als ich mich, eeh verspätet am samstag hinsetzen wollte um die dreckige wochenschau zu verfassen klingelte mein telefon. ein anrufer aus dem kohlenpott fragte mich, ob ich „das“ schon mitgekriegt hätte.
nein, ich hatte noch nicht mitgekriegt, das es auf der diesjährigen loveparade in duisburg zu einer massenpanik mit 19 toten und hunderten von verletzten gekommen war.
man mag jetzt sagen „nur 19 tote…, da sterben täglich mehr menschen an was weiß ich…“ aber, das will ich an diesem punkt nicht gelten lassen. und zwar aus mehreren gründen:
das wahnwitzige an dieser sache ist, das es bereits im vorfeld etliche & fundierte warnungen seitens der etablierten medien und von internetnutzern gab (s. hier z.b. den kommentar nummer 25 von Benno , am 20.07.2010 um 23:56 abgegeben), welche aber wohl aufgrund gigantomanischer, größenwahnsinniger ambitionen der verantwortlichen veranstalter und der stadtverwaltung duisburg ignoriert wurden. und ich bin geneigt zu sagen, das sie vorsätzlich ignoriert wurden.
die sich stellende frage an dieser stelle sollte jedoch nicht sein, ob wir solche groß- und massenveranstaltungen brauchen oder nicht. vielmehr sollte die frage lauten, wie eine veranstaltung dieser größe von einem fitness-studio-betreiber initiert und ein paar kommunalbeamten genehmigt werden kann. in einem land, in dem man ansonsten das beschriften einer hausfassade genehmigen lassen muss.
und die verantwortlichen von polizei und feuerwehr, die ja auf dem festgelände laut diesem blog noch nicht mal mehr übt (!) müssen sich die frage gefallen lassen, wieso sie nicht ihr veto gegen die loveparade 2010 in duisburg eingelegt haben.
vielleicht das noch zur erklärung: persönlich bin ich vor der großen kommerzialisierungswelle des techno in den frühen 90ern auf der loveparade gewesen. die durchaus positive erinnerung daran ist ein teil meines lebens. das, was jetzt hier passiert ist, ist wie wenn mir jemand in den hausflur pinkelt. und das.. mag ich nicht. und es macht mich traurig.
aus diesem grunde, fällt die dreckige wochenschau für die vergangene woche aus.