„Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um“ ist ein altbekannter deutscher Weisheitsspruch, der viel zu selten zitiert wird, denn sonst würden wir uns nicht wundern, das in Afghanistan dauernd deutsche Soldaten sterben. Wer Afghanistan sagt, der muß sofort an unseren schneidigen Verteidigungsminister und seine bezaubernde Frau denken, jenen Mann, der „im Alleingang die Bundeswehr umbaut“.
Der Umbau von einer Wehrpflichtarmee zu einer Freiwilligenarmee ist schon lange gefordert. Es gibt auch gute Gründe dafür. Seltsamerweise kommen seit vierzig Jahren die Gegner der Freiwilligenarmee aus demokratischen Kreisen, die sich darum sorgen, wie politisch eine Freiwilligenarmee eigentlich werden könnte. Schon jetzt sind Aufnäher wie „I fight for Merkel“ an Uniformen in Afghanistan zu sehen, während eigentlich „I fight for German Bundestag“ die halbwegs korrekte Form sein sollte.
Neben Guttenberg ist da auch Guido Westerwelle sehr aktiv … ebenfalls Mitglied der Atlantik-Brücke.
Bei Zeitgeist-online findet sich das Guttenbergdossier in zwei Teilen, ein dritter soll bald folgen. Die Autorin befaßt sich schwerpunktmäßig mit us-amerikanischen Förder- Sympathie- und Lobbyvereinen, in deren Dunstkreis auch Karl Theodor etc. zu Guttenberg zu finden ist. Aus der Sicht der US-Amerikaner wäre eine deutsche Freiwilligenarmee sicher zu begrüßen, sie wäre als Hilfs- und Söldnertruppe bei internationalen Einsätzen wesentlich unkomplizierter zu dirigieren als eine Wehrpflichtarmee. Angesichts des modernen Konzeptes der zivil-militärischen Zusammenarbeit wird die Freiwilligenarmee allerdings zu einem Politikum ganz anderer Art:
„Zivil-militärische Zusammenarbeit” ist – ganz im Sinne ihrer Erfinder – ein „ganzheitliches” – sprich totalitäres – Konzept. Es sieht die Verzahnung aller gesellschaftlichen Bereiche mit dem Militär vor, was mit weiteren Euphemismen bemäntelt wird, etwa mit der Rede vom „erweiterten Sicherheitsbegriff” oder von der „vernetzten Sicherheit”. Ziel ist stets die Steigerung der Fähigkeit zur Kriegführung:
Im Inland wird die Bevölkerung mittels Bürgerkriegsmanövern wie LÜKEX für den Kampf gegen den „inneren Feind” mobilisiert; neben den Reservisten der Bundeswehr stehen mittlerweile auch zahlreiche zivile Experten und Organisationen im Dienst des „Heimatschutzes”, der sich ebenso gegen „Terroristen” wie gegen Protestierende oder Streikende wendet.
Quelle: Bochumer Friedensplenum, Rede von Peer Heinelt
Bislang konnte man die Hoffnung haben, das die Durchsetzung der Bundeswehr mit Demokraten so hoch ist, das keine Gefahr von diesen neuen Konzepten des Einsatzes der Bundeswehr auszugehen brauchte. Das mag bald anders aussehen. Schauen wir uns deshalb mal einen der Förderer des Konzeptes genauer an: Karl Theodor zu Guttenberg, den schwarzen Baron … und den Mann mit seinen merkwürdigen Lebenslauflücken.
