Freitag, 6.12.2013. Eifel. Ich rechne nicht groß damit, dass diese Zeilen jetzt jemand lesen wird – in der Überschrift steht ein deutsches Tabuwort. Nein, nicht das Wort an und für sich ist tabu, sondern die Beschäftigung mit dem Thema. Die NS-Zeit wurde in Deutschland als Unfall verbucht und zu den Akten gelegt. Was wissen wir darüber? Es gab einen Führer – Hitler – der von der Vorsehung geschickt wurde, um das deutsche Volk zu erlösen: eine gelungene Kopie des christlichen Erlösermythos, aber endlich mal ein Erlöser mit robustem Mandat, der die bösen Menschen effektiv in die Schranken weist. Viele Tierversuchsgegner haben ihn gewählt, weil er so tierlieb war.
Was wissen wir noch? Er hat durch seinen Überfall auf Polen einen Krieg angezettelt, das größte Menschenschlachten der Weltgeschichte. Na – mal aufzeigen: wer weiß noch, dass Polen zum gleichen Zeitpunkt im Osten von Russland angegriffen wurde? Wird nicht so oft diskutiert, passt nicht ins Erklärungsschema der Siegermächte, die seltsamerweise im Rahmen ihres Bündnisses mit Polen nur Hitler den Krieg erklärten – nicht aber der mächtigen Sowjetunion. Hatte man wohl einfach vergessen – oder hoffte, man würde den Krieg gegen Deutschland schnell gewinnen. Ich fand: für werteorientierte Demokratien waren solche Entscheidungen sehr seltsam. Für die kapitalistischen Kreise waren sie allerdings schon recht nützlich, erst recht, als Hitler – wie in Mein Kampf versprochen – die Sowjetunion angriff, mit der er eigentlich verbündet war. Auch so eine seltsame Entscheidung, die die Generalität verzweifeln lies: der Zwei-Fronten-Krieg war nicht zu gewinnen – auch nicht für eine solch leistungsfähige Industrie, die bis zum Ende des Krieges (trotz Bombenangriffen, die hauptsächlich die Zivilbevölkerung trafen) immer mehr Waffen produziert hat, die immer schneller vernichtet wurden (siehe weltkrieg.2).
Was noch? Nun – er hat die Juden ermordet. Millionenfach. Kürzlich wurden mir neue Zahlen angeboten (deutlich weniger): ich habe dankend abgelehnt. Ich kenne den Alltag im Dritten Reich durch viele Erzählungen aus der Familie – das reicht mir. Selbst wenn nie ein Jude im Gas gestorben ist: diese Zeit war auch so grauenvoll. Wer nicht mitmarschierte, wurde abgeholt. Manche gingen ins KZ, manche kamen ziemlich ramponiert wieder, andere verschwanden für immer – und man durfte nicht drüber reden, sonst wurde man selber abgeholt.
Was wir nicht wissen? So gut wie gar nichts. Wir wissen alles über diese Zeit, sie ist exzellent dokumentiert. Wir dürfen nur nicht darüber reden. Erinnert an früher. Eine Folge der Weltraumkomödie „Star Trek“ wurde in Deutschland verboten, weil ein Mister Spock sich positiv über die Arbeitsleistung des Volkes unter Hitler ausgesprochen hatte. Heute freuen wir uns wirklich über die Arbeitsleistung, beständig werden neue Rekordzahlen an Beschäftigten verkündet – verschwiegen wird, dass sie immer wenigern verdienen und der Konsum in Folge in Zehn Jahren um 15 % eingebrochen ist, was man mühsam mit massiven Preissteigerungen vertuscht, damit wenigstens die Bruttozahlen beim Binnenkonsum steigen.
Wir wissen, dass Adolf Hitler Förderer hatte: die Thule Gesellschaft, ein illustrer Kreis, der bei der Nominierung des Führerkandidaten einen enormen Einfluss hatte. Sie brachten auch das Hakenkreuz in die Bewegung ein.
Auch hierüber dürfen wir nicht mehr reden. Hitler ist – so unser Schulwissen – vom Himmel gefallen und konnte aufgrund seiner brillanten Reden das ganze dumme Volk verführen.
