Die Botschaft unserer Medien ist einfach zu verstehen in den letzten Tagen: bleiben Sie zu Hause, trinken sie Kaffee und warten Sie weitere Anweisungen ab. Draußen warten nur irre Mörder voller „Mordlust“, verrückte Attentäter und zunehmend lästig werdende Arbeitslose. Zur Rettung der Welt kann man nun bei REWE nun „eins mehr für die Tafeln“ kaufen … womit wir den Bürger, den Souverän des Landes, endgültig zum gedemütigten Almosenempfänger machen – wer Pech hat, findet seine Spende direkt neben der Tierfutterbox und weiß, was dieses Land wirklich von ihm hält. Ich weiß, die Aktion ist gut gemeint … „gut gemeint“ ist aber oft das Gegenteil von „gut“. Zu Hause jedoch, wo man seinen Einkauf wohlgelaunt genießen kann, kann man bei der Beantwortung der richtigen Fragen EINE GANZE MILLION einsacken – bei einem Herrn namens Jauch, der offenbar noch viele davon hat – das ist doch besser als sich beim „heißen Herbst der Gewerkschaften“ die Nase abzufrieren.
Die Realität außerhalb der Wohnzimmer wird auch wirklich immer düsterer – wenn man den Medien trauen darf … und nicht nur die schäbige Behandlung des Herrschers dieses Landes, des Bürgers, durch seine Verwaltungsangestellten deutet darauf hin, das einiges im ARGEN liegt.
Irgendetwas scheinen diese Angestellten zu wissen, das die Bürger nicht wissen, sonst wären die nicht so frech.
Dort, in der heilen Welt des Fernsehen, wo Millionen einfach so verschenkt werden, gibt es keine Tafeln, keine Rockerbanden, die mit Frauenhandel immer mehr Geld machen, keine Weltkriegsphantasien amerikanischer Multis – dort ist die Welt gut, heil und gerecht, nur draußen (weit draußen), jenseits der Grenzen von Mutter Merkel haust das Böse, das aber manchmal (häufig mit Migrationshintergrund oder Tafel-Geruch an den Kleidern, oft sogar mit beidem) doch noch ins Land eindringen kann.
Dann aber kommt auf einmal so ein kleiner Stinker daher und mißbraucht das Internet, jenes Geschenk des CIA an die Welt, zur Veröffentlichung von Dokumenten, die dazu geeignet sind, das „heile -Welt -Bild“ unserer Nachrichtenallesfresser in Gefahr zu bringen: Wikileaks heist diese Kloake der Unaufrichtigkeit.
Schlimme Dinge könnte man da laut Welt erfahren:
In Deutschland werden wir wohl erfahren, was die ehemalige und die derzeitige US-Außeninisterin, Condoleeza Rice und Hillary Clinton, wirklich von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter-Steinmeier oder von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hielten und halten.
Wie die US-amerikanische Regierung die Welt wirklich sieht, sollte nie ein Bürger erfahren. Man würde merken, das wir jenseits des Atlantiks keine Freunde haben.
Wie bescheiden die US-Amerikaner deutsche Bundeswehrsoldaten in Afghanistan behandeln, kann man bei Peter Scholl-Latour nachlesen, wenn man will – „Kampf gegen den Terror, Kampf gegen den Islam“ heißt das schon ältere Werk. Die Vernichtungsoffensive amerikanischer Renditeinteressen in Europa trägt gerade große Früchte, 1500 Milliarden Euro wollen wir jetzt für die Banken bereitstellen, um den Zinsdurst der amerikanischen Anleger zu befriedigen – da können die Boni in den USA wieder reichlich fließen.
Es wäre doch schlimm, wenn der Bürger erfährt, das die USA so groß geworden sind weil sie strategisch Denken und nicht nur – wie uns die Medien gerne weis und unsere Politiker uns vormachen wollen – einfach so in den Tag hineinleben. In den achtziger Jahren haben sich die Konzernstrategen überlegt, wie sie an die Gelder unseres Sozialstaates herankommen … und jetzt haben sie sie, dank „Wirtschaftkrise“. In den neunziger Jahren haben sie sich überlegt, wie sie die Bundeswehr zum Kampf für ihr mafiöses Imperium einspannen könnten – jetzt stehen wir weltweit im Einsatz.
Wäre es so schlimm, wenn der Bürger erfahren würde, das nine-eleven unmöglich von Taliban, el-Qaida oder Osama Bin-Laden von Afghanistan aus organisiert worden sein kann (so jedenfalls die Meinung des langjährigen Auslandskorrespondenten des ARD … und die Meinung des russischen Geheimdienstes und der gesamten islamischen Welt)? Wäre es so schlimm, wenn er erfährt, das die Machtelite der USA aufgrund ihrer wirtschaftlichen Basis Zukunft 20 – 30 Jahre im Voraus planen und auf die Gestaltung in ihrem Sinne mit Erfolg hinarbeiten kann?
Natürlich wäre das schlimm, denn die Aktion „Bürgereinschläferung“ war ja bisland extrem erfolgreich. Was früher noch „enttarnte Geheimdienstoperationen“ waren, sind heute „Verschwörungstheorien“. „Die Welt ist ROSA“, so die deutliche Botschaft der Medien für Deutschland. Schon in der Schweiz sieht es anders aus.
In Deutschland jedoch stehen die kritischen Medien schon jetzt „Gewehr bei Fuß“, um im Interesse der „Nationalen Sicherheit“ dem Bürger allzu gräßliche Details zu ersparen. Es wäre doch schlimm, wenn der Bürger merken würde, das er noch Macht hat, das System von Grund auf zu erschüttern. Das kann er jedoch erst dann tun, wenn er das System verstanden hat und die Säulen kennt, auf denen dieses System seine Macht gründet. Damit das nicht geschieht, bilden die Kriegsgewinnler der Medien eine geschlossene Front … immerhin geht es auch um ihren Arbeitsplatz, der komplett durch Konzerngelder finanziert wird – Wer zahlt, befiehlt wird dort jedem Redakteur als Plakette auf die Hand genagelt.
Die britische Regierung bittet jetzt laut Zeit die Medien ganz offen um Selbstzensur – und der Spiegel gehorcht umgehend:
Das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel ist, wie auch die vergangenen Male, an der Veröffentlichung der Akten beteiligt. Wie das Blatt in einem Vorabartikel dazu schreibt, wird es nicht die kompletten Daten zugänglich machen, die Wikileaks erhielt.
Dabei braucht man eigentlich kein „wikileaks“ um zu wissen, was gerade vor sich geht. Bücher dazu gibt es reichlich. Hinter jedem Buch steht ein Mensch, der seine Erfahrungen mit einem teilt – aber wer beherrscht heutzutage noch die Kunst, anderen zuzuhören … möglicherweise über tausende von Seiten.
Anstelle von FREIHEIT, GLEICHHEIT, BRÜDERLICHKEIT, anstelle von WAHRHEIT, GERECHTIGKEIT, WOHLSTAND haben wir BESCHÄFTIGUNG als Sinn unseres Lebens angenommen. Wer keine BESCHÄFTIGUNG hat, hat deshalb nur Unsinn im Kopf.
Wenn wir wüßten, was hinter der Bühne der Medienpolitik alles läuft, könnten wir möglicherweise sehr zornig werden und unserem Leben einen anderen Sinn geben, weil wir von Unfreiheit, Ungleichheit, elitärer Arroganz, von Lügen, Ungerechtigkeit und Armut die Nase voll haben.
Oder wir lernen noch mehr Unsinn, damit wir bei Jauch ins Fernsehen kommen. Wir sehr gut bezahlt, wie man hört.