Alltagsterror

Die offene Gesellschaft und ihre Feinde, Blogger, Piratenpartei und Managereliten

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Was für ein markiger Titel: die offene Gesellschaft und ihre Feinde. Stammt von einem Adeligen. Sir Karl Popper.
Ein Werk, das die politische Kultur der Moderne sehr beeinflußt hat. Es ist nicht unumstritten … und ich möchte an dieser Stelle auch nicht zu sehr ins politisch-philosophische Detail gehen, das können andere machen – an anderen Orten zu anderen Zeiten. Mir geht es darum ein Ideal vorzustellen, das lebbar ist … und hierzu möchte ich mal etwas zitieren:

http://de.wikipedia.org/wiki/Offene_Gesellschaft

In Offenen Gesellschaften ist im Gegensatz zu ideologisch festgelegten, geschlossenen Gesellschaften, die einen für alle verbindlichen Heilsplan verfolgen, ein intellektueller Meinungsaustausch gestattet, der auch kulturelle Veränderungen ermöglicht. Daher sind Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit sowie eine strikte religiöse Neutralität von grundlegender Bedeutung für Offene Gesellschaften.

Institutionen sind zwar unumgänglich, müssen sich in Offenen Gesellschaften aber einer ständigen Kritik stellen und immer veränderbar bleiben. Der Nationalstaat ist in einer Offenen Gesellschaft lediglich ein momentanes Übel, das langfristig überwunden werden kann. Er soll eine ausreichende Grundversorgung sichern, vor allem aber eine egalitäre Gesellschaftsstruktur ohne die Herrschaft von „Eliten‟ ermöglichen. Popper schlägt als Maxime statt der Maximierung des Glücks die bescheidenere Minimierung des Leidens vor.

Die beste Staatsform ist nach Popper die Demokratie, die Popper neu definiert als eine Herrschaftsform, in der es möglich ist, die Herrschenden ohne Blutvergießen auszutauschen. Dies, und nicht etwa die Behauptung, dass die Mehrheit recht habe, sei der größte Vorzug der Demokratie.

Feinde der offenen Gesellschaft, sollte man ergänzend hinzufügen, sind Dogmatiker jeglicher Coleur. Ob links, rechts, religiös … egal. Die Freiheit des Individuums ist das höchste Gut der offenen Gesellschaft … und im Jahre 2009 sollte man dies nochmal gründlich hervorheben.

Ich mag sie, diese offene Gesellschaft. Sie ist lebendig, kann sehr humorvoll wirken … eine feine Sache, will ich meinen. Auch wenn sie manchmal seltsam anmutenden Blüten treibt und man mit Mitbürgern über Naziufos auf Mondbasen und Reptilienaliens unter dem nordamerikanischen Kontinent diskutieren muß, so ist sie doch besser als alles, was man zuvor entwickelt hatte. Ökonomisch entwickelt sie unter dem Zeichen des Liberalismus manchmal enorme Schwächen, weil sie vergißt, das auch Ökonomie … jedenfalls im Jahre 2009 … herrschende Eliten gebären kann, die ein Feind der offenen Gesellschaft sind.

Man sollte auch den Nationalstaaten immer eine wichtige Funktion vor Augen halten, die Liberale heutzutage gerne mal vergessen, deshalb hier nochmal ganz deutlich: Der Staat soll eine ausreichende Grundversorgung sichern, das ist sein Job, dafür haben wir ihn eingerichtet, dafür bezahlen wir ihn und dulden seine Gängeleien. Sonst … würden wir ihn nämlich überhaupt nicht brauchen, diesen STAAT. Wir könnten ihn und seine Diener ersatzlos streichen.

Als Freund einer offenen Gesellschaft diskutiere ich auch gerne mit Neonazis (weil es so sein MUSS, nicht weil es Spaß macht oder mir gefällt), aber ich möchte, das sie satt sind, nicht frieren und nicht unter einer Brücke schlafen müssen. Auch sollen sie keine Angst vor einer Zukunft haben, die sie hungern läßt.

Und was sich zum Beispiel Richter, Polizei und die ARGE in diesem Fall erlaubt haben, ist ein Schlag ins Gesicht der offenen Gesellschaft:

http://lingen-hartz.blog.de/2009/08/21/exekution-rechtsstaates-6770968/

http://www.scharf-links.de/41.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=6422&tx_ttnews[backPid]=7&cHash=1c6d9eeb82

DAS ist ein Fall, der meiner Meinung nach die sofortige Entlassung aller beteiligten Staatsdiener, die Eliminierung ihrer Pensionsansprüche auf ein Grundversorgungssicherungsniveau und eine Ermittlung wegen staatsfeindlicher Umtriebe rechtfertigen sollte…jedenfalls, wenn wir uns zu einer offenen demokratischen Gesellschaft selbst im konservativen Sinne des Gedankens bekennen wollen.

Aber die offene Gesellschaft hat ihre Feinde nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen … hier im Blogland. Man muß sie klar benennen und sie als solche Kennzeichnen, denn sie könnten mit ihren Methoden sonst ziemlich viel Unruhe stiften, die vollkommen unnötig ist – jedenfalls für eine freie, offene, demokratische Gesellschaft, die in Ruhe ihre x-beliebigen Meinungen austauschen möchte, um sorgfältig entscheiden zu können, ob es nicht Zeit wird, herrschende Eliten einfach mal abzuwählen.

