Politik

Grundeinkommen? Zu teuer. Demokratie? Auch.

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Es ist ja immer ein beliebtes Thema von Gegnern des bedingungslosen Grundeinkommens, das selbiges ja überhaupt nicht finanzierbar ist. Da sei ja viel zu teuer. Und wenn ich den Satz des Kommentators weiter unten richtig verstanden habe, dann war auch der SPD-Kanzler Schröder, dessen Partei gerade versucht, einen Sturzkampfbomber an Sinkgeschwindigkeit zu übertreffen, der meinte: in Zeiten der Globalisierung können wir nicht mehr jeden Dödel mit durchfüttern.

An diese Lösung hatten die Initatoren der Gedanken eines Grundeinkommens für Bürger sicher nicht gedacht.
Das erste Mal habe ich von dieser Idee Mitte der siebziger Jahre von einem Ingenieur aus den USA gehört, der an der Automatisierung von Betrieben gearbeitet hatte. Er war der festen Überzeugung, das seine Arbeit der Menschheit einen großen Dienst erweisen würde, alldieweil sie fortan von der Arbeit befreit sein würden. Es war ihm klar, das in Folge seiner Arbeit die Arbeit verschwinden würde und somit die Menschen keine Existenzgrundlage mehr hätten, mit der sie ihren Lebensunterhalt verdienen könnten.
Für ihn war es vollkommen logisch, das die Industriestaaten in Zukunft um ein wie auch immer geartetes Grundeinkommen nicht herumkommen würden.

Pustekuchen.

In Zeiten der Globalisierung kann man einfach nicht mehr jeden Dödel mit durchfüttern, und ebensowenig seine bildungsfernen Blagen.

Ja, das ist auch einfach zu teuer. Wir brauchen Geld zum Aufbau einer Leistungsträgerelite, die ohne dieses Geld bedauerlicherweise auch gar keine Leistungsträger wären.

Und diese Kritik am Grundeinkommen brachte mich gleich auf die Idee … das auch die Demokratie einfach zu teuer ist.

Das ließe sich doch ganz anders lösen.

Wir haben ja schon gelernt, das in diesem Lande Politik sowieso von der Bertelsmannstiftung gemacht wird, die in erster Linie den Besitzern beim Steuersparen hilft und in zweiter Linie mit ihrer ganzen Finanz- und Mediengewalt die Geschicke des Landes lenkt.

Eine solche Macht muß man einfach respektieren. Wenn die sowieso schon so mächtig sind, wenn die sowieso schon indirekt die Geschicke des Landes lenken … warum noch den ganzen Politikzirkus bezahlen?
Fort mit diesen Münteferings, Merkels, Schröders, Clements, Schäubles, Westerwelles und wie die ganzen Tölpel so heißen, die ohne das Geld der anderen einfach auch nur Hungerleider wären.

Laßt uns nicht vergessen, das Demokratie nur ein historisches Experiment war, ein sehr junges zudem.
Wir könnten es einfach als gescheitert erklären und zu kostengünstigeren Experimenten zurückkehren und der Familie Mohn, der ja das riesige Bertelsmannmeinungsimperium gehört, die Königswürde antragen.

Das erspart enorm viele Kosten, z.B. für 15000 Lobbyisten in Brüssel, für Abgeordnete, ihre Mitarbeiter, politische Parteien, Länder- und Gemeindeparlamente … alles fort damit.

Ich stelle mir das im Prinzip so vor: wer das meiste Geld im Land hat, wird König. Das würde auch dazu führen, das mit den Besitzverhältnissen offener umgegangen wird. Dann … die nächsten zwölf Milliardäre … die werden der Fürstenrat. Und so wird das immer weiter heruntergebrochen bis zum Freiherr und Ritter.

Der niedrigste Adel muß jedoch auch Bedingungen erfüllen: ein repräsentatives abbezahlte Haus besitzen und allein von den Zinsen seines Kapitals leben können.

Außerdem ist das ganze auch urdemokratisch, denn anders als früher könnte jeder Dödel zum Freiherren aufsteigen … wenn er die Bedingungen erfüllt.

Regiert und verwaltet wird nur noch vom Adel, das sind sowieso Leistungsträger, deren Leistung sich ja wieder lohnen sollte, sie haben bewiesen, das sie Betriebe oder wenigstens ihre Finanzen erfolgreich managen können … sie würden dieses Land in ein goldenes Zeitalter führen, wenn man sie nur lassen würde.

Gut, man müsste überlegen, was man mit der Restbevölkerung anstellt, die lieber in der Schweinesule lebt.
Aber das … braucht man dann gar nicht mehr selber zu tun. Das überläßt man als generelle Richtlinie dem König … oder denen, denen die Leibeigenen der Zukunft dann gehören. Dann ist man das Problem nämlich auch los.

Zudem braucht man sich über die reichen Müssiggänger nicht mehr zu ärgern, denn die hätten fortan mit regieren und verwalten genug zu tun.

Außerdem haben die schon alle Häuser, von denen aus sie ihr Kapital regieren, also können sie auch problemlos Städte, Länder und Gemeinden übernehmen. Als Ausgleich für die Arbeit bekommen sie dann das Recht der ersten Nacht, wie üblich dürfen sie sich die neuvermählten Bräute erstmal selbst vornehmen,
bevor sie zur Leibeigenenproduktion freigegeben werden … und diese Frauen sollten das als eine Ehre begrreifen. Das werden sie auch … wenn ich noch mal die neuen Studien in Erinnerung rufen darf, das Frauen ja bei reichen Männern ganz besonders befriedigt werden.

Wir könnten uns den ganzen Regierungsapparat sparen, inklusive der Fernreisen, Prunkgebäude, Heerscharen von Staatsdienern … denn das kann der neue Adel alles selbst zahlen.

Insofern ist das auch eine angemessene Antwort auf die Krise. Regieren darf nur noch, wer es auch bezahlen kann.

Ein paar bittere Pillen wird man jedoch schlucken müssen – also Bürgerrechte … diesen ganzen demokratischen Mumpitz, der muß dann weg. Aber das interessiert ja sowieso immer weniger in diesem Land, wenn ich mir die fortlaufend sinkende Wahlbeteiligung anschaue.
Also: fort damit für Freiheit der Leistungsträger, Gleichheit der Leibeigenen und Brüderlichkeit des
neuen Kapitaladels.

So, denke ich mir, gelingts.

Und außerdem: wenn der König dann sagt: DIE KRISE IST VORBEI! … dann ist sie vorbei und ich muß nicht mehr kopflos durch die Medienwelt reisen und ihr Ende suchen.

Wenn Merkel sagt, die Krise ist vorbei, dann ist sie nur … wie gestern schon wieder … im Radio vorbei. Im Staatsfunk. In der echten Welt leistet die Krise dann weiterhin noch Widerstand, weil Merkel eben nicht die Autorität eines echten Königs hat.

Also…wem Grundeinkommen zu teuer ist, der sollte auch mal konsequent darüber nachdenken, das wir uns in Zeiten der Krise Demokratie überhaupt nicht mehr leisten können.

Die ist einfach zu teuer in Zeiten der knappen Kassen.

Und ehrlicher wäre es wirklich, wenn die, die sowieso die Macht innehaben, sie einfach auch ganz offen ohne kostspielige Umwege ausleben könnten.



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