Guttenberg entstammt dem gleichnamigen fränkischen Adelsgeschlecht. Seine Eltern sind der Dirigent Enoch zu Guttenberg[2] und dessen 1977 von ihm geschiedene Frau Christiane Henkell-von Ribbentrop, eine Tochter Jakobs Graf von und zu Eltz. Christiane Henkell-von Ribbentrop ist seit 1985 Ehefrau Adolf Henkell-von Ribbentrops, eines Sohns des Reichsministers des Auswärtigen a.D. Joachim von Ribbentrop undAnneliese Henkell. Nach der Scheidung seiner Eltern lebten zu Guttenberg und sein Bruder, der Forstwirt und Ökologe Philipp Freiherr von und zu Guttenberg (*1973), der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände ist, bei ihrem Vater Enoch zu Guttenberg und wurden von ihm erzogen.[3] Guttenbergs Großvater Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg war von 1967 bis 1969 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeskanzleramt. Sein Urgroßonkel Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg war ein deutscher Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg.[4] Mit einem geschätzten Familienvermögen von 600 Millionen Euro gehören die zu Guttenbergs zu den 300 reichsten Familien Deutschlands.[5]
Quelle: Wikipedia
Geheiratet haben seine Eltern im Jahre seine Geburt 1971 … nicht ausgeschlossen, das es da auch ein gesellschaftliche bedingtes „Muss“ gab. Die „Erziehung“ durch seinen Vater Enoch (der als weltbekannter Dirigent wohl öfter mal auswärts essen mußte) war wohl sehr kompakt, denn sein Abitur macht unser Baron in Rosenheim … weit weit weg von Zuhaus, wo man von viel Personal umsorgt wurde – so jedenfalls der evangelische Pfarrer, dessen Einsetzung noch von dem Wohlwollen seiner Herrschaft abhängig ist:
Das Pfarrhaus von Günter Weigel liegt im Schatten des Schlosses. Sein Bewerbungsgespräch vor 19 Jahren hatte der evangelische Pfarrer bei Enoch zu Guttenberg. Der Grund: Der Reichsfreiherr ist Patronatsherr der evangelischen Pfarrei seit Jahrhunderten. Der Adlige unterstützt die Kirche finanziell und darf im Gegenzug den Pfarrer bestimmen. Das Patronat wird eines Tages auf Karl-Theodor übergehen, sagt Pfarrer Weigel. Obwohl die Guttenbergs katholisch sind.
Auch Weigel ist ein wenig stolz, wenn er von den Herrschaften redet. Einmal im Jahr darf er zum Kaffee vorbeikommen. Und er hat Guttenberg und seine Frau Stephanie Gräfin von Bismarck-Schönhausen getraut ökumenisch. Ansonsten bleibt Schloss Guttenberg aber höheren Kreisen vorbehalten. Weigel erzählt von adligen Gästen, von Gesellschaften, von Jagden. Er zählt die Schloss-Bediensteten auf: ein Diener, ein Stallmeister, eine Hausdame, zwei Köchinnen, zwei Haushälterinnen. Es ist des Pfarrers Welt. Die gewaltige Familiengeschichte merkt man ihnen schon an, sagt Weigel. Über Guttenberg sagt er: Das Kumpelhafte ist nicht seine Art. Gegenüber Fremden ist er eher der vornehme, höfliche Typ. Es gebe schon einige im Dorf, die kritisch gegenüber dem ganzen Adels-Gehabe gestimmt seien. Aber laut sagt das keiner.
Quelle: Abendzeitung
Ein recht seltsames Privileg in einer demokratischen Gesellschaft. Und ein ausführlich gepflegtes Herrenmenschentum – unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Kommt man der Familie näher, gehen die Türen zu. Man merkt: „Gehobene Gesellschaft“ bleibt gerne unter sich.
Nach dem Abitur im fernen Rosenheim riefen die Gebirgsjäger … und dann wird es auf einmal sehr schwammig.
Wehrdienst bei den Gebirgsjägern in Mittenwald, Stabsunteroffizier der Reserve
Studium der Rechts- und Politikwissenschaften, Prädikatsexamen, Promotion im Jahr 2007 zum Dr. jur. (summa cum laude)
Leitung des Familienbetriebes in München und Berlin, berufliche Stationen in Frankfurt und New York
Geschäftsführender Gesellschafter der Guttenberg GmbH, München (bis 2002)
Mitglied im Aufsichtsrat der Rhön-Klinikum AG (bis 2002)
Freier Journalist bei der Tageszeitung DIE WELT (bis 2002)
Quelle: Homepage Guttenberg
Von 1992 bis 2007 macht er irgendetwas. Er studiert zum Beispiel. Der „Familienbetrieb“ wirft kaum viel ab:
Guttenberg war ab 1994 in die Leitung der familieneigenen Beteiligungsgesellschaft Guttenberg GmbH in München eingebunden, die bis 2004 Anlageberatung für den Besitz seiner Familie betrieb.[9] Später war er deren geschäftsführender Gesellschafter.[10][2] Nach Angaben der Creditreform hatte die Guttenberg GmbH ca. drei Beschäftigte und machte im Jahr 2000 einen Umsatz von 25.000 Euro geschätzt.[11]
Quelle: Wapedia
Das hat ihn also nicht so reich gemacht. Da gab es für den 23-jährigen Studenten ja auch nicht so viel Arbeit. Und zu dem gleichnahmigen Baustoffkonzern hat er keine Verbindung, obwohl es die Medien berichteten:
MÜNCHEN/BERLIN Die Fachkompetenz des neuen Wirtschaftsministers Karl-Theodor zu Guttenberg ist immer noch ein großes Thema. Jetzt stellte sich heraus: Der 37-Jährige führte nie ein mittelständisches Unternehmen, sondern war lediglich in einem Drei-Mann-Unternehmen tätig. Aufgabe der „Guttenberg GmbH München“: Verwaltung des eigenen Familienvermögens.
