Wirtschaft

Wirtschaftskrise 2012 – mit Volldampf voraus in die Mittelstandsvernichtung

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Es geht uns ja gut. Zum Beispiel den Immobilienmaklern – jedenfalls laut Manager-Magazin:

Einen Boom wie zurzeit haben viele Immobilienmakler hierzulande noch nicht erlebt. Angesichts niedriger Zinsen und vermeintlich fehlender Anlagealternativen floriert der Verkauf von Häusern und Wohnungen wie kaum zuvor. Die Branche erzielt Rekordumsätze

Auch dem Deutschen selbst geht es super – sagt die Welt.

Laut den neuesten Bevölkerungsstrukturdaten von Gfk Geomarketing, die „Welt Online“ vorliegen, verfügen 60,1 Prozent über ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 2000 Euro.

Da weiß man dann auch, wer die ganzen Immobilien kauft. Ist doch also eigentlich alles super … wenn man jetzt aufhören würde zu lesen. Tut man das nicht, liest andere Artikel im Manager Magazin … wird einem Angst und Bange:

Es ist doch so: Über uns schwebt diese riesige, schwarze Wolke. Wir wissen, dass es irgendwann ein schweres Unwetter geben wird. Das heißt aber nicht, dass ich mit meinem Segelboot nicht rausgehen kann. Ich muss nur nah genug am Ufer bleiben, um schnell wieder an Land zu kommen, wenn das Gewitter losbricht.

Der Anlageprofi wird auch noch konkreter:

Entscheidend für Investoren ist, was mit dieser Flut von Zentralbank-Geld geschieht und wie es den Markt verändert. Jetzt, am Ende des ersten Akts der großen Reflation, haben die Zentralbanken Luft in den Ballon bekommen, die Wirtschaft und den Aktienmarkt wiederbelebt. Alle fühlen sich besser. Aber es ist unmöglich, durch die Reflationierung das kaputte Finanzsystem zu reparieren. Es gibt keinen Weg zurück zur alten Normalität. Denn durch Niedrigzinsen und noch mehr Schulden können sie zwar die Konjunktur ankurbeln, lösen aber das Problem nicht. Das Problem ist immer noch da: die viel zu hohen Schulden.

Das hört sich nicht gut an – für den Aktienmarkt, in dem deshalb ja immer weniger Deutsche aktiv sind. Es geht sogar noch weiter – wieder in einem anderen Artikel des Manager Magazins, diesmal zum Thema Inflation:

Doch nicht nur Verbraucher leiden unter höheren Preisen. Auch Anleger mögen die Entwicklung gar nicht. Denn ein anderes Wort für „Preissteigerung“ ist „Geldentwertung“, sprich Vermögensverlust – genau das Gegenteil also von dem, was sie sich für ihr Erspartes wünschen.

Für einen hoch verschuldeten Staat ist Inflation willkommen, denn mit der Geldentwertung sinkt die Schuldenlast. Für einen Sparer ist hohe Inflation jedoch dramatisch, denn sie frisst die Ersparnisse auf.

Was aber tun? „Investieren in Sachwerte“ lautet der Standardratschlag. In Immobilien also, in Aktien, in Rohstoffe wiederum oder in Gold und Silber. Die Idee dahinter ist, dass der Substanzwert solcher Anlagen selbst irrationale Inflationsraten oder gar drastische Maßnahmen wie etwa eine Währungsreform überdauert. Bargeld dagegen oder beispielsweise Spareinlagen sind dem Geldwertverlust fast schutzlos ausgeliefert.

Aha. Darum also der Immobilienboom. Man will Materie für Geld, nicht nur Versprechungen.