Andere Beobachtungen dürfen wir nicht diskutieren, andere Perspektiven werden gar nicht erwogen. Folgt man den staatlich legitimierten Auslegungen der Geschichte (die immer und überall von den Siegern der Schlachten geschrieben wird), handelt es sich hier nur um einen dummen Unfall der Geschichte, der nur mit Deutschen funktioniert und über den man am Besten gar nicht spricht.
Das hier eine Religion praktiziert wurde, wird überhaupt nicht zur Kenntnis genommen. Das es Hintermänner gab, die gezielt nach einer Gestalt suchten, die die verbale Kraft hatte, die Rolle des Erlösers glaubhaft zu spielen, auch nicht. Woher der kleine, unbedeutende Gefreite und verhinderter Aktmaler überhaupt seine rhetorische Kraft bekam, wird ebenfalls nicht weiter hinterfragt. Es wird eine Interpretationsschablone genommen und die Geschichte wird mit aller Kraft hineingepresst – und wehe, man zweifelt daran: sofort ist man selbst ein Nazi.
Nun – ich zweifle nicht an der offiziell erzählten Geschichte. Ich habe nur gelegentlich einen anderen Rahmen – hier einen religiösen. Wo uns eine Vorsehung einen Führer zur Erlösung des deutschen Volkes schickt, ist religiöser Glaube am Werk, ein Glaube, der geschickt aufgebaut wurde. Hier waren Profis am Werk, die die Gestalt eines Erlösers – nach alten mythischen Mustern – fabrizierten, der das tat, was er wie alle vor ihm tun mußte: den Heldentod sterben, sich opfern für seine Idee, damit sie glaubhaft wird.
Hat – so gesehen – perfekt funktioniert.
So erklärt sich, wie selbst heute noch gebildetet Menschen der Faszination des „Vorsehungssohnes“ erliegen können – sogar … wie im Dritten Reich oft erfahren … seine politischen Gegner.
Es ist schlimm, dass wir so wenig über die Zeit reden – so können wir auch nichts aus ihr lernen, ihre Bedeutung nicht vollständig erfassen und ihre Warnungen nicht verstehen, ja, wir verbieten sogar amerikanische Filme, die zum Nachdenken anregen könnten.
Das dieses System eine Höchstleistung aus Arbeitern und Angestellten herausgepreßt hatte, war nicht unbemerkt geblieben. Die Methode war denkbar einfach: Arbeitslosigkeit wurde als Straftat, noch besser: als Sünde darstellt, als Sünde am Volk, das gerade dicht davor war, erlöst zu werden. Eine Einheitspartei, die viele moderne gesellschaftliche Strömungen in sich vereinte (auch – neben vielen anderen – Nudisten und Vegetarier, denen man Judenmord auf den ersten Blick gar nicht zutrauen würde), die eine Zukunft versprach neben den versagenden Systemen Kommunismus und Kapitalismus, eine Zukunft, in der jeder ein Auto und ein Radio bekam.
Dazu gab es die absolute Kontrolle: die Partei war überall präsent. Presse, Behörde, Polizei, Schule, Regierung – ein Staat im Staate mit eigenen Sicherheitskräften. Undenkbar sollte werden, dass die Bürger sich ohne Aufsicht des örtlichen Priesters – Entschuldigung – Gauleiters – über ihre eigenen Ansichten austauschten, was zu glauben war, wurde über das Radio mitgeteilt. Wer anderes als das erlaubte Radio hörte, wurde verhaftet und verschwand für immer. Die große Koalition der Bessermenschen duldete keine Kritik: das geht bei Gut- und Bessermenschen ja auch schon vom Prinzip her nicht – kritisiert man „Gute“ kann man ja selbst nur „Böse“ sein, das ist zwingend logisch; und mit Bösen sollte man besser nicht reden, das bringt sowieso nichts.
Merke ich jeden Tag.
Ich rede oft über den Nationalsozialismus, weil ich ihn für die große kopernikanische Wende in der Menschheitsgeschichte halte: für die konsequente Umwertung aller Werte, die das Christentum mit Mühe aufgebaut hat, für die Vernichtung aller Werte, die die Aufklärung sich in mühsamen Diskurs erarbeitet hatte, für einen groß angelegten Versuch, die Wertedebatte der Menschheit ein für alle mal zu vernichten: der Gegenschlag der Aristokratie, die Rache der Entmachteten. Sie haben auch nicht verloren – sie haben gewonnen. Im vom Krieg geschundenen Deutschland gelang es – wie in einem riesigen Feldversuch – jenen Strukturen Leben zu schenken, die ansonsten in „Schöne neue Welt“ oder – später – in „1984“ als Horrorvisionen in der Literatur erschienen.