Wie kam es zu der Verwirrung? Guttenberg selbst hatte in Interviews stets von seinen „Erfahrungen im Familienunternehmen“ gesprochen. Die Deutsche Presse-Agentur verbreitete daraufhin eine Meldung, dass Guttenberg „geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens Guttenberg GmbH“ sei, einem „Fachgroßhandel für Trockenbau, Isoliertechnik und Dämmstoffe“. Viele andere Medien, darunter Spiegel-Online, Bild und Tagesspiegel griffen diese Meldung auf auch die Abendzeitung.
Quelle: Abendzeitung
Und obwohl dieses Familienunternehmen noch nicht mal Geld genug für ein Ticket nach New York abwarf, reichten die gemachten Erfahrungen für das Wirtschaftsministerium.
Guttenberg selbst beteuerte, er sei kein Neuling in Wirtschaftsthemen. „Mitverantwortung in einer Beteiligungsgesellschaft, die im Besitz der Familie ist“, habe ihn früh mit wirtschaftlichen Zusammenhängen vertraut gemacht. Von 1994 an war er in die Leitung des Familienbetriebes Guttenberg GmbH in München und Berlin eingebunden, einem Fachgroßhandel für Trockenbau, Isoliertechnik und Dämmstoffe. „Ich saß außerdem viele Jahre im Aufsichtsrat der Rhön-Kliniken“, führte er an. Zudem habe ihm seine Tätigkeit in der Außenpolitik viele Einblicke in globale Wirtschaftszusammenhänge gewährt, was sich insbesondere in der aktuellen Situation als nützlich erweisen werde.
Quelle FAZ-Net
In den Aufsichtsrat der Rhön-Kliniken kam er mit 25. Ob er da schon sein Studium abgeschlossen hatte, werden wir wohl erstmal nicht erfahren. Auf jeden Fall war er höchstens einfacher Jurist. Die Rhön-Kliniken selbst haben eine Vorreiterrolle bei der Privatisierung des Gesundheitswesens:
Vorläufer des Unternehmens war die 1970 gegründete Kurbetriebs- und Verwaltungsgesellschaft m.b.H, aus der 1973 die Rhön-Klinikum GmbH hervorging. Das Unternehmen bestand aus dem in Bad Neustadt an der Saale neu errichteten Kur- und Therapiezentrum, dessen vier 14-stöckige Häuser ausschließlich mit Einzelapartments ausgestattet waren. Auf Grund mangelnder Nachfrage war das Haus aber stark überdimensioniert, so dass dem Unternehmen nach Investitionen in Höhe von 130 Millionen DM der Konkurs drohte. Der als Sanierer geholte Betriebswirtschaftler Eugen Münch übernahm 1974 die alleinige Geschäftsführung und erwarb eine Beteiligung von 25 % an der GmbH.
Zur Auslastung der Apartments eröffnete er 1975 eine psychosomatische Klinik und initiierte zwei Jahre später ein gemeinnütziges Schulungsprojekt zur Fortbildung von Aussiedlern. 1984 reagierte Münch auf Engpässe im Bereich der Herzchirurgie und etablierte eine Herz- und Gefäßklinik. Danach folgten eine neurologische Klinik (1991) und eine Klinik für Handchirurgie (1992). Bei der Planung der Kliniken wurde das Kerngeschäft – Operationssäle und Intensivstationen – in Neubauten etabliert und die Betontürme als Bettenhäuser genutzt. Die Einzelapartments wurden dabei in Zweibettzimmer umgewandelt.
