Wirtschaft

Deutschlands Trauerspiel – Arbeit, Aufschwung, Lügenmärchen … Pudel und Rindviecher

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Jetzt sind sie ja weg, die Fahnen. Von einem Tag auf den anderen. Erst war noch alles voll, dann auf einmal mit einem Schlag: alles weg.  Kein Nationalstolz mehr? Oder schlug Merkels Sparpaket auch dort zu? Nun – ich hatte keine Zeit für Fußball. 14-Stunden-Arbeitstage hinterlassen ihre Spuren. Nun, ich arbeit gerne viel, weil es Sinn macht und es auch schön zu sehen ist, was man in wenig Zeit alles schaffen kann, wenn man die Arbeitsabläufe gut organisiert. 

Vielleicht hatte Deutschland ja verloren … oder aber die Fahnenschwenker haben gemerkt, das es insgesamt ein Trauerspiel ist.

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/automobil/0,2828,705453,00.html

Die Pkw-Zulassungen sind auf den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung gefallen. Besonders stark ist das Minus bei Kleinwagen. Trotzdem wachsen die deutschen Hersteller wieder, allerdings vor allem im Ausland.

Eine seltsame Entwicklung.  Man kann ja über die Deutschen sagen was man will, aber AUTOS sind denen doch schon immer wichtiger als KINDER gewesen. Was ist da los? Nun, das Manager Magazin hilft uns da nicht weiter. Aber vielleicht der STERN:

http://www.stern.de/news2/aktuell/mehr-hartz-iv-aufstocker-trotz-aufschwung-1581226.html

Trotz des Aufschwungs sind immer mehr sozialversichert Beschäftigte zusätzlich auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen. Nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) ist die Zahl der sogenannten Aufstocker in den neuen Bundesländern von 3,3 Prozent im Juni 2005 auf 5,1 Prozent im September 2009 gestiegen. Im Westen hat sich deren Anzahl im gleichen Zeitraum von 1,1 Prozent auf zwei Prozent fast verdoppelt. Damit bestätigte der DGB einen Bericht der „Leipziger Volkszeitung“.

Na, da haben wir doch mal eine Information die uns ein wenig erklären kann, was hier los ist. Sicher, wenn es für Arbeitskraft kein Geld mehr gibt, dann werden auch keine Autos gekauft. Wir sind schlicht und einfach pleite … und das war es dann auch mit den Neuwagen. Pleite? Nein, das kann ja gar nicht sein. Die Nachrichten brummen ja nur so vor Sensationsmeldungen über den deutschen Aufschwung.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,705479,00.html

Es wäre ein entscheidender Schritt aus der Krise: Die deutsche Wirtschaft könnte in diesem Jahr nach Einschätzung von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) weit stärker zulegen als angenommen. „Wir haben in diesem Jahr die reale Chance, dass es zwei Prozent Wachstum werden“, sagte Schäuble am Donnerstagabend in Berlin.

Offenbar betrifft dieses „wir“ aber nicht jedermann. Deutschland entwickelt sich ja zu einer Art Pflegestation für Kapitalpudel, für die das „Restvolk“ zu Nutztieren mutiert, die alle vier jahre die Farbe ihrer Melker bestimmen darf und den Rest der Zeit ständig neuen Abreiforgien ausgesetzt ist.

http://www.rp-online.de/politik/deutschland/Weniger-Netto-vom-Brutto-fuer-Arbeitnehmer_aid_879207.html

 Durch die schwarz-gelbe Regierung steigt nach Berechnungen des Bundes der Steuerzahler für Millionen Arbeitnehmer die Steuer- und Abgabenlast. Statt mehr Netto vom Brutto gebe es für alle Singles und Kinderlosen weniger. Dies sei das Ergebnis nach den Entscheidungen zur Gesundheitsreform, errechnete der Steuerzahlerbund. Zudem wirft der „Wirtschaftsweise“ Wolfgang Wiegard der Bundesregierung in der Steuerpolitik „Vertuschung“ vor.

Nun, an Vertuschung sind wir ja gewöhnt. Darum gibt es Nachrichtenspiegel-online ja überhaupt. Wäre ja sonst nicht notwenig, wenn man morgens einfach noch wie früher mal der Tageszeitung trauen darf. Es sind allerdings nicht alle Deutschen von den Zahlungen betroffen.  Zahlen darf wie üblich das deutsche Rindvieh, der Mittelschichtler. Zahlen dürfen auch jene, die infolge der verschiedenen Rationalisierungsorgien, die zwecks ständig steigenden Maximierungsphantasien von Kapitalerträgen veranstaltet wurden schon im Arbeitskräftesondermülldepot der ARGEn liegen.

