Politik

Rente mit 67 für Lebensraum im Osten … und der Preis steigt

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Für vernunftbegabte Wesen ist die Regel Nr. 1,  die sich aus der Unmenschenpolitik der Regierungen der letzten Jahrzehnte ergibt: SCHONEN SIE SICH. Undenkbar und unvernünftig, das man noch Berufe ausübt, die ein gewisses Risiko für die Gesundheit beinhalten. Jeder sollte wissen, das er das komplette Risiko im Falle einer Erkrankung selbst trägt.  Es war mal anders in diesem Land, da konnte man als Arbeitnehmer auch noch alles geben, weil man wußte: die Gemeinschaft (die ja von der eigenen Leistung profitiert) fängt einen wieder auf, falls Körper oder Geist mal versagen.

Heute jedoch müssen die Strategien anders sein: identifiziere dich nicht mit deiner Firma, denn sie ist dein Feind; liefere nicht 110% aber unternimm alles, das es so aussieht, denn du brauchst deine Kraft für die nächste Stelle und das Alter, greife soviel wie möglich ab – du wirst es brauchen können.

Aus Erkenne dich selbst muß schone dich selbst werden.  Schone dich selbst, sonst wird es kein anderer für dich tun.  Wir werden durch die Demotivationspolitik ein Volk von Hundertmeterläufern, denen nicht mehr der Sieg wichtig ist, sondern der Stundenlohn: man hat ja Zeit.

In Zukunft sogar noch mehr: die Rente mit 67 ist ein unverzichtbarer und alternativloser Bestandteil unserer Zukunft – und wir wissen doch alle jetzt schon, das für die jetzt dreissig-vierzigjährigen bis mindestens siebzig arbeiten müssen, um die Bankenrettungspakete abzuarbeiten.

Die Rentenkassen sind leer – aus ihnen wurder der Aufbau Ost bezahlt (alternativlos und unverzichtbar), wie zum Beispiel Prof. Paquet in dem Blog „Wirtschaftliche Freiheit“ beschreibt:

Im Zusammenhang mit den Renten ist etwas anderes schief gelaufen. Die Zusatzlasten wurden nicht über Steuern, sondern über die Rentenkassen finanziert. Es ist nicht einzusehen, dass die Gemeinschaft der Rentenzahler für eine historisch absolut einmalige Sondersituation bezahlen muss.

Nun, wir geben gerne.  Unsere Brüder und Schwestern im Osten sollte es ja gut gehen. Aber … haben die das Geld bekommen? Nein. Das ging an Westfirmen (international) genau  wie ihr Eigentum.  Das Geld für den Aufbau Ost haben wir aus ganz anderen Gründen gestiftet (und werden daran in den Lebensjahren 65 – 67 schmerzhaft denken):

In Ostdeutschland leben heute wohl etwa 400 000 Einwohner, die aus dem Westen gekommen sind. Das sind größtenteils Personen, die in relativ verantwortungsvoller Position sind. Die wären bestimmt nicht gekommen und mit ihren Familien geblieben, wenn man nicht schnellstens den Baubestand und die Infrastruktur erneuert hätte. Insofern waren die Steuererleichterungen und die Subventionen in der Baubranche richtig.

Wir haben also das Geld unserer Rentenkasse ausgegeben, damit … die Kommandoelite aus dem Westen besser mit dem Porsche über die Bahn heizen kann? Ernsthaft?

Nochmal schauen, was das gekostet hat:

Für die Kosten der Deutschen Einheit gibt es nur ungenaue Schätzungen. Für die Gesamtkosten (bis 2009) einschließlich der Sozialtransfers liegen die Schätzungen zwischen 1,3 und 1,6 Billionen Euro, jährlich um etwa 100 Milliarden Euro steigend.[1]. Ein großer Teil davon sind Sozialleistungen, die über Transfers in der Renten– und Arbeitslosenversicherung finanziert werden. Die reinen Aufbauhilfen aus spezifischen Programmen zur Verbesserung der Infrastruktur und zur Förderung von Unternehmen im Bereich der neuen Länder, der Aufbau Ost, summieren sich auf etwa 250 (bis 2004)[2] bis 300 Milliarden Euro.

Quelle: Wikipedia

250 000 Millionen Euro  für 400 000 Elitedeutsche? Pappnasen, die im Westen keine Chance mehr auf Pöstchen hatten, weil sie “ zu wenig drauf hatten“? Das macht 600 000 Euro pro Kopf.

Welche Tabletten muß ich schlucken, um diese Zahlen infarktfrei zu überstehen?