Er hat alle Träume einer besseren Welt durch Aufklärung, Bildung und Demokratie zunichte gemacht – mit einem großen Schlag.
Der Mensch – zuvor noch Gottes Ebenbild – wurde zur bösen Masse, die nur durch vom Vorsehungsgott auserwählte Bessermenschen in Zaum gehalten werden konnte. Er wurde – wie schon zuvor zu Zeiten des Adels – in Kategorien der Nützlichkeit gemessen und im Rahmen der vorherrschenden Philosophie der organisierten Vernichtung zugeführt, wenn seine Rendite zu niedrig war. Alle schauen immer auf die Juden, die Hitlers Wahn und dem in Europa immer gern gesehenen Antisemitismus zum Opfer gefallen waren – dabei fallen die anderen völlig heraus: die Aktion T4 keine Kleinigkeit, der brutale Kampf gegen kranke Menschen begann schon 1933 mit dem Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses, das 400 000 Zwangssterilisierungen nach sich zog.
Instrument dazu war „die Partei“ – ein Politikkonzern, gegliedert und mit eindeutigen Emblemen versehen wie alle modernen Konzerne. Faschismus sei die opitmale Kooperation von Konzernmacht und politischer Macht,habe ich mal gehört. Vielleicht ist aber „Partei“ nur ein Ableger von Konzernmacht zur Kontrolle der Bevölkerung?
Natürlich wird es keinen neuen Hitler geben: der ist tot und hat seinen Zweck erfüllt. Es wird auch keine neue NSDAP geben – so blöd sind wir nicht. Die haben wir sofort verboten – und viele glauben, damit ist der Faschismus ein für alle mal aus der Welt.
Dabei haben wir schon wieder eine zentral gesteuerte Bewegung, die Arbeitslosigkeit als Sünde begreift. Wir haben Parteien, die durch „Fraktionszwang“ im Bundestag die einst so wichtige Unabhängigkeit der Abgeordneten gezielt aushebeln und so die Macht im Staate nur einer Hand voll Politikdarstellern überläßt, die schalten und walten können wie sie wollen – sogar völlig gegen ihre eigenen Wahlaussagen.
Damit nicht genug. Im europäischen Rahmen erdulden wir, dass ungewählte Kommissare (mit superguten Absichten) bis in unser Wohnzimmer hineinregieren und bestimmen, welche Glühbirne dort hängt, wie krumm die Gurke ist und wie viel Salz im Brot sein darf: diese Macht hätte den Führer glücklich gemacht. Demokratien sind da eigentlich toleranter, vielfältiger, bunter. Manche Dinge erreichen uns allerdings so gut wie gar nicht, siehe Telegraph:
Exclusive: Essex social services have obtained a court order against a woman that allowed her to be forcibly sedated and for her child to be taken from her womb by caesarean section
Dürfen wir eigentlich Arbeitlosen erlauben, sich hemmungslos zu vermehren? Wie viel Sozialromantik kann der Staat eigentlich finanzieren?
Wissen Sie eigentlich, dass der Nationalsozialismus durch den inflationären Gebrauch des Begriffes Sozialromantik schon wieder einen Stiefel in der Tür der Gesellschaft hat – für eine neue Aktion T4?.
Wussten Sie, dass Hitler die Aktion T 4 aufgrund kirchlichen Protestes abbrechen lies – und zwar auf dem Höhepunkt seiner Macht?
Was hat man daraus gelernt?
