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„Juden schießen wieder in die Köpfe“ Polska-Web und die jüdische Weltverschwörung

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Ich gestehe: mir fehlt was. Irgendwas ist mir abhanden gekommen. Vielleicht bin ich auch zu alt – oder nicht alt genug – um zu verstehen, was da jetzt wieder los ist….oder immer noch tobt, weil es wieder salonfähig ist. Gegen Juden zu sein, scheint ja  inzwischen auch Pflicht für jeden ordentlichen Linken zu sein, wer da nicht mitmacht, wird verbannt.  Ich gestehe, das ich dann gerne ultrarechts bin. Sehr gerne. Wenn es heißt, das man ultrarechts werden muß, um ein Volk vor der neuerlichen Vernichtung zu schützen, dann werde ich es eben.

Natürlich merke ich, da ich zum wiederholten Male Opfer bin. Opfer von Medien. Es gelingt mir trotz verzweifelter Anstrengungen nicht, mir ein Bild von Israels Verhältnis vom Gaza-Streifen zu machen und von den Zuständen, die dort herrschen, das nicht von der einen oder anderen Seite massiv gefärbt wurde.  KZ-Gaza geben Terroristenhochburg Gaza. Mangelversorgung gegen volle Regale und Märkte. Was ist wahr? Ich weiß es nicht, ich kann es auch nicht beurteilen….ebensowenig wie diese Aktion mit dem Konvoi, der die israelische Blockade durchbrechen wollte.

Es entspricht im Normalfall nicht den internationalen Gepflogenheiten, Blockaden, die von demokratisch gewählten Regierungen verhängt worden sind, mit Gewalt zu durchbrechen – denn das bedeutet Krieg. Durchbricht man diese Blockaden mit Zivilschiffen, riskiert man ein Massaker.  Würden Zivilschiffe versuchen, die Blockade des Iran zu durchbrechen, so würden sie auch Ärger kriegen…und nötigenfalls versenkt werden.  Politik ist kein Spielfeld für „Cowboy-und-Indiander-Aktivisten“, und nur weil man als Kavallerie auftritt, der die belagerten Siedler vor den Indianern schützen will, heißt das nicht, das man sich jetzt endlich selbst heilig sprechen kann.  Man greift hier massiv die Ängste derjenigen an, die die Blockaden ausgerufen haben…..und ignoriert sie, weil man sie für falsch hält.

Ich halte auch manches in der Politik für falsch, würde jetzt aber nicht ins Innenministerium marschieren wollen, um mal schnell ein paar Gesetze umzuschreiben oder einige Überweisungen für Bedürftige auszustellen. Blockadebrecher müssen sich mit dem Gedanken anfreunden, das sie wie Staubsaugervertreter sind, die trotz Verbot ein anderes Haus betreten.

Sie sind somit nicht allein – aber mitverantwortlich. Und vielleicht war alles noch schlimmer:

http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/aktuell/der_kalkulierte_maertyrertod_1.6157540.html

Genau dies war offenbar bei der Schiffsaktion intendiert. IHH-Chef Yildirim war laut einem jüngst erschienenen Bericht der israelischen Militäraufklärung auf der «Mavi Marmara», um den gründlich vorbereiteten Angriff auf die enternden israelischen Soldaten persönlich zu befehligen. Sein Stosstrupp von rund 40 Aktivisten schmuggelte Schlagstöcke, Messer, Steinschleudern und Glaskugeln auf das Schiff; zudem auch kugelsichere Westen und Gasmasken sowie einige elektrische Sägen. Nach dem ersten Funkkontakt mit den Israeli übernahm dieser Trupp die Kontrolle über das Oberdeck, von dem er alle anderen verbannte. Die Reling wurde zersägt, um sich mit Eisenstangen zu bewaffnen, aus den Feuermeldern wurden Äxte und aus der Kombüse Messer entwendet. Ein erstes israelisches Schnellboot, das sich der Schiffsflanke näherte, wurde attackiert und zurückgedrängt und so die Enterung per Helikopter provoziert. Welcher Empfang die sich abseilenden Soldaten erwartete, ist mittlerweile bekannt; laut israelischen Angaben haben die Türken gar als Erste das Feuer eröffnet. Die massive Gewaltanwendung der türkischen Aktivisten, das gehörte wohl ebenfalls zum Plan der IHH, sollte die Lage eskalieren lassen. Spätestens hier entpuppte sich die «humanitäre Hilfsaktion» als eine menschenverachtende Inszenierung mit dem Charakter einer Suizidmission. Yildirims Bauernopfer werden jetzt als Märtyrer verehrt. Der Rest, auch die Instrumentalisierung der ahnungslosen westlichen Helfer, ist zynische, aber erfolgreiche Politik.