Die GmbH wurde 1988 in eine Aktiengesellschaft mit einem damaligen Stammkapital von 10 Millionen DM umgewandelt und als erstes Unternehmen der Branche an der Frankfurter Börse notiert. Der Börsengang erfolgte am 27. November 1989, die Aktien des Unternehmens werden seit 1996 im MDAX gehandelt. Damit war die Rhön-Klinikum AG der erste börsennotierte Klinikkonzern in Deutschland. Die Familie des Firmengründers hält heute weiterhin eine bedeutenden Minderheitsanteil (ca. 16%)[3]
Quelle: Wikipedia
Wer sich mit ärztlicher Kritik am Rhön-Konzern beschäftigt, wird sehen, das es im Prinzip um die Amerikanisierung des Gesundheitssystems geht. Es gibt Schützenhilfe vom Bertelsmannkonzern, Vermischungen von Politik und Geschäft. So ist es nicht verwunderlich, das die Pleitefirma Rhön auf einmal über genügend Kapital verfügt, eine Offensive zur Privatisierung des deutschen Gesundheitssystems zu starten. Damals konnte man mit wenig Geld einsteigen – ein sicherer Weg zum Reichtum, weil es um Verteilung des Sozialbudget ging. Zehn Millionen Stammkapital, da kam mit mit 2,65 Millionen D-Mark gut aus. Wer wußte, wohin die Reise gehen sollte, der hatte eine gute Anlage getätigt:
Finanziell unabhängig ist der Baron ohnehin. Nach seinem Jurastudium stieg er mit gerade mal 22 Jahren in die Leitung der Guttenberg GmbH ein, deren Geschäftsführender Gesellschafter er später wurde. Die familieneigene Beteiligungsgesellschaft hielt auch ein beträchtliches Aktienpaket an der Rhön-Klinikum AG. Mehrere Jahre saß zu Guttenberg dort im Aufsichtsrat, bis die Familie 2002 ihre Anteile an die HypoVereinsbank verkaufte. Der Börsenwert für das Paket lag bei stolzen 260 Millionen Euro. Damit hält Karl-Theodor zu Guttenberg gleich zwei Rekorde: Er ist der jüngste Bundeswirtschaftsminister ? und wohl der reichste Mann, der je am Kabinettstisch saß.
Quelle: Focus
So kann man reich und Leistungsträger werden. Man muß nur wissen, wer dahintersteht und wohin die Reise geht. Und die Reise ging – dank Schröder, Fischer, Clement und anderen Freunden der Atlantikbrücke – Richtung Neoliberalisierung der Bundesrepublik, was Privatisierungen staatlicher Einrichtungen Vorschub leistete.
Es ist wenig darüber bekannt, wie reich die Familie wirklich ist. Was sicher ist: Vater Enoch hatte kein Interesse an Geldvermehrung:
In den sechziger Jahren hat Enoch zu Guttenberg den Bund Naturschutz gegründet, und noch heute neigt er dazu, bei Konzerten mit flammenden Reden wider die Umweltzerstörung das Publikum zu verblüffen. Und nicht genug der Anomalien: Nach der Trennung von seiner ersten Frau hat er die Söhne als alleinerziehender Vater auf Tourneen rund um die Welt geschleppt.
Quelle: Zeit
Es blieb ein teures Schloß und Wald. Das Schloß gehört jetzt allerdings schon irgendwie nach Österreich, die Familie wollte es nicht mehr:
Das Schloss der Familie von Wirtschaftsminister Guttenberg gehört einer Familienstiftung mit Sitz in Österreich. Das ist steuerlich höchst attraktiv.
Im Übrigen sei eine solche Schlossburg angesichts des aufwendigen Bauunterhalts nichts, mit dem sich Geld verdienen lasse.
Quelle: Süddeutsche
Da blieb dann noch der Wald … und um den war es nicht gut bestellt:
Der Tag, als im März 1990 der Orkan „Wiebke“ über Süddeutschland fegte und den Guttenberg’schen Hauswald mit sich nahm, hat sich tief eingeprägt.