Für die Errichtung des perfekten feudalkapitalistischen Gesellschaftssystem (das wir jetzt zum Zwecke der Warnung „Nationalsozialistisch“ nennen, weil der Feudalismus durch „Goldene Blätter“ tagtäglich enorm verharmlost wird) müssen die Kirche eliminiert werden, ein gezielter Atheismus ist da unvermeidbar, sonst kann man die Sozialromantik nicht ausrotten. Damit die Aktion T4 weiterlaufen kann, brauchen wir ein besonderes Weltbild – das eine private Stiftung den Mächtigen der Republik bei den Salzburger Festspielen erklärt, siehe Giordano-Bruno-Stiftung:
So wissen wir heute, dass das „Ich“, das uns so ungeheuer wichtig erscheint, bloß ein virtuelles Theaterstück ist, das von einem blumenkohlförmigen Organ in unseren Köpfen inszeniert wird. Diese Inszenierung ist so überzeugend, weil sie sich im Verlauf der Evolution als nützliches Instrument für das Überleben des Individuums in komplexen Gruppen erweisen hat, weshalb es kein Wunder ist, dass das, was wir unser „Ich“ nennen, wesentlich durch die Zuschreibungen der Gruppe bestimmt ist, in der wir leben.
Gibt es kein Ich, gibt es keine Menschenwürde, die es zu schützen gilt. Gibt es keine Menschenwürde, gibt es keinen Grund, die unnützen Esser weiter durchzufüttern. Ist ja auch nicht weiter schlimm, so der Redner weiter, weil wir unsere Atome ja ewig existieren. Aber die Gruppe, die bestimmt unser Ich. Wie die Partei.
So wird langsam, Baustein für Baustein, das alte System neu errichet – diesmal aber größer, perfekter, tödlicher. Das nächste Mal fangen wir mit ganz Europa an – oder vielleicht sogar der ganzen Welt.
Wir geben dem Volk „Nationales“ – mit „Fussball“ als Ersatz für Politik und Religion. Wir geben ihnen was „Soziales“ – das unbeschreibliche Gefühl, Mitglied der Gemeinschaft zu sein, die den Exportweltmeisters stellt.
Und hinten herum basteln wir an NS 2.0, wo die Partei das Volk im Namen der Lobbyisten völlig im Griff hat. Wer nicht gehorcht, wird nicht mehr abgeholt, sondern einfach entlassen. Die Pathologisierungsmaschine der Jobcenter besorgen den Rest – bis der Mann zerrüttet in der Anstalt sitzt.
Zu weit hergeholt?
Es gibt sogar eine weltweit tätige Verschwörergruppe, die gezielt an den notwenidgen geisten Grundlagen des Systems arbeitet: die „Brights“, die den hellen, blonden Arier ersetzen. Erstmal führen sie einen Kampf gegen die „Religioten“, damit niemand die nächste Aktion T 4 vermasselt. Einfach mal nachlesen: in einhundert Jahren – nach den Aktionen T5, T6 und T7 – wird man diese offenen Worte mit anderen Augen lesen, hier die Ziele dieses Kampfbundes, zu finden auf ihrer eigenen Website:
- Das Verständnis und die gesellschaftliche Anerkennung des naturalistischen Weltbilds, das frei von übernatürlichen und mystischen Elementen ist, zu fördern.
- Die öffentliche Aufmerksamkeit darauf zu richten, dass Personen mit einem solchen Weltbild wichtige gesellschaftliche Entscheidungen mit positiven Aktionen beeinflussen können.
- Die Gesellschaft dazu zu bewegen, dass sie die vollständige und gleichberechtigte Teilhabe solcher Individuen eintritt
Ein offenes Programm seelischer Arier zur Machtergreifung – und keinen störts.
Sucht man den Grund dafür, warum eine aufgeklärte grüne Bewegung wie in Deutschland auf einmal Bomben auf Zivilisten wirft, Renten streicht, Märkte dereguliert oder Arbeitslose kriminalisiert, so wird man hier fündig.
Natürlich sind diese Bewegungen immer „gut“. Der Nationalsozialismus war auch „gut“ – nach eigenen Aussagen. Schaut man genauer hin, so sieht man, wie perfekt der Naturalismus in die Ideologie des NS-Staates passt – und von diesem auch befördert wurde.
Der Naturalismus ist die Auffassung, dass die Welt als rein naturhaftes Geschehen zu begreifen ist. Diese Annahme, die oft auch durch den Spruch Alles ist Natur pointiert wird, lässt für sich genommen offen, wie der Begriff der Natur zu umgrenzen ist. Versteht man unter „Natur“ allein die physische Natur, so ergibt sich aus dem Spruch Alles ist Natur eine materialistische oder physikalistische Position. Derartige Theorien vertreten, dass auch der Geist oder das Bewusstsein Teil der physischen Natur sei oder, alternativ, gar nicht oder höchstens als Illusion existiere.
