entscheidungen ganz direkt umzusetzen, wie man bei diefreiheitsliebe.de findet:
Der englischen Sunday Times ist es gelungen einen europäischen Abgeordneten der Korruption zu überführen. Die englische Zeitung konnte den östereiichischen Abgeordneten dazu bringen, dass dieser vor der Kamera aussagt, dass er zusammen mit spanischen Abgeordneten für bestimmte Gesetze stimmen würde, wenn dafür nur das nötige Geld fliesen würde.
Der AbgeordneteErnst Strasser spricht von Netzwerken und davon wie er den spanischen Abgeordneten einweihte um den Lobbyisten den Weg zu planieren. Das er bereits 5 zahlende Kunden hätte, die Ihm jeweils 100.000 Euro im Jahr zahlen würden um von Ihm vertreten zu werden. Von sich selbst sagt er, dass er ein Lobbyist ist. Nach der Veröffentlichtung des Videos musste der Abgeordnete der ÖVP zurücktreten, seine Aussagen zeigen allerdings, dass er nicht der einzige korrupte Abgeordnete im europäischen Parlament ist.
Da kann man dann demonstrieren, Intiativen gründen, Gesetzesvorschläge einbringen – aber abgestimmt wird nach Kassenlage. So macht man heute Politik. Man wählt nur noch den Zahlungsempfänger. So braucht es auch nicht zu wundern, das wir auf einmal wieder Bomben schmeißen – mit den üblichen Folgen, wie die Berliner Umschau meldet:
Nach den Angriffen westlicher Staaten auf Libyen wächst offenbar die Zahl ziviler Opfer. Das Fernsehen in Tripolis meldete eine hohe Anzahl von Toten durch die Luftschläge. Westliche Reporter, die sich in der libyschen Hauptstadt aufhalten, bestätigten massive Luftangriffe. Zudem seien sie von Behördenvertreter in Krankenhäuser geführt worden, in denen Verletzte liegen. Regierungssprecher Mussa Ibrahim nannte die Zahl von Hunderten toten Zivilisten seit Kriegsbeginn. Eine unabhängige Einschätzung der Lage vor Ort ist nicht möglich.
Man fragt sich, wer dafür bezahlt hat: die Wasserlobby oder die Öllobby?
Als Film? FSK ab 18, überhaupt keine Frage. Das Vertrauen in die politische Wirklichkeit wird durch solche Geschichten massiv erschüttert und Gewalt als einziges Lösungsmittel dargestellt. Die Briten haben das jetzt verstanden, da kann man sehen, wohin das führt, siehe Welt:
Bei Protesten gegen die Sparpläne der britischen Regierung haben sich Randalierer in London am Wochenende heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Hunderte vermummte Demonstranten bewarfen Polizisten mit Feuerwerkskörpern, Molotowcocktails und Farbgeschossen. Mindestens 214 Menschen wurden festgenommen, 84 wurden verletzt.
Nun – für Bomben auf Zivilisten im Ausland ist ja genug Geld da, da kann man schon verstehen, das der Bürger etwas ungehalten wird.
Was – nach meinem Dafürhalten – auf jeden Fall ab 18 sein sollte, ist Hartz IV samt Folgen, so wird Oskar Negt im ORF zitiert:
Negt analysiert, was dem Einzelnen, aber auch der Gemeinschaft als Ganzer, geschieht, wenn Arbeitslosigkeit droht, wenn Arbeitslosigkeit grassiert. „Arbeitslosigkeit ist ein Gewaltakt“, sagt Negt, mit Folgen für die Psyche des Einzelnen, aber auch für das Vertrauen in die demokratischen Systeme.
Arbeitslosigkeit ist ein Gewaltakt. Atomare Strahlung auch. Bomben erst recht. Alles Ereignisse, die Geist und Seele nachhaltig schaden können. Nochmal die FSK:
Problematisch bleibt die Vermittlung sozial schädigender Botschaften. Nicht freigegeben werden Filme, die Gewalt tendenziell verherrlichen, einem partnerschaftlichen Rollenverhältnis der Geschlechter entgegenstehen, einzelne Gruppen diskriminieren oder Sexualität auf ein reines Instrumentarium der Triebbefriedigung reduzieren. Auch die Werteorientierung in Bereichen wie Drogenkonsum, politischer Radikalismus oder Ausländerfeindlichkeit wird mit besonderer Sensibilität geprüft.
Wäre schön, wenn man auch Wirklichkeiten sperren könnte, die Gewalt tendenziell verherrlichen, weil es gegen den bösen Diktator geht, die Arbeitslose diskriminieren, Prostitution samt Kokainkonsum, Korruption und Moslemfeindlichkeit leben.
Und auf einmal … sind wir wieder in der Welt der Leistungsträger.