Mein Blogfreund der Demokrat hat solche Feinde mal ausgemacht und vor ihnen gewarnt:

http://infokrieger-demokrat.blog.de/

Nun, ich habe mir auch die Mühe gemacht, nach diesen Möchtegern-Inquisatoren zu googeln und etwas tiefer dort in die Materie einzudringen.
Diese Leute haben es sich zur Aufgabe gemacht, kritische Foren und Blogs mundtot zu machen. Wer nach „mrbaracuda“ googelt, findet dort von denen wahre Freudentänze, wenn wieder ein Blog oder ein Forum entnervt aufgibt. Das Stänkersystem hat Methode und ich kann hier kritische Blogger nur warnen: Treten die in Erscheinung, lasst Euch nicht auf Diskussionen ein, sondern löscht sie gnadenlos. Gebt ihr denen mit Diskussionen erst einmal nach, übernehmen sie sehr schnell den kommentarbereich der Blogs und versuchen euch mit hohlen Argumenten das Wort im Munde umzudrehen und mundtot zu machen.

Hier treten Feinde der offenen Gesellschaft mit Methode auf. Ein schönes Beispiel für all jene, die die Methoden studieren und sich gegen sie wappnen wollen. Es gilt darum, den politischen Gegner zu entwürdigen, ihn mundtot zu machen, ihn als kranken, lächerlich dummen Geist dazustellen: eine Methode, die der „Stürmer“, das Presseorgan des dritten Reiches, vorbildich exerziert hat. Eine Methode, derer sich auch die Piratenpartei (leider) in breiter Front bedient … weshalb sie mir unheimlich bleiben.

Einige Beispiele? Hier habe ich mal „bekennende Piraten“, u.a. einen (jetzt ehemaligen)Bundesvorsitzenden, zitiert:

http://eifelphilosoph.blog.de/2009/05/04/piratenpartei-braune-wolf-schafspelz-6054191/

Och Mann Junge. Du hast dich damals im Forum total daneben benommen und uns alles mögliche unterstellt wenn irgendwer der in dem Forum saß deine schrägen oder ultrakommunistischen Ansichten nicht geteilt hat. Und nun sagst du den PIRATEN nach sie wären Nazis? Alter man hat uns ja schon zu den Anarchisten in den schwarzen Block gesteckt, aber Nazsi???? Du hast doch echt einen an der Klatsche, oder?

LoL, man merkt, dass du dich nicht wirklich auskennst.

Du hättest auch zum einem der Parteitage kommen können und dich dort mit den Leuten persönlich unterhalten. Dann hättest du sehr schnell festgestellt, dass es vollkommen absurd ist, der Piratenpartei rechte Umtriebe zu unterstellen.

Mensch, du Philosoph, du warst doch damals einer der Trolle. Dass du das jetzt wieder vorbringst ist da doch schon irgendwie interessant…

Ich muss allerdings ehrlich gestehen, dass ich nicht weiß, ob es überhaupt Sinn macht, hier mit dir zu diskutieren. Der Verlauf der bisherigen Diskussion gibt nicht gerade Anlass zu der Hoffnung, das könnte viel bringen.

Ich hatte dich echt im Guten in Erinnerung, Philosoph, aber was du hier schreibst ist echt der absolute Käse:

Nun … einige Monate später berichtete der Focus – und die Schreihälse wurden ruhig, der ach so gute, edle Pirat wurde aus der Partei ausgeschlossen.

Wer sich dieser Methoden bedient, ist ein erklärter Feind der Demokratie und der offenen Gesellschaft, wobei man der Generation Doof zugute halten muß, das sie weder mit dem einen noch mit dem anderen Begriff viel anzufangen weiß … aber gerade deshalb nicht das nötige Rüstzeug hat, Politik verantwortlich zu gestalten, so berechtigt die Forderung nach einem zensurfreien Internet auch sein mag.

Zurück jedoch zu jenen Feinden der offenen Gesellschaft, die der Demokrat ausgemacht hat … auch sie erklärte Feinde der Piratenpartei. Man könnte … wenn man wollte … die von „Piraten“ gegen den Eifelphilosophen geäußerten Schmähungen 1:1 umsetzen und hätte die Meinung jener Individuen über die Piraten, die nicht sonderlich helle sind, Kinderpornos horten und genauso inkompetente Idioten wie alle anderen auch.

Erklärte Gegner … gleiche Methode.

Feinde der offenen Gesellschaft. Es gibt sie rechts, links und in der Mitte. Die politische Positionierung sagt nichts über ihre Gesinnung aus … aber ihre Methoden. Und in sofern begrüße ich sehr das Angebot des Demokraten … und schließe mich ihm an:

Sollten irgendwo in unseren Blogs diese Leute auftauchen, sagt Bescheid … wir helfen Euch!

Es wird Zeit, das sich die Freunde der offenen Gesellschaft hinter sie stellen, bevor ihre vielen Feinde sie zersetzen.



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