Wer jedoch etwas mehr Geld hat, der ist für Politik  der kleine weiße Kuschelpudel:

Der positive Effekt auf die Steuerlast bringe umso mehr, je höher das Einkommen und damit der Steuertarif sei. Das erkläre, warum ein Single mit 150.000 Euro Jahresgehalt besser dastehe, als einer mit 40.000 Euro – wenn auch nur geringfügig.

Die paar Leute, die so ein Jahresgehalt haben, reichen aber nicht aus um die Binnennachfrage nach PKW zu befriedigen. Somit kann man sagen: es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Produktion aus Rationalisierungsgründen ins Ausland verlegt wird – neben Lohnkosten spart das auch enorme Frachtkosten … und gibt vielleicht noch Subventionen aus der EU.

Diese Pudel werden im Gegensatz zu den deutschen Mittelschichtrindviechern auch noch fein mit Geld gepudert, Mutti Merkels kleiner Liebling zu sein, zahlt sich halt aus:

http://reporter.zdf.de/ZDFde/inhalt/14/0,1872,1000046,00.html?dr=1

 Hohes Vermögen und niedrige Steuern – Wie Millionäre in Deutschland geschont werden.

Nun, diese Strategie haben ja schon die letzte Regierungen gefahren. Irgendwer hatte ihnen gesteckt, das eine finanzielle Schonung der Pudel die Rindviecher glücklich machen würde. Irgendwer? Nun – die führenden Ökonomen der Welt. Nur leider – haben die sich vollkommen geirrt.

http://www.handelsblatt.com/politik/nachrichten/realitaetstest-der-oekonomie-weniger-staat-mehr-krise;2615226

Die Studien von Reichlin und Stulz liefern empirische Belege für das Argument, dass die Mehrheit der Ökonomen zuvor die Selbstheilungskraft und Stabilität freier Märkte überschätzt hat. Eine Reihe von Volkswirten, darunter auch mehrere Ökonomie-Nobelpreisträger, ist ebenfalls überzeugt: „Der Glaube an den Markt und die Verachtung für Regierungen haben in unserer Disziplin oft die Fakten übertrumpft“, sagt zum Beispiel Paul Krugman.

Die Religion der „unsichtbaren Hand des Marktes“ hat halt fürcherlich versagt. Konsequenzen? Keine. Die Prediger und Priester dieser Religion sitzen weiter in ihren sicheren Tempeln und kassieren immer noch – gegen jede wirtschaftliche Vernunft – Millionen über Millionen … und dürfen davon noch viel mehr behalten als der Hartz IV-Aufstocker.

http://www.epochtimes.de/articles/2010/07/08/595738.html

Sieben Millionen Euro hat ein DAX-30-Unternehmen 2009 im Durchschnitt einer Studie zufolge an seine früheren Vorstandsmitglieder als Altersversorgung gezahlt. Dies entspreche im Schnitt noch immer der Hälfte der Bezüge der aktiven Vorstände, heißt es in einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Untersuchung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

Einmal Pudel – immer Pudel. Vier Jahre arbeiten, dann als Millionär den Rest des Lebens segeln gehen …. das ist die Philosophie der „Leistungselite“, von denen kaum einer einen 14-Stunden-Arbeitstag hat. Können die sich gar nicht leisten – sie müssen sich um Steuerflucht und Renditemaximierung kümmern. Realwirtschaft … ist denen doch egal. Hauptsache man hat theoretisch die Versorgungsansprüche eines Halbgottes von der Bank garantiert bekommen – den Rest zahlen die Rindviecher.  Noch nichteinmal zur Abschaffung der widerlichen Kaninchenmast konnte sich die Regierung durchsetzen:

http://www.presseportal.de/pm/17477/1644973/vier_pfoten_stiftung_fuer_tierschutz

Merkel und Westerwelle sagen ja zur Kaninchenfolter
Agrarausschuss des Bundestages gegen Verbesserungen in der katastrophalen Kaninchenmast

Und wenn die niedlichen Kaninchen schon nicht mehr geschont werden, dann sollten sich die Rindviecher der deutschen Mittelschicht erst recht keine Hoffnung mehr machen.

Also … ich weiß, warum die Fahnen weg sind. Habe da keine weiteren Fragen mehr.



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