Der Staat allerdings … hat gar kein Interesse daran, Inflation zu verhindern? Eher im Gegenteil? Man soll also jenen, die Vorteile von der Geldentwertung haben, die Verantwortung für die Geldpolitik überlassen? Wo kann man Wetten darauf abschließen, wie das ausgeht? Und wenn der Immobilienmarkt boomt, dann wegen der niedrigen Zinsen? Wenn Zinsen dort eine Rolle spielen, dann doch auch Schulden …

Hören wir doch dazu das Handelsblatt:

Untätige Politiker, laxe Finanzaufseher und zockende Banker: Nur durch diese ungesunde Mischung ist es nach Ansicht einer von US-Präsident Barack Obama eingesetzten Kommission zur Finanzkrise gekommen, die schließlich in der schlimmsten Rezession der Nachkriegsgeschichte gipfelte. „Die Krise war ein Ergebnis menschlicher Taten oder Tatenlosigkeit“, heißt es in einem Untersuchungsbericht, aus dem die „New York Times“ am Mittwoch vorab zitierte. „Es waren nicht Mutter Natur oder durchgeknallte Computermodelle.“

Der Autor wird auch noch konkreter:

Der Report prangert nach Angaben der „New York Times“ unter anderem an, dass die fünf größten US-Investmentbanken für 40 Dollar an fiktiven Vermögenswerten gerade mal 1 Dollar an tatsächlichem Kapital als Sicherheit vorgehalten hätten. Schon ein Wertverlust der Vermögenswerte von nur drei Prozent hätte die Firmen deshalb ausradiert.

Also waren von den Riesenvermögen gerade mal 2,5 % vorhanden? 97,5 % waren Hoffnungen, Versprechungen – und Lügen? Und jetzt wird fleissig weiter Geld gedruckt, damit das alles noch wackeliger wird, aber die Politiker sich als Schuldenabbauer profilieren können?

Und da sollen wir uns keine Sorgen machen, weil ja rein rechnerisch alle fürchterlich reich sind?

Die Mehrheit des Mittelstandes marschiert alleinstehend in ein düsteres Rentenzeitalter. Gerade dann, wenn man seine Mitmenschen am Nötigsten braucht und selbst am Hilflosesten ist, kommt … der sichere Riesenknall. Und da soll ich ruhig Politik und Wirtschaft trauen? Das man da eher sehr vorsichtig sein sollte, erfährt man wiederum im Managermagazin:

mm: Herr Hartmann, in Deutschland trifft sich die Wirtschaftselite oft in vertraulichen Zirkeln, deren Existenz sie am liebsten leugnen würde. (…)  Sind diese geheimen Runden eine Bedrohung für die Demokratie?

Hartmann: Das vielleicht nicht. Aber es handelt sich zweifellos um geschlossene Gesellschaften. In diesen closed-shops, zu denen eben nicht jeder x-beliebige Manager Zugang hat, bilden sich exklusive Maßstäbe für Persönlichkeiten heraus.

Wie bitte? VIELLEICHT sind diese geheimen elitären Zirkel keine Gefahr für die Demokratie? Vielleicht haben wir auch nächstes Jahr Weihnachten und Ostern an ein und demselben Tag und die Regierung läßt Golddukaten übers Land regnen. Vielleicht kommt auch der Herrgott persönlich hernieder und verteilt Spitzenboni an Arbeitslose.

Doch lauschen wir dem Eliteprofessor weiter, denn er klärt uns auch in einem Nebensatz über die Elite der Politik auf, die uns vor der Bedrohung durch mafiöse Netzwerke schützen sollte:

Letztlich verhalten sich Politiker, ob jung oder alt, stets gleich: Sie stabilisieren ihre persönliche Machtbasis und denken an ihre Solokarriere – Pakt hin, Connection her.

Damit … hätte ich keine weiteren Fragen, rechne aber mit der gezielten Mittelstandsvernichtung zur Förderung von Solokarrieren und individuellen Gehaltssprüngen in den nächsten Jahren….trotz der so hartnäckig verteilten Beruhigungspillen der finanzabhängigen Auftragsmedien.



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