„Es war ein apokalyptisches Erlebnis für unsere Familie. Wir haben alle geweint, als wir sahen, was da angerichtet wurde. Es ging nicht nur um unseren früheren Spielplatz, sondern um existenzielle Grundlagen.“
So jedenfalls Ka te´s Bruder in der Bildzeitung.
Während sich der eigene Vater, ein berühmter Dirigent, dem Rohstoff Holz hauptsächlich in Form eines Taktstockes widmet, der Bruder aufs politische Parkett strebte, hat Philipp zu Guttenberg den Familienwald übernommen und in der Steiermark und am Chiemsee Land dazugekauft.
Pappa Musiker, Erbe in Gefahr, Bruder ein Waldläufer … Karl Theodors Zukunft sah 1991 nicht gerade rosig aus. Der Orkan hatte die Großgrundbesitzer schwer getroffen….“existentielle Grundlagen“ waren bedroht.
2010 gehört man dank der Beteiligung an den Rhönkliniken wieder zu jenen Familien, die den Lebensstil auch finanzieren können, den sie sich leisten. Während der jüngere Bruder (im Adel unüblicherweise) das Vermögen betreut (den Wald) verschwindet er Ältere nach New York, kommt wieder und ein Wunder geschieht:
Selten hat die Berufung eines Bundeswirtschaftsministers für so viel Aufsehen gesorgt wie die des Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg. Er ist der Shooting-Star der CSU. Das hätten viele diesem Mann nicht zugetraut: innerhalb weniger Monate vom einfachen Bundestagsabgeordneten zum Generalsekretär und dann zum Berliner Kabinettsmitglied – und das mit 37!
Kritiker fragen nach seiner wirtschaftspolitischen Kompetenz. Er war Anwalt in New York, hat sich ein bisschen um die Vermögensverwaltung der Familie gekümmert und sich außenpolitisch profiliert.
Quelle: Süddeutsche
Was er in New York gemacht hat, weiß kein Mensch. Bei welcher Kanzlei er war, auch nicht. Aber wir finden einen der ganz großen Spieler im Konzernbereich, der die Rhön-Kliniken groß gemacht hat und auch sonst gerne aktiv am Umbau der Bundesrepublik mitwirkt:
Ein Aufsichtsratsmitglied der RKA, Brigitte Mohn, ist Mitglied der Geschäftsführung der Bertelsmann Stiftung, die einen ziemlich großen Einfluss nicht nur auf die Entwicklung des Gesundheitssystems zu haben scheint.
Die Bertelsmann-Stiftung veröffentlicht regelmäßig Umfragen, die nicht immer unumstritten sind. So erhielten Projekte der Stiftung schon einmal von nachdenkseiten.de den Preis der „Manipulation des Monats“.
Die Bertelsmann Stiftung hat u.a. mit dem Europäischen Praxisassessment (EPA) ein wissen schaftlich belastbares Instrument zur anonymen Selbstbewertung von Arztpraxen für ein zielgerichtetes Qualitätsmanagement zur Verfügung gestellt und ist außerdem dabei, ein Portal zu entwickeln, in dem sich Bürger über Angebot und Qualität von Krankenhausleistungen informieren können.
In einer neuen Pressemeldung vom 02.07.2006 fordert die Bertelsmann-Stiftung die Schaffung eines „Generalunternehmers Gesundheit“, der sowohl die medizinische als auch die finanzielle Gesamtverantwortung für den Genesungsprozeß des Patienten übernehmen soll. [1].
Quelle: Arztwiki
Auf einmal wurde ein von Verarmung bedrohter Landadeliger zu einem der reichsten Menschen Deutschlands … weil er zur richtigen Zeit auf das richtige Pferd gesetzt hatte. Woher das Geld für die Beteiligung kam, weiß ich natürlich nicht …. aber es hat sich wunderbar vermehrt und die Grundlage für ein großes Imperium gelegt, das bislang nur aus Bäumen bestand.
