Geisteswissenschaft

Der Grundkonflikt zwischen Religion und weltlicher Moral

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Mit oder ohne Religion können sich gute Menschen anständig verhalten und schlechte Menschen Böses tun; doch damit gute Menschen Böses tun, dafür braucht es Religion.

Steven Weinberg, Physiker und Nobelpreisträger


Eine Religion ist ihrem Selbstverständnis nach im Besitz der absoluten Wahrheit. Diese darf entsprechend nicht angezweifelt, sondern muß geglaubt werden – zumal sie ja das absolut Gute enthält. Ergo ist das Anzweifeln der Religion an sich bereits böse (es wirkt dem Guten entgegen) und muß bekämpft werden. Kritisches Denken ist unzulässig und muß dementsprechend unterbunden werden – vor allem, da die Religion auf Glauben basiert, also auf einem Modell, das man nicht auf Basis einer Wahrscheinlichkeits-kalkulation als wahr annimmt. Das kritische, skeptische Denken ist daher für die Religion äußerst gefährlich, weswegen es ja auch bekämpft wird. Dieses Denken wird aber normalerweise für etwas genutzt, das man als Erkenntnis der Wirklichkeit bezeichnen könnte – die wird also eingeschränkt bzw. als bedrohlich angesehen.

Gotteswahrheit steht über Menschenwahrheit – Glauben steht letzten Endes über Wissen. Entweder darf das Wissen nur eingeschränkt angenommen werden und muß sich der Religion unterordnen, oder es muß unterdrückt werden, und mit ihm selbständiges, kritisches Denken. Da ersteres nie umfassend durchgesetzt werden kann, bleibt nur die zweite Alternative. Wahrheit wird sekundär und ist ebenfalls der Willkür ausgeliefert, genau wie die Moral (s.o.). Dementsprechend wird auch die moralische Selbstbestimmtheit des Menschen, also das Recht, die eigenen moralischen Grundsätze zu definieren, verneint. Das Gewissen des Einzelnen hat nicht autonom zu sein, sondern von der Religion bestimmt.

Das heißt Hierarchie statt Demokratie und Gehorsam statt Verantwortung. Verstärkt wird dies durch die an sich schon hierarchische Ideologie, derzufolge die Götter oder oft ein Gott zur unabänderlichen Herrschafts-instanz gemacht werden. Aus der Geschichte ist bekannt, daß solche autokratischen Strukturen zwangsläufig Unterdrückung, Machtmißbrauch und oft Kriege hervorrufen, dies alles Erscheinungen, die sich nicht nur im Dritten Reich oder im Kommunismus beobachten ließen, sondern die auch aus der Geschichte einer jeden ausreichend mächtigen Religion bekannt sind.

..In der Welt von George Orwells „1984“ haben sich Idelogien den Weg zur Macht erobert, deren Ziel Machterhalt durch das Unglück der Menschen ist. Solche Ideologien existieren aber bereits seit Jahr-tausenden, sie sind Orwells Fantasien nur um die verlockende Belohnung und die drohende Bestrafung im Jenseits voraus. Der große Philosoph und Literatur-Nobelpreisträger Bertrand Russell bezeichnete die Religion als Haupthindernis für den moralischen Fortschritt in der Welt. Ich stimme dem zu…

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