Sozialbudget von Asozialen hemmungslos ausgeplündert!
Na, das ist ja mal Grund für eine laute Schlagzeile. Das Sozialbudget ist ja dieses Jahr ein ganz großes Thema.
„JEDER DRITTE EURO“ so klagt und jammert die Schißbuchsenpresse und versetzt das Volk in Panik. Und alle wissen genau, wer gemeint ist: der asoziale Sozialschmarotzer in fleckigem ärmellosen Unterhemd mit der Bierdose in der Hand vor dem Fernseher, wo er hemmungslos Verblödungsfunk konsumiert.
Doch wie üblich … schießt das Volk weit daneben.
Denn wir üblich verwechselt es Sozialbudget mit Sozialhilfe, dem fast kleinsten Teil des Budgets.
Der wirkliche Täter … trägt entweder Anzug und Krawatte oder kommt mit einem Stethoskop daher:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,653048,00.html
Ärzte und Krankenkassen plündern den Gesundheitsfonds: Scheinerkrankungen breiten sich aus, Milliardenbeträge werden mit Hilfe manipulierter Diagnosen falsch verteilt.
Sozialbetrüger ist ja auch so ein Kampfwort der Neuzeit, doch leider betrügen Sozialbetrüger weniger als Leistungsträger. Vielleicht ist das sogar ein Richtwert: wer als Sozialbetrüger sehr erfolgreich betrügt, wird Leistungsträger.
Für Hartz-IV-Abhängige jedoch kaum zu schaffen, so wenig, wie die abgreifen könnnen.
Ärzte und Krankenkassen sind da viel professioneller.
Etwa 170 Milliarden Euro werden es am Jahresende sein, etwa 10 Milliarden Euro mehr als 2008. Der Betrag entspricht mehr als der Hälfte des Bundesetats.
Verglichen mit den 22 Milliarden, die die Arbeitslosen vom Staat bekommen, schon ein Leistungsträgerergebnis.
Und die Methoden sind außerordentlich elegant:
Seit das Gesetz vor neun Monaten in Kraft trat, nimmt die Zahl der Siechen und Gebrechlichen auf rätselhafte Weise zu. Es wird therapiert und diagnostiziert wie nie zuvor. Und niemand, so scheint es, achtet auf die Kosten.
Die Arzneimittelausgaben stiegen zuletzt um etwa fünf Prozent, die Krankenhauskosten um knapp sechs Prozent, die Ausgaben für ambulante Behandlungen um gut sieben. Herz-Kreislauf-Beschwerden verbreiten sich in einem Tempo, das man bislang nur von hochansteckenden Infekten kannte. Die Zahl chronischer Erkrankungen wie Asthma und Reflux ist auf gespenstische Weise nach oben geschnellt.
Wie gut, das ich gar nicht mehr zum Arzt gehe. Ich fürchte, man würde mir alten Mann gleich zwei Dutzend Krankheiten anhängen, deren Namen ich gar nicht aussprechen möchte. Allerdings habe ich eine hohe Wahrscheinlichkeit, Reflux, Asthma oder Kreislauferkrankungen zu bekommen.
Der Grund ist naheliegend:
Millionen Versichertendaten werden unter dem Aspekt der „Erlösoptimierung“ geprüft, wie es in einem Leitfaden für AOK-Mitarbeiter heißt. Ideal sind dabei Krankheiten, die niedrige Behandlungskosten verursachen, gleichzeitig aber mit hohen Zuschlägen aus dem Gesundheitsfonds belohnt werden.
Um welche Gebrechen es sich dabei handelt, haben die Krankenkassen mittels sogenannter Deckungsbeitragsrechnungen im Detail ermittelt. Mit einem durchschnittlichen Asthmatiker macht die Krankenkasse nach Abzug aller Kosten 192 Euro Überschuss im Jahr. Ein von Sodbrennen geplagter Reflux-Patient bringt 692 Euro Gewinn. Für Bluthochdruck sind immerhin 265 Euro drin
Da wundert es mich in der Tat, das Ärzte noch nicht auf den Straßen unterwegs sind, um Patienten einzufangen. Und die kostenbewußten Krankenkassen zeigen sich von ihrer besten Seite: plündert, wo ihr könnt, solange es noch geht.
Wie wäre es denn dann, wenn die Beteiligten einfach mal ein „Sonderopfer Sozialbudget“ entrichten?
So einen kleinen (aber nicht zu kleinen) Solidaritätszuschlag Sozialbudget? Immerhin verdienen sie ganz schön gut daran – und die Gier kennt keine Grenzen.
Kein Wunder, das nun auch die Rezession (die es nie gegeben hat, ebensowenig wie diese mediale Wirtschaftskrise) nicht mehr so schlimm ausfällt, denn den Pharmafirmen wird es ebenfalls angesichts der vielen neuen Kranken sehr gut gehen:
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,653484,00.html
Die Prognosen zur weiteren konjunkturellen Entwicklung in Deutschland gehen derzeit auseinander. Während die Allianz optimistisch in die Zukunft blickt, äußert sich der Internationale Währungsfonds eher skeptisch. Die Deutsche Bank liegt mit ihrer Vorhersage in der Mitte, während die Unicredit zumindest bis Mitte 2010 Entwarnung gibt.
Das ist das schöne am Sozialbudget … obwohl kaum jemand daran denkt … es führt auch immer zu einer gewissen Steigerung der Wirtschaftsleistung bzw. des Bruttosozialproduktes.
Der Normalbürger jedoch … bleibt zurück mit tausend Fragezeichen im Kopf.
Müssen wir wirklich alle krank werden, damit der Aufschwung kommt?
Ich persönlich … bete nur zu allen erreichbaren Göttern, das niemand die Pillen nimmt, die jetzt verschrieben werden.
Denn die werden einige wirklich richtig krank machen. Das jedoch ist zwar schlecht für das Sozialbudget, aber gut für das Bruttosozialprodukt.
Wenn aber irgendwann alle krank sind, dann kann ja keiner mehr arbeiten gehen.
Wieder schlecht für das Sozialbudget, aber wieder gut für das Bruttosozialprodukt … und die Arbeitslosenstatistik. Wer krank ist, ist ja nicht arbeitssuchend.
Irgendwie ruft das nach einem Slogan:
„AIDS für den Aufschwung! Infiziert euch für die Rettung aus der Krise!“
Einige Rentner haben das schon mal vorgemacht:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,653048-3,00.html
Einigen Kassen war auf ihrer Abrechnung mit dem Gesundheitsfonds aufgefallen, dass sich eine überraschend große Zahl ihrer Versicherten mit dem Aids-Virus HIV infiziert hatte.
Noch ungewöhnlicher war das Alter der Betroffenen. Fast alle Neuinfizierten waren deutlich älter als 65 Jahre. Sogar einige Greise von über 80 Jahren hatten sich noch mit dem Immunschwächevirus angesteckt, darunter auch die Mutter eines Krankenkassenmanagers. Dem verschlug es erst einmal die Sprache. Wieso hatte ihm seine Mutter nichts von der schlimmen Neuigkeit erzählt? Und hatte man nicht geglaubt, Aids verbreite sich eher im Fixer- und Strichermilieu als im Seniorenheim?