Volkswirtschaft

Sozialabbau geht weiter … auch bei der Gesundheit

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Nun, Sozialabbau heißt natürlich nicht nur, das man Arbeitslose und Rentern außen vor läßt.
Auch die Gesundheitsvorsorge und die Bildung geraten ins Visier. Die Speerspitze macht diesmal der Herr Hoppe, Präsident der deutschen Ärzteschaft:

http://www.welt.de/politik/article3706462/Wie-Hoppe-Krankheiten-priorisieren-will.html

Schwere Krankheiten zahlt die Kasse, leicht muß man selber zahlen.

Natürlich gehen die Deutschen zu häufig zum Arzt. Natürlich werden hier zu viele Medikamente verordnet, die zudem auch in Deutschland noch am teuersten sind. Und natürlich verdienen deutsche Mediziner im nierdergelassenen Bereich noch sehr viel.

Aber dieses von Hoppe angedachte Prinzip könnte man 1:1 auch auf den Bildungsbereich übertragen:

Hauptschule ist kostenlos, Abitur kostet.

Da wird deutlich, wo die Reise hingeht.

Zivilisation nur noch für Reiche.

Ärztliche Behandlung nur noch für den Adel des Wirtschaftsfeudalismus.

Aber schauen wir uns mal die Kosten im Detail an:

http://www.welt.de/politik/article3510175/Deutsche-geben-252-Milliarden-fuer-Gesundheit-aus.html

10,4 % des Bruttoinlandsproduktes werden für Gesundheit ausgegeben, schon jetzt aber geben Privathaushalte deutlich mehr aus, nämlich: 13,5 %.

41,7 Milliarden für Medikamente, 10 Milliarden für Präventionsmaßnahmen.

Und die anderen 200 Milliarden?

Knapp 150000 niedergelassen Ärzte und Psychotherapeuten mit einem Durchschnittseinkommen von
120000 Euro im Jahr … da kommt schon was zusammen. Und 2009 … wie schön … können die Mediziner in diesem Bereich noch mal mit einer Steigerung von 10 % rechnen.

Während die Krise brummt (auch heute übrigens wieder mediales PingPong … vorbei … wird schlimmer …
kommt erst noch … ist von gestern) greifen die Ärzte mal wieder selbstlos in die schwächelnden Krankenkassen.

Das nennt man Solidarität.

Natürlich … ist dann weniger Geld für Behandlungen da. Selbstverständlich kann die Pharmaindustrie noch mit guten Zahlen aufwarten, selbstverstänlich sind überdurchschnittliche Steigerungen der Ärztehonorare in Zeiten schrumpfender Wirtschaftsleistung nicht zu hinterfragen.

Und da das Gesundheitssystem nur noch Füllhorn für Konzernkassen und Geldgier der Ärzteschaft ist, muß natürlich da gespart werden, wo man sinnvollerweise in dem System am besten sparen kann: beim Kunden.

Der soll seine „billigen“ Krankheiten jetzt gefälligst selbst bezahlen, denn an denen verdienen Ärzte sowieso nicht mehr soviel.

Eid des Hypokrates?

http://de.wikipedia.org/wiki/Eid_des_Hippokrates

Zitat:

Ärztliche Verordnungen werde ich treffen zum Nutzen der Kranken nach meiner Fähigkeit und meinem Urteil, hüten aber werde ich mich davor, sie zum Schaden und in unrechter Weise anzuwenden.

Auch werde ich niemandem ein tödliches Gift geben, auch nicht wenn ich darum gebeten werde, und ich werde auch niemanden dabei beraten; auch werde ich keiner Frau ein Abtreibungsmittel geben.

Scheinbar bald zu ergänzen um: für den der es bezahlen kann.

Nun, es gibt auch Ärzte, die sind mit 10000 Euro im Monat zufrieden:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,614699,00.html

Warum auch nicht. Verglichen mit anderen Berufen ähnlich langer Ausbildung (Lehrer zum Beispiel) ist das doch ganz in Ordnung. Zudem ist es ein sinnvoller Beruf mit vielen Freiheiten, den andere auch für weniger Geld machen würden.

Aber selbst die angekündigten Steigerungen sind den Kollegen dieses bescheidenen Mediziners zu wenig:

http://www.sueddeutsche.de/politik/449/461077/text/

Da schimpft der KV-Chef Bayern (Jahreseinkommen: 238000 Euro) erstmal auf die Politik. Habe ich schon erwähnt, das zu seinem Einkommen noch prinzipiell das Einkommen seiner Praxis hinzukommt? Wäre jedenfalls in NRW möglich.

Ist Geldgier eigentlich eine Krankheit?

Sollte man schnell behandeln.



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