Cafe „A Rebours“
Am Wendländer Schilde 5 – 18055 Rostock
Robert Rutkowski
Sehr geehrte Frau [Name von der Redaktion entfernt],
in Ihrem Schreiben vom 17.März diesen Jahres bitten Sie um Ausfüllung einer Nebenverdienstbescheinigung für Herrn [Name ebenfalls entfernt].
Herr […] bekleidet einen so genannten 100Euro Job und ist dafür seit dem von Ihnen genannten Zeitpunkt aushilfsweise 5 Stunden die Woche tätig.
Ein Arbeitsvertrag und eine ausgefüllte Nebenverdienstbescheinigung lag Ihrer Behörde unaufgefordert und zeitnah, vor und zu Beginn des Arbeitsverhältnisses vor.
Als ich, aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen, ein zweites Mal, mit ähnlichem Schreiben, darum gebeten wurde, diese Unterlagen auszufüllen und einzureichen, tat ich dies, obwohl ich mich fragte, was bei Ihnen in der Behörde eigentlich los sei.
Das Frage ich mich jetzt umso mehr und bin eigentlich nicht bereit, erneut ein Formular vorzulegen, welches mehrfach bei Ihnen in der Behörde abhanden kam, zumal dieses Problem auch grundsätzlich zu bestehen scheint: Herr […] ist nicht der einzige Mitarbeiter der mehrfach zur wiederholten Vorlage der gleichen Unterlagen aufgefordert wird.
Ihre Hinweise auf Paragraphen und Pflichten sind in diesem Zusammenhang mehr als unangemessen; Die Schreiben mit Sanktionsandrohungen, die von Ihnen zeitgleich an die Mitarbeiter persönlich versendet werden, sind hier eine bodenlose Frechheit. Sie würden offenbar Kinder der Familie in Sippenhaftung nehmen, weil bei Ihnen im Hause Dokumente nicht richtig archiviert werden.
Meine Erziehung verbietet mir, Ihre Behörde und diesen Mangel an Ordnung als das zu bezeichnen, was es ist.
Dass hinter diesem Chaos eventuell System steckt, mag man sich nicht vorstellen, obwohl mir Schlimmes schwant, zumal ich nicht begreifen kann, wie irgendjemand permanent angeblich doch so wichtige Unterlagen verbummelt. Sollte dem doch so sein, lege ich der Belegschaft nahe, entsprechende Kurse zu Buchführung, Systematik und Büroordnung in der von Ihnen protegierten Umschulungsindustrie zu belegen.
Mit jetzt beginnender Saison muss Herr […] wohl mit einer Ausweitung des Arbeitsverhältnisses rechnen.
Ich hoffe sehr und gehe bis auf Widerruf davon aus, dass Ihnen die im zweiten Satz enthaltene Information genügt,
und verbleibe
Mit freundlichen Grüßen
Robert Rutkowski
http://cafe-arebours.de
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Dem ist wohl nichts hinzuzufügen. Außer, daß es natürlich im Sinne des Jobcenters ist, daß Herr […] seinen Nebenjob ausdehnt und dadurch die Leistung des Jobcenters senkt, egal auf welchem Wege das Jobcenter dies erreicht. Und daher wird die „Schlamperei“ wohl nicht so schnell aufhören.