Bei der Privatisierung der Bundesrepublik hat er nicht nur gut verdient und fördert weitere Schritte in diese Richtung durch die „Privatisierung“ der Bundeswehr, er hat auch bei der Gesetzgebung schon mal ganz neue Privatisierungsmethoden ausprobiert:
Gereizt hat die Union auf den Vorhalt der SPD reagiert, Wirtschaftsminister Guttenberg (CSU) verschwende Steuergelder, indem er Anwälte mit dem Abfassen von Gesetzen beauftrage. Die Opposition spricht von einem „Bankrottbekenntnis“ und einem „Fall für den Rechnungshof“.
Quelle: FAZ
Ob nun beim Einsatz in Afghanistan, bei der Opel-Farce oder der Verquickung von Privatwirtschaft und Politik … überall folgt Guttenberg den Richtlinien der US-Politik.
Es beschleicht einen das Gefühl … das da jemand sehr dankbar ein ist.
2002, gleichzeitig mit seiner Wahl in den deutschen Bundestag für die CSU, wurde Guttenberg in den Auswärtigen Ausschuss des Bundestages berufen – äußerst ungewöhnlich für einen 31jährigen. Denn: Der Auswärtige Ausschuss ist ein hochsensibles und wichtiges Gremium: Er tagt ausschließlich hinter verschlossenen Türen und entscheidet über sicherheitspolitische (= den Einsatz des Militärs betreffende) Fragen. Die Zustimmung des Bundestages ist faktisch nur noch eine Formalität, da er bisher, wie offen zugegeben wird, in keinem einzigen (!) Fall von den Vorgaben dieses Ausschusses abgewichen ist.
Geholfen hat Guttenberg wohl seine Mitgliedschaft in der Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), ein Ableger des US-amerikanischen Einflussgremiums Council on Foreign Relations (CFR). Die von finanziell hochpotenten Kreisen gesponserte „Denkfabrik“ vertritt eine neoliberale, neokonservative Politik, die darauf abzielt US-amerikanische geostrategische Interessen durchzusetzen. Wichtige Themen sind der sog. „Kampf gegen den Internationalen Terrorismus“ oder die „Liberalisierung der Weltmärkte“. Nicht von ungefähr war George Bushs ehemaliger Vizepräsident Dick Cheney einige Jahre Präsident des CFR.
Quelle: bleib passiv
Die Kanzlei, die für ihn deutsches Recht gestalten sollte, ist kein unbeschriebenes Blatt … sondern ein ausführendes Organ der Korporatokratie:
Linklaters LLP ist die weltweit zweitgrößte[1] Wirtschaftskanzlei mit 30 Büros in 23 Ländern. Mit rund 540 Partnern und 2400 Anwälten berät die Kanzlei Unternehmen, Finanzinstitute und Regierungen bei Fragen im Wirtschafts- und Steuerrecht (Berufsträger 2800 (weltweit) 330 (Deutschland)). Sie wird in Londonzum Kreis der Magic Circle-Kanzleien gerechnet.
In Deutschland ist Linklaters an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main und München vertreten.
Quelle: Wikipedia
Es sind – so der Economic Hitman John Perkins – die einsamen, heimatlosen jungen Männer, die gerne von den Kosmokraten angeworben werden. Jene, die von ihren Eltern in abgelegenen Schulen „entsorgt“ werden und einen geheimen Groll in sich tragen, gleichzeitig aber wenig Kontakt zum Normalbürger wünschen.
Wenn ich mir das alles so anschaue … dann … hätte ich einen Anfangsverdacht. Schade das Theorien darüber verboten worden sind und nun sogar beim Nachrichtenspiegel-online von angeblich linken „demokratischen“ Kommentatoren abgestraft werden – sonst könnte ich mir vorstellen, das wir eine jener Geschichten, von denen Perkins aus Asien, Afrika und Südamerika berichtet gerade vor Ort erleben: die gezielte Implementierung eines Politiker zwecks Wahrung und Förderung der Interessen der Kosmokraten und der Korporatokratie.
Aber da solche Theorien ja verboten sind, gegen die guten Sitten verstoßen und man alles Übrige bei Marx und Darwin nachlesen kann, wollen wir uns mal nicht weiter mit dem schwarzen Baron beschäftigen. Vielleicht beten wir stattdessen ein paar Verse aus der Mao-Bibel?
Wie die Kontaktanbahnung zur Korporatokratie aussieht (und wie man zu Geld kommt) hat Jutta Ditfurth nebenbei mal erwähnt: