Das war ja zu erwarten. Nachdem Bundesarbeitsminister Scholz seinen Bericht vorgelegt hat und bekannt wird, das 40% der Bevölkerung von Transferleistungen leben, mußte der Ruf kommen: das geht so nicht weiter.
Zum Beispiel hier ist so ein Rufer:
Und man muß ja sagen: der Mann hat Recht. Es geht so nicht weiter. Das ist, denke ich, jedem vernünftigen Menschen klar. Letztens hatte ich ein Gespräch mit einer Leserin, die meinte – ich würde den Menschen nur Angst machen.
Nun, einerseits ist Angst an und für sich nichts schlechtes, sondern eine natürliche Reaktion auf eine Bedrohung, die enorme Kraft- und Willenssteigerungen zur Folge haben kann.
Andererseits … mache nicht ich Angst, sondern die Sachen von denen ich berichte, bzw. das Licht, in das ich diese Sachen stelle. Und das mache ich ganz bewußt so, weil auch ich weiß: es geht so nicht weiter.
Dazu braucht man noch nichtmal eine abgeschlossen Hauptschulbildung, um das zu erkennen. Wir müssen was ändern, sonst sind wir alle am Ende.
In den anstehenden brutalen Verteilungskämpfen um die letzten verbliebenen Euro (der angesichts des Schuldenberges dieses Landes auch nur eine Illusion ist) werden die primitiveren der Krakeeler erstmal jenen an die Wäsche wollen, die sowieso nichts haben: die Arbeitslosen. Und dann jenen, die sich nicht mehr so gut wehren können … körperlich: die Rentner und die Kranken.
Tote nimmt man billigend in Kauf … ohne es auszusprechen.
Aber Geld ist in diesem Land gleichzusetzen mit Essen, Unterkunft, Kleidung. Fehlt dieses, haben wir im nächsten strengen Winter … weniger Bürger. Und es sind doch sowieso schon zu wenig, deshalb holt man doch die ganzen ausländischen Arbeitnehmer ins Land. Irgendwie … Paradox, oder.
Nun, die größten Krakeeler kommen ja aus jenen Kreisen, die sich noch geradewegs mit irgendeinem Job über Wasser halten können. Kaum einer von ihnen ist jedoch mal auf den Gedanken gekommen, das auch er … nur Transferleistungen erhält. Zwar nicht vom Staat, aber von einer Firma.
Gut, wird er jetzt empört aufschreien: „Ich arbeite aber!“.
Aber Arbeit ist an sich … auch kein Wert. Das erfährt momentan jener Porsche-Feinmechaniker, der für ein Euro die Stunde Trampoline bastelt, die dann von einer Firma mit guten Gewinnen erfolgreich verkauft werden. Und das … ist die Zukunft eines jeden Arbeitnehmers, weil die nämlich angesichts der geforderten Rendite immer noch zuviel kosten.
Der Unsinn offenbart sich ja gerade in den Ein-Euro-Jobs, wo Arbeitslose lustige Puzzel zusammensetzen dürfen, um wenigstens beschäftigt zu sein.
Dabei … wäre Arbeit genug vorhanden. Aber kein Geld, um sie zu bezahlen. Und kaum eine Möglichkeit, Traumrenditen aus dieser Arbeit zu beziehen. Damit ist Arbeit, der zentrale Wert unserer Kultur … wertlos geworden. Wenn keiner dafür bezahlt (oder bezahlen kann) dann nützt auch alles Gezappel und Gestrampel nichts.
Wenn aber die Arbeit wertlos geworden ist und man mit Arbeit nichts mehr erwirtschaften kann, was Wert hat … dann ist unser ganzer Sozialstaatsentwurf Nonsens. Das sollte jedem klar sein … denn ein Faß, aus dem nur geschöpft wird, ist irgendwann leer.
Dann stellt sich aber die Frage: was sollen wir tun?
Aus den Kreisen der Sozialfaschisten kommt ja dann die ewig gleiche Antwort: Zwangsarbeit, in welcher Form auch immer. Aber diese Arbeit erwirtschaftet nichts. Wir können alle Arbeitslosen mit Zahnbürsten die Autobahnen schrubben oder mit Nagelscheren öffentliche Grünflächen beschneiden lassen … dadurch werden zwar gewisse sadistische Triebe manches Unmenschen befriedigt, aber nicht ein Euro wird verdient.
Wir brauchen aber zur Rettung unseres Gemeinwesens nicht Arbeit, sondern … Geld. Sonst nichts.
Ist Geld genug da, das wir die Einkommen der Arbeiter verdreifachen können, dann … erledigt sich der Rest von selbst und wir können selbst den unfähigsten Gimpel mit durchfüttern.
Ist aber kein Geld da … dann wird´s irgendwann eng.
Aber es ist Geld da. Die Deutschen sind so reich wie nie zuvor und werden immer reicher. Wir leben hier ja nicht in Somalia. Es gibt hier viele Werte. Nur … die haben in den letzten Jahren einen exklusiven Nutznießerkreis gefunden, von dem der Rest der Bevölkerung ausgeschlossen wurde … inklusive der Finanzämter.
Das kann man sich gefallen lassen – muß man aber nicht.
Wir brauchen keinen Sozialstaat, wir brauchen einen Neustart, weil das bisherige System an allen Ecken und Enden krankt. Viel zu viele kostspielige Nutznießer des Systems raffen sich viel zu viel zusammen, so daß insgesamt nur wenig übrgbleibt von dem Reichtum dieses Landes.
Also … müssen konstruktive Lösungen her.
Ein Beispiel?
Im Osten Deutschlands stehen ganze Dörfer leer, Städte sterben aus. Früher gab man armen Menschen eine Chance, indem man ihnen Land schenkte, das sie urbar machen sollten. Was spricht dagegen … die brachliegenden Immobilien interessierten Menschen zu schenken, damit sie sich dort einrichten können.
Momentan reißt man die Dinger einfach ab.
Was spricht dagegen … sterbende Baunerhöfe als Ökolandbetriebe an Interessierte zu verpachten … für ein Euro im Monat.
Aus leerstehenden Fabriken kann man prima Sozialprojekte machen … die mit ein wenig Unterstützung sogar was erwirtschaften können. Theater, Gaststätte, Unterricht, Kleingewerbe … wäre doch besser als Puzzeln, oder?
Selbstverwaltete Betriebe jeglicher Art … flächendeckend über das Land verteilt – das wäre eine soziale Revolution, die besser wäre als der alimentierende Sozialstaat, denn das Almosenempfangen schwächt gemeinhin nur das Selbstbewußtsein.
Natürlich gibt es da Probleme. Und Neider. Und unbefriedigte Sadisten. Aber von der Meinung von Neidern und Sadisten sollte man sich doch nicht eine Chance auf eine für alle lebenswerte Zukunft versauen lassen.
Und Probleme … sind eigentlich nichts anderes als Herausforderungen.
Es wäre eine ideale Zeit für soziale und wirtschaftliche Experimente jeglicher Art, eine Möglichkeit, aus einem Land ein Zukunftslabor zu machen, das … weltweit beispielhaft sein kann. Und dieses so gewonnene Know How … kann man weltweit vermarkten.
Und wer jetzt meint „wer soll das alles bezahlen“ dem sei gesagt: das kostet so gut wie nichts. Essen wird von der Natur umsonst geliefert. Wer selber anbauen kann, braucht keine Lebensmittelgutscheine.
Man braucht nur … Land. Mehr nicht. Und man könnte das gesunde Essen sogar weiterverkaufen. Und Häuser und Land existieren schon. Nur … die Verteilung ist momentan extrem ungünstig für die Entfaltung von Arbeitskraft.
Und sollte sich Leistung nicht wieder lohnen? Gilt das nicht auch für Arbeit? Sollte sich Arbeit nicht auch wieder lohnen? Wäre vielleicht besser, als mit Strafe zu agieren.
Und das meint ja … siehe Frankfurter Zukunftsrat … selbst der Clement, auch wenn ich nicht glaube, das er dabei an die „Belohnung“ des „kleinen Mannes“ gedacht hat.