Der Professor Paqué weiß übrigens, wovon er spricht. Er gehört selbst zu den Auserwählten:

Karl-Heinz Paqué studierte von 1975 bis 1980 Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Saarbrücken und Kiel sowie der University of British Columbia; 1980 schloss er sein Studium in Kiel als Diplom-Volkswirt ab. In den folgenden Jahren arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel und, gefördert vom DAAD, als Research Fellow am Center for Study of Public Choice in Blacksburg (Virginia) (Leitung: Prof. James M. Buchanan). 1983 kehrte er als Wissenschaftlicher Assistent an die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Kiel zurück, wo er 1986 summa cum laude promovierte. Bis 1989 war er dort als Hochschulassistent tätig.

Nach einem Stipendium der DFG im Jahr 1990 leitete er von 1991 bis 1996 die Forschungsabteilung I Wachstum, Strukturpolitik und internationale Arbeitsteilung im Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel. 1995 habilitierte er sich und wurde 1996 auf den Lehrstuhl für Internationale Wirtschaft der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg berufen. Nach seiner Wahl in den Landtag Sachsen-Anhalt 2002 bis 2008 ruhte diese Tätigkeit. Paqué ist zum Sommersemester 2008 wieder auf seinen Lehrstuhl an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg zurückgekehrt. Seit 2010 ist er auch Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft; dabei trat er die Nachfolge von Birgitta Wolff, welche als Kultusminsterin ins Kabinett Böhmer wechselte, an.

Selbstverständlich zahlen wir gerne soviel Geld, damit der Herr Professor Paqué endlich seinen Lehrstuhl bekommt und in Ruhe zur Arbeit fahren kann.  So hatte sich auch Hitler den Lebensraum im Osten vorgestellt.  Jetzt haben wir ihn endlich … nur kleiner.  In dem Zusammenhang möchte ich noch mal auf die Einnahmesituation hinweisen.

Zur Finanzierung der Rollbahnen Ost hatten wir ja deren Firmenvermögen beschlagnahmt und verramscht. Normalerweise … bekommt man bei einer solchen Aktion ja was ´raus.  Wenn ich bei E-Bay was versteigere, bin ich das Teil zwar los, bekomme aber auf jeden Fall GELD.

Anders sieht es aus, wenn die bundesdeutsche Leistungselite die Angelegenheit in die Finger bekommte.

Bei der Gründung der Treuhandanstalt war man noch davon ausgegangen, dass der Verkaufserlös der Unternehmen die Kosten übersteigt. Der verbleibende Betrag sollte an die Bevölkerung der ehemaligen DDR ausgezahlt werden. Der Wert der 14.000 volkseigenen Unternehmen wurde 1990 auf 1,2 Billionen Mark geschätzt und im September 1990 kalkulierte die Treuhandanstalt die erzielbaren Veräußerungserlöse auf 600 Milliarden DM.[3] Bei der Auflösung der Treuhand am 31. Dezember 1994 ergab sich allerdings ein Defizit von über 200 Mrd DM. Dabei spielte unter anderem auch Wirtschaftskriminalität[12] eine Rolle. Außerdem wurden die Unternehmen nicht gegen Höchstgebot, sondern aufgrund der besten Arbeitsplatz- oder Investitionszusage verkauft.

Also haben die Unternehmen im Wert von 1 200 000 Millionen D-Mark verstaatlicht (das wären schon mal 1,2 Millionen Ossis, die theoretisch Millionäre geworden wären), deren Verkaufswert bei 600 000 Millionen D-Mark lag,  haben aber unterm Strich 200 000 Millionen D-Mark Verlust gemacht?

Und damit das möglich ist, haben wir für 250 000 Millionen Euro Infrastruktur gebaut? Alles aus Rentengeldern … und aus Geldern der Arbeitslosenversicherung? Na, dann wissen wir wenigstens, warum ein paar Millionen Westbürger durch Hartz IV enteignet und entwürdigt werden mußten.

Schone dich selbst … es wird niemand anders für dich tun.

Das ist die Lehre der letzten zwanzig Jahre. Die Jugend hat sie begriffen, glaube ich. YAHOO auch, denn dort findet man die richtigen Tips, wie es in Zukunft finanziell weitergeht:

Kleine Autos kaufen. Kleine Häuser kaufen. Keine Kinder kriegen. Keine Ausbildung finanzieren. Selbst für die eigene Rente sorgen.

Ratschläge an ein Volk ohne Zukunft.  Ganz offen an eins der reichsten Völker der Erde gerichtet.  Wahnsinn pur.  Und sogar die geistige Elite (hier: FAZ) klatscht ob der Alternativlosigkeit:

Um die gesetzliche Rentenversicherung in der alternden Gesellschaft finanzierbar zu halten, ist die Heraufsetzung der Altersgrenzen zwingend, die wie eine Rentenkürzung wirkt. Der Beitragssatz soll dadurch bis 2020 unter 20 Prozent und bis 2030 unter 22 Prozent des Bruttoeinkommens gehalten werden. Kommt die „Rente mit 67“ nicht oder wird sie aufgeschoben, müssten Steuer- oder Beitragszahler einspringen: Entweder der Beitragssatz müsste stark steigen, oder der Bund müsste seinen Zuschuss aus Steuern erhöhen, um die Renten zahlen zu können. Nach Berechnungen der Rentenversicherer wird der Anstieg des Beitragssatzes um etwa 0,5 Prozentpunkte vermindert. Die Beitragszahler sind ohnehin durch Aufwendungen für die private Altersvorsorge zusätzlich belastet.