Als Naturalismus kann seit dem frühen 17. Jahrhundert jede Lehre bezeichnet werden, die allein die Natur zum Grund und zur Norm aller Erscheinungen erklärt.
Da hätte der Führer gejubelt: die allmächtige Natur (auch Vorsehung genannt) gibt den Menschen die Gesetze, nach denen er leben soll. Das allgegenwärtige Recht des Stärkeren, des Gesunden, des genetisch optimalen Menschen schlägt christliche Sozialromantik, die jedem Rollstuhlfahrer einen Platz an Gottes Seite verspricht.
Auch die Methodik der „Brights“ erinnert an den „Stürmer“ und gebärdet sich weit jenseits jeglicher Wissenschaftlichkeit – wie alle zielgerichtete Dogmatik, siehe Wikipedia:
Der Philosoph Peter Strasser kritisiert die Brights von einem agnostischen Standpunkt aus: Mit Kant macht er auf die Grenzen unseres metaphysischen Wissens aufmerksam. Naiv findet er die Bibellektüre der Brights; sie würden nämlich die Bibel lesen, wie ein Fundamentalist dies tun würde, nämlich wörtlich.
„Gott ist doof, weil ich die Bibel wörtlich nehme“ – kurz gefasst.
Es geht aber auch nicht um jene schönen Worte, die öffentlich gemacht werden.
Es geht um NS 2.0, welches unaufhaltsam und alternativlos kommen wird, weil wir den Nationalsozialismus verdrängen, statt ihn zu verstehen. Er kommt wieder – mit großen Schritten. Er bringt auf Geschenke für viele Auserwählte mit: Autos, Radios, Fernseher und Urlaubsreisen für jedermann. Und je mächtiger er wird, um so mehr fängt er an zu normieren – und zu selektieren. Alle Jahre wieder ein großer Schlag: Parteienfinanzierung, Extremistenerlass, Hartz IV: geht alles in die gleiche Richtung. Erst Maximierung der Macht der Partei, dann Ausschaltung der politischen Gegner, dann Selektion des unwerten Lebens.
Man wird vieles anders machen als 1933 – doch das Ergebnis wird das gleiche sein.
Ich schätze mal: der Begriff „Vorsehung“ wird durch den Begriff „Natur“ ersetzt werden, die „Bewegung“ wird ihre Heimat in den „Naturwissenschaften“ haben, die Lager werden an Fabrikhallen erinnern – die Leichenzahlen jedoch werden vergleichbar sein.
Ob die „Brights“ wirklich eine der Keimzellen von NS 2.0 werden, kann ich nicht sagen – ich sehe noch weitere, die gesät werden und auf ihr Aufblühen warten.
Das wir aber zwangsläufig ohne Kurskorrektur wieder dort landen werden, halte ich langsam für alternativlos, weil wir die Grundzüge der NS-Diktatur nur noch höchst oberflächlich in Schule und Medien vermitteln: der Führer hat das Volk mit Lügen und vorgehaltener Waffe zum Massenmord gezwungen.
Wenn ich mich recht erinnere, war Adolf Hitler einer der wenigen Deutschen (oder eingedeutschten), die im Krieg überhaupt niemanden getötet hatten … und warum das dann so viele andere getan haben, wollen wir gar nicht wissen, oder?
Ich weiß, das klingt jetzt hart. Aber man erkläre mir einmal, vor welchem Hintergrund eine demokratisch und pluralistische Gesellschaft im Namen von „Wissenschaft“ eine der vier Säulen der Freiheit einer demokratischen Gesellschaft (Religionsfreiheit) verbieten will … und wie ich glauben soll, dass sie die anderen drei Säulen nach Erfolg nicht auch noch anstasten werden (zu den vier Säulen siehe Erklärung zum 60. Jahrestag der Allgemeinen Menschenrechte, Friedrich-Ebert-Stiftung).
Wieviel Religionsfreiheit übrig bleibt, wenn eine dogmatische Stelle sowohl das Subjekt der Religion (den Menschen) als auch das Objekt (Götter) als Illusionen beschreibt, kann sich jeder selbst ausrechnen, welche politischen Konsequenzen sich daraus ergeben, wenn sich „Eingeweihte“ dogmatisch über die Menschheit erheben, auch.