Den Eindruck hatte ich auch. Von Anfang an.  Kein israelisches Mordkommando würde mit „Paint-Ball“ Pistolen an Bord kommen. Das macht keinen Sinn….es sei denn, man rechnet überhaupt nicht mit Gewalt. Wenn die dann aber losbricht … kann es heftig werden. Sturmgewehre auf Dauerfeuer gestellt hinterlassen immer deutliche Spuren – und allein auf einem fremden Schiff voller haßerfüllter Fanatiker können einem schon mal die Nerven durchgehen. Das ist der ganz normale Wahnsinn, der sich entwickelt, wenn man versucht, Probleme mit Gewalt zu lösen.

Natürlich weiß ich nicht, ob ich der NZZ hier folgen kann – auch in ihrer Beurteilung der IHH. Wem ich nicht folgen werde, ist Polska-Web, die heute mit dem Titel: “ Juden schießen wieder in die Köpfe“ auf sich aufmerksam gemacht haben. Ich würde das nicht so formulieren, weil nicht alle Juden israelische Bürger sind, aber die formulieren es extra so, weil sie die Meinung verbreiten wollen, das alle Juden schon immer und überall in den Kopf geschossen haben…..und nicht nur das:

http://polskaweb.eu/israelis-richten-jungen-tuerken-hin-78674673.html

Und Kopfschüsse aus nächster Nähe waren ja auch schon immer eine „Spezialität“ jüdischer Kommunisten und anderer Verbrecher aus Osteuropa, deren Nachfahren heute unseren ganzen Kontinent, Israel, Kanada und die USA politisch und wirtschaftlich beherrschen.

Aha. Und so etwas aus Polen. Da hat der Herr Adolf Schicklgruber (später nannte er sich Hitler) doch recht gehabt. Genau jener Adolf Schicklgruber, der auch die Polen ausrotten wollte. Na, da können die Polen ihm ja jetzt verzeihen, war er doch nur ein einsamer Widerstandskämpfer gegen die große böse jüdische Weltverschwörung.  Aber genau betrachtet … stimmt ja auch die gesamte Geschichtsschreibung nicht mehr.

Nach der festen Überzeugung von „Polskaweb“ starben von 1930 bis 1954 auch Hundertausende, wenn nicht gar Millionen deutsche und polnische Zivilisten durch ihre Hände. Ihnen gehörten damals wie heute die Medien und sie kontrollierten die Geheimdienste wie KGB, SB, Stasi, die Gefängnisse, Polizei und andere Sicherheitsdienste mit „eigenen Leuten“.

Aha. Das meinte auch der Herr Schicklgruber. Die stecken einfach hinter allem, diese Juden. Sie sind brutal, gemein, hinterhältig, einfach der Aussatz der Menschheit – wie man in Gaza gerade erleben kann und wie es sich bei dem Massaker im Meer  ja auch zeigte.  Die müssen einfach fort. Dann herrscht der Weltfrieden der wirklich guten Menschen und alle zusammen werden wir glücklich werden.

Polskaweb hat auch schon mal eine Liste mit Namen veröffentlicht, um die man sich dann wohl wird kümmern müssen:

Obwohl die meisten Juden in Europa nach dem Kriege ihre Namen änderten, finden Sie auch noch originale Namen, die Ihnen aus der Nachbarschaft, der Politik, Wirtschaft, dem Fernsehen oder Film durchaus geläufig sein dürften. Hierunter auch der Nachname der Mutter vor Angela Merkel, den Herrn Kohl, mindestens zweier Bundespräsidenten, von Bundes- und Verfassungsrichtern sowie vieler anderer deutscher Politiker aller Parteien der Vergangenheit und Gegenwart. Die Liste zeigt aber nur die originalen Familiennamen und keine Abänderungen hiervon. Mit wenig Phantasie finden Sie aber hier auch mögliche Kombinationen. Vielleicht entdecken Sie ja sogar, dass auch Ihre Vorfahren teils oder gänzlich Juden gewesen sein könnten.

So könnte der eine oder andere Kritiker Israels auf einmal überraschend feststellen, das sein Name ebenfalls auf der Liste steht. Wie peinlich. Auf einmal ist man von einem guten Menschen zu einem jüdischen Kopfschützen geworden. Mein Name steht nicht auf der Liste. Das schützt aber vor gar nichts, denn es gibt neben den Juden auch noch die Krypto-Juden:

Die Krypto- Juden, hierunter auch Leute wie z.B. ehemalige Ost- Bürgerrechtler, Pfarrerkinder usw. die am Hauseingang ein Jesuskreuz hängen haben und den Talmud unterm Bett verstecken, werden schon dafür sorgen, dass ihre Brüder auch diese jüngsten Hinrichtungen auf dem Mittelmeer schadlos überstehen.

Ich habe jetzt keinen Talmud unter Bett, aber habe einen im Bücherschrank gehabt. Vielleicht liegt er immer noch irgendwo hier herum. Ich besitze auch Bibeln – aber kein Jesuskreuz.  Ich denke aber, irgendwie wird man auch mir den Juden anhängen – und wenn der nicht geht, eben den Kryptojuden.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Menschen erschießen ist Mist. Immer und überall. Vorverurteilungen, Hasspredigten und blinder Aktionismus aber auch … immer und überall. Sie sind die Vorstufen des Erschießens. Dieser Ungeist hat schon einmal Millionen Menschen das Leben gekostet – alles Juden (ich fürchte aber, das mir manche jetzt mit der globalen Geschichtsfälschung kommen werden … und da fällt mir echt nichts mehr ein, außer: baut Schützengräben, die Naziufos kommen bald aus der hohlen inneren Erde!) . Und wenn die Entwicklung so weitergeht, dann werden wieder Millionen von Juden sterben.  Geht gar nicht anders.  Die sind so schlecht, diese Juden, die müssen einfach weg.

Als normaler Bürger sitzt man dazwischen … und fühlt sich sehr unbehaglich. Erst recht … wenn man sich erinnert, das man selber schon mal veräppelt wurde:

http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/medien/zeigen_vortaeuschen_manipulieren_1.6300017.html

Zu sehen war, wie sich am zweiten Tag der neuen Intifada im Gazastreifen ein Mann und ein 12-jähriger Knabe hinter einem Mauervorsprung versteckten, um vor Gewehrschüssen Schutz zu finden. Der Knabe starb dabei im Kugelhagel. Zumindest war dies der erste Eindruck, den die Aufnahmen hinterliessen, als sie blitzschnell durch die Medienkanäle in aller Welt schossen. Als ruchlose Täter standen die israelischen Soldaten da. Die öffentliche Empörung war gross.

Daran kann ich mich noch erinnern. Ich war auch empört. Und jetzt?

Schon bald äusserten allerdings Kritiker starke Zweifel, ob die Ereignisse wirklich so stattgefunden haben. Die Dokumentation der ARD zeichnet nach, wie Skeptiker die Bilddokumente minuziös analysierten und auf Ungereimtheiten hinwiesen. Die Recherchen zerstörten nach und nach die vermeintliche Evidenz der Bilddokumente.

Es sei «nahezu ausgeschlossen», so bilanzieren die ARD-Filmleute, dass israelische Soldaten den Knaben erschossen hätten. Was aber genau geschah, bleibt schwer zu eruieren. Töteten Palästinenser den Knaben, wie anhand der Analyse von Schusslöchern vermutet wurde? Täuschte man den Tod des Knaben nur vor? Es bestehen nämlich Zweifel, ob am Tatort überhaupt Blut zu finden war. Andere Aufnahmen aus Gaza zeigen zudem, wie Tote oder Verletzte, die auf einer Bahre getragen werden, sich plötzlich wieder problemlos auf ihren Beinen bewegen.

Jetzt muß ich mit der Tatsache leben, das man mich massiv angeschmiert hat.  Möglicherweise.  Und irgendwie habe ich das unangenehme Gefühl, der „Stürmer“ ist wieder zurück,  jenes NSDAP-Kampfblatt, das es so hervorragend verstand, Mitbürger mit jüdischer Religion zu entmenschlichen und aus ihnen brutale Bestien zu machen, die … wer kann das schon wissen … auch kleine Kinder essen.

Manipulation beherrschen mitlerweile wohl nicht mehr nur die USA allein. Und diese Tatsache macht urteilen generell unmöglich.

Aber … wozu muß man eigentlich urteilen? Na ja, manche stellen sich die Frage gar nicht. Sie urteilen erst und dann suchen sie Beweise für ihr Urteil. Gerecht … geht genau andersherum.

Und … wenn der „Stürmer“ wieder da ist, heißt das dann … das die braune Brut auch wieder Fuß faßt?

 

 



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