Und was hat diese Elite mit dem Geld gemacht, das sie im Rahmen der Ausplünderung Ost verdient hat … der ersten großen Ost-Offensive seit der Schlacht am Kursker Bogen 1943 (die  auch verloren wurde)? Sie hat es im Rahmen windiger Spekulationen verbraten, Spekulationen, die uns jetzt die Lebensmittelpreise in die Höhe treiben und unser Geld entwerten, wie das Manager Magazin berichtet:

  • Die Spekulation verstärkt die realen Knappheiten und sorgt für dramatische Preisausschläge. So reagieren dieser Tage die Weizenmärkte extrem volatil auf Nachrichten über die erntegefährdenden Brände in Russland.
  • Die Notenbanken lassen die Entwicklung laufen. Insbesondere die beiden führenden Geldbehörden der Welt, die amerikanische Fed und die EZB, waren schon in der letzten Rohstoffkrise um die Finanzstabilität besorgt – schon damals war der Geldmarkt zusammengebrochen, was sie von entschlossenem Gegensteuern abhielt. Durch die andauernde Finanz- und Schuldenkrise sind nun neue Prioritäten neben das Ziel Geldwertstabilität getreten. Die Notenbanken selbst haben eine globale Überschussliquidität geschaffen, die nun die Nährlösung für die dramatischen Preisentwicklungen auf den Rohstoffmärkten darstellt.

Der ganze Wahnsinn wird mit unserem Geld bezahlt….letztlich aber mit unserer Lebenszeit und unserer Arbeitskraft. Wir rennen immer schneller um Hartz IV zu entkommen, dabei wartet es schon am Ende unseres Lebens auf uns. Nur die Tagträumer glauben noch an Sozialstaat 2030. Der Schulterschluß von Politik und Wirtschaft hat schon heute für andere Realitäten  gesorgt – und wer will, kann das auch wissen.

Noch haben wir die Wahl. Noch sind nicht alle Unterlagen vernichtet. Noch können wir uns unbequemen Tatsachen stellen und eine sehr häßliche Arbeit auf uns nehmen: den Saustall auszumisten. Das ist anstregend, das macht schmutzig und stinkt.

Die Alternative ist die Rente mit 80 für die heute zwanzigjährigen … und für die müssen die auch noch selbst einzahlen.

Um uns als egozentrisches Individuum zu retten, können uns die Ratschläge von Yahoo eine Zeit lang betäuben – wenn wir noch jung und naiv sind.  Aber als Bürger, Eltern und verantwortungsbewußte Individuen wissen wir, das viel Arbeit auf uns wartet – oder viel Elend.

Wir sollten die Arbeit wählen, auch wenn es weh tut, unbequem ist und vom Fernsehen abhält.  Wir brauchen Gesetze, die uns helfen, unser Geld wiederzubeschaffen.  Es ist nämlich nicht weg,  es ist nur … woanders.  Wir brauchen Menschen, die dem Geld nachspüren – die Diebe kennen wir zur Genüge.  Wir werden auch großzügig enteignen müssen, wo Gaunerei Vermögen angehäuft hat.  Das wird nicht leicht sein …  aber es ist alternativlos, ein einmaliger Akt der bürgerlichen Notwehr.  Wir brauchen harte Strafen für die Verschwendung von Steuer- und Beitragsgeldern … und das auch rückwirkend.

Der Lohn wird sein …. Bürgergeld. In kleinem Rahmen. Ein sicheres Leben in großem Rahmen. Selbstverwirklichung in den Berufen der Wahl – bei Wunsch auch mit der 12,5  Stunden-Woche ohne vollen Lohnausgleich. Zukunft mit großem Gestaltungsspielraum für ein kreatives, glückliches Leben, das sich allerdings (und hier kommt die Weltbühne ins Spiel) auf einen anderen Ressourcenverbrauch einstellen muß.  Äpfel aus Westfalen statt aus Israel wäre die Devise.

Unsere ganze technische und wirtschaftliche Macht würde uns erlauben, ein Paradies auf Erden zu schaffen – für die ganze Menschheit.   Momentan jedoch … marschieren wir in die entgegengesetze Richtung – und die Menschen wissen und sehen das.  Kein Wunder, das die drauf sind, wie die drauf sind.



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