Mit Erlaubnis des Bloggers „Sozialist“ erlaube ich mir mal, einen kompletten Artikel zu klauen … weil ich finde, das solche Erfahrungsberichte eine größmögliche Verbreitung verdienen. Ich hatte selbst schon mal was über die Tafeln geschrieben, darüber, wie die Unternehmensberatung McKinsey aus Arbeitslosen zweibeinige Biomülltonnen gemacht hat, die den Konzernen ziemlich viele Entsorgungskosten einsparen und zudem noch für ein … „gutes“ Image sorgen.
Was man aber sonst noch dort erleben kann, welche Aspekte sonst noch Übelkeit verursachen … lest selbst. Und wenn das Essen wieder hochkommt: bitte schnell zur TAFEL eilen, die verteilen das dann noch.
Jetzt haut es ganz durch. Als ich diesen Artikel gelesen habe, habe ich nur gedacht, die haben endgültig die letzte Tasse aus dem Schrank rausgehauen. Entschuldigung, aber das musste jetzt mal sein.
Apropos Tafeln. Ich bin ein strikter Gegner solcher Einrichtungen. Hier wird unter dem Deckmantel der Barmherzigkeit Politik gegen die gemacht, die mittlerweile von den Tafeln abhängig sind und nebenbei viel Geld verdient. Das gleiche Prinzip verfolgen die vielen, meist christlichen Hilfsorganisationen.
Als erstes stört mich an den Tafeln, dass sie die Menschen in eine Abhängigkeit bringen und soweit Zufriedenheit herstellen, dass kein Druck entsteht, selbst etwas gegen ihre prekäre Situation zu unternehmen. Zur Not hat man ja noch etwas zu essen. Aber dahinter steck volle Absicht. Das bereitet das Bett für zukünftige Kürzungen. Zur Not gibt es ja noch die Tafeln. Und wie berichtet – Nobelkarosse – ist der Chef der Tafel sicher kein armer und zählt bestimmt zur dortigen „Elite“. Bei solch einer Vorgehensweise und Einstellung sicherlich nicht von der Hand zu weisen.
Und dann die Behandlung bei den Tafeln. Jedenfalls bei denen die ich kenne. Schlimmere Diskriminierung kann ich mir nicht vorstellen. In Argemanier wird kontrolliert ob man wirklich bedürftig ist ob man wirklich Anspruch auf abgelaufene Lebensmittel hat. Auf Lebensmittel die der Gesetzgeber als nicht mehr verkaufsfähig deklariert. Wo ein Deutscher einem anderen etwas gibt, und wenn es nur Abfall ist, muss streng kontrolliert werden. Was würde denn Passieren, wenn man nicht kontrolliert? Würden Massen auftauchen, die kein Hartz IV beziehen? Ist es schlimm wenn einer „unberechtigt“ mal etwas bekommt? Ich meine nein. Lieber einen was geben der es nicht so nötig hat, als allen anderen wieder zu zeigen wer sie sind, ganz so nach Argemanier. Und dann die Ausgabe. Da kann man nicht die Leute aussuchen lassen was ihnen schmeckt, nein. Da wird zugeteilt, muss schließlich alles weg und wo kämen wir denn hin wenn einer eine Banane mehr nimmt, undenkbar. Und die vielen Raffkes, die nur das Beste einstecken und der Müll vom Müll liegenbleibt. Da muss man auf alle Fälle zuteilen. Schließlich muss der Hilfebedürftige fressen was man ihm gibt. Wo kommen wir denn hin wenn sich da noch anspruchsdenken breit macht.
Wer sind wir denn? Wir freiwilligen Helfer, die die sich unentgeltlich jede Woche darum kümmern, dass es überhaupt was zu beißen gibt. Und der Chef der Tafel gibt schon die Richtlinie vor. Kontrolle, Kontrolle und nochmal Kontrolle. Harzies müssen spuren.
Wenn schon Tafeln, dann müsste es auch anders gehen. Ohne Zugangskontrolle und ganz wichtig, Selbstbedienung. Natürlich kann immer jemand darauf schauen, dass ein einzelner eben nicht den ganzen Käse einpackt. Aber ein freundliches Wort würde da sicherlich genügen. Meiner Meinung nach, geht die Diskriminierung schon beim Anstellen in der Schlange los und endet mit dem überreichen der Tüte. Was bitteschön ist gekonnt, wenn zuhause die Hälfte weggeschmissen wird, weil man einige Sachen einfach nicht mag. Das einzige was passiert ist, die Tafel hat Entsorgungskosten eingespart.
Viel wichtiger ist aber die Kommerzialisierung der Tafeln. Sie tragen wesentlich zur Zementierung der Armut bei und helfen bei der weiteren Verelendung. Die Lebensmitteldiscounter sparen eine Menge Entsorgungskosten und alles ist in bester Ordnung.
Und das man mich nicht falsch versteht. Ich habe durchaus Achtung vor der Leistung der vielen tausend Leute, die sich ehrenamtlich für die Tafeln engagieren. Sie geben aus dem Glauben heraus etwas Gutes zu tun, ihr bestes. Und das ist anerkennenswert.
Viele werden mich jetzt hassen oder auch sagen, der hat ja keine Ahnung. Der soll sich mal hier hinstellen und alles live miterleben, dann redet der keinen solchen Blödsinn mehr.
Denen möchte ich sagen, probiert es doch einmal anders. Achtet die Hilfebedürftigen als Menschen und lasst sie selbst auswählen. Das dann was übrigbleibt und entsorgt werden muss ist doch nicht deren Problem. Das Problem muss die jeweilige Tafel lösen. Man stelle sich vor, im Supermarkt bekommt man vorgeschrieben was man zu kaufen hat, weil es grade weg muss. Die Gedanken müssen beim Menschen ansetzen und nicht bei der Ökonomie und bei übertriebenem Kontrollzwang. Dies bezieht sich aber nicht nur